Der Bunker in der Reinhardtstraße

In der Reinhardtstraße

Bunker Berlin Der nachfolgende Text zur Geschichte des Bunkers ist von der Website der Boros-Sammlung. Der Eintritt zur Site ist SPAM-geschützt.

Der Hochbunker befindet sich an der Ecke Albrechtstraße/Reinhardtstraße in Berlin-Mitte. Er wurde im Jahre 1942 unter der Bezeichnung „Reichsbahnbunker Friedrichstraße“ erbaut. Die Planung begann 1941 unter der Leitung von Albert Speer im Rahmen des „Führer-Sofortprogrammes“ für die Schaffung ziviler Luftschutzanlagen. Der Bunker sollte den Reisenden des in der Nähe gelegenen Bahnhofs Berlin-Friedrichstraße Schutz vor alliierten Luftangriffen bieten. Die Zivilbevölkerung des umliegenden Wohngebiets und Besucher des Deutschen Theaters konnten sich hier bei Fliegeralarm ebenfalls in Sicherheit bringen. Der Schutzraum fasste bis zu 2000 Personen. Nach der Kapitulation besetzte die Rote Armee den Bunker und nutzte ihn als Gefängnis.

Ab Mitte der 1950er Jahre wurde der Bunker vom volkseigenen Obst- und Gemüsekombinat Berlin als Lager genutzt. Die dicken Wände und das raffinierte Belüftungssystem sorgten für eine nahezu konstante Innentemperatur. Daher war er für die Lagerung von Südfrüchten besonders gut geeignet. Zu DDR-Zeiten wurde er von der Bevölkerung auch „Bananenbunker“ genannt.

Nach der Wende entdeckte die Techno- und Fetisch-Szene den Bunker als Partylocation. Der „Bunker“ galt als der härteste Technoclub in Deutschland. Die dort ebenfalls veranstalteten SM- und Fetischparties waren weit über die Grenzen von Berlin bekannt. 1995 fand im Bunker die
„Sexperimenta“ statt. Seine letzte Techno-Party erlebte der Bunker im Jahre 1996.

Der Bunker besitzt eine quadratische Grundfläche mit einer Länge von circa 38 m und einer Höhe von 16 m. Im Inneren erstreckt sich der Schutzraum über fünf Etagen. An jeder der vier Längsseiten ist ein separates Treppenhaus angeordnet. Die Außenwände aus massivem Stahlbeton haben eine Dicke von 2,00 m. Die ursprüngliche Raumhöhe beträgt nur 2,30 m. Das Dach besteht aus 3,10 m dickem Stahlbeton. Beim Bau wurde so genannter „Blauer Beton“ verwendet. Dieser spezielle Beton war zur damaligen Zeit einer der widerstandsfähigsten Baustoffe, der erst nach etwa 30 Jahren voll ausgehärtet ist. Die Oberfläche wurde als unbehandelter Sichtbeton mit den Spuren der Bretterverschalung belassen. Das Gebäude steht wegen der besonderen historischen Bedeutung unter Denkmalschutz.

Hotel am Bunker
In einem bestimmten Hotelzimmer hat man kostenlosen Ausblick auf ein Elmgreen & Dragset Werk der Boros-Sammlung . Soll insbesondere auf Gäste verstörend wirken, die nicht wissen, dass im Bunker eine Kunstsammlung untergebracht ist.
(Für Temporarily Placed erhielten Elmgreen & Dragset 2002 den Preis der Nationalgalerie.)

Der streng axialsymmetrische, fünfgeschossige Block ist durch ein umlaufendes, mächtiges Konsolgesims und breite Mittelrisalite auf jeder Seite, denen eingeschossige Vorbauten mit je zwei rundbogigen Elngängen und Streifenquaderung vorgelagert sind, gegliedert. In den
Kubus sind kleine, teils paarweise angeordnete, hochrechteckige Öffnungen eingeschnitten. Die exponierte Lage auf einem Eckgrundstück mag verantwortlich für die vergleichsweise aufwendige Gestaltung dieses Bunkers gewesen sein, der sich in Größe und Gliederung an der Nachbarbebauung orientiert. Gleichzeitig kam die wehrhafte Nutzung aber auch dem herrschenden Gestaltungsideal einer „archaischen“ Architektur entgegen, die sich, im Rückgriff auf den Klassizismus der Zeit um 1800, der Reduktion auf einfache geometrische Formen und einer monumentalen Gesamtwirkung verschrieben hatte.
(aus: Bauen in Berlin 1900-2000)

Sex am Borusbunker
Streetart am Bunker (vor der Sammlungsnutzung, inzwischen entfernt)

Bunker
Streetart am Bunker

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