Posts Tagged ‘Lübeck’

Der Auseinandersetzer

Freitag, September 25th, 2020

Schiffsbegrüßung auf besondere Art in Travemünde

Fahradtour 8 20

In Travemünde auf der Nordermole trotzt eine Skulptur der Unbill des Wetters – dem Regen, der Gischt, wie auch den fragenden Blicken der Menschen, die auf der Nordermole zum äußersten Ende Lübecks wandern. Der ‘Auseinandersetzer’ weist auf das Meer, das jahrhundertelang der Hansestadt Brot und Ansehen brachte. Gleichzeitig weist er jedoch auch auf die Stadt zurück, die sich “auseinandersetzt” mit unterschiedlichsten Problemen, die ihre Vergangenheit mit der Zukunft zu verknüpfen sucht, um ihre Gegenwart zu meistern.
Guillermo Steinbrüggen, 1991

Fahradtour 8 21

Auf einen Rotspon in Lübeck (5 und Schluss)

Montag, August 18th, 2008

Schlafender Löwe
Schlafender Löwe am Holstentor von Christian Daniel Rauch, 1823

Die beiden in der von Harry Maasz gestalteten Anlage vor dem Holstentor liegenden Monumentalstatuen von Löwen aus Eisen werden Christian Daniel Rauch zugeschrieben. Die Liegenden Löwen aus Eisenguss von 1823 sind unsigniert. Sie entstanden möglicherweise unter Mitwirkung von Rauchs Werkstattmitarbeiter Th. Kalide (1801-1863). Einer der beiden Löwen schläft, der andere wachende blickt aufmerksam auf den ersten. Ursprünglich befanden sich die 1840 von dem Lübecker Kaufmann und Kunstsammler Johann Daniel Jacobj (1798-1847) vor dessen Wohnhaus in der Großen Petersgrube 18, standen 1873 bis zu dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1942 vor dem Hotel Stadt Hamburg am Klingenberg und wurden erst später vor dem Holstentor aufgestellt (Wikipedia).

Die Fremden
Die Fremden von Thomas Schütte, 1992

Antilope
Schreitende Antilope von Fritz Behn, 1925

Auf einen Rotspon in Lübeck (4)

Samstag, August 16th, 2008

Zu Lübeck auf der Brücken
da steht der Gott Merkur.
Er zeigt in allen Stücken
olympische Figur.
Er wußte nicht von Hemden
in seiner Götterruh;
drum kehrt er allen Fremden
den bloßen Podex zu.
(Emanuel Geibel)

Merkur

Puppenbrücke, hier noch ein paar Bilder

Ares

Auf einen Rotspon in Lübeck (3)

Freitag, August 15th, 2008

Glasfenster
(Tympanonfenster nach einem Entwurf von Markus Lüpertz)

In St. Marien zu Lübeck

Glocken St. Marien

Die Glocken von St. Marien

In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. zum 29. März 1942 brannte die Marienkirche (wie auch der Dom und die Petrikirche) bei dem Luftangriff auf Lübeck, bei dem ein Fünftel der Lübecker Innenstadt zerstört wurde, fast völlig aus.
Die bei dem Brand herabgestürzten Glocken blieben als Mahnmal am Boden liegen und sind noch heute in der Gedenkkapelle im südlichen Turm zu sehen.
Bei den herabgestürzten Glocken handelt es sich auf der linken Seite um die Sonntagsglocke von 1508 und rechts um die Pulsglocke von 1668. Die Pulsglocke hatte vor der Zerstörung ein Gewicht von 7134 kg und einen Durchmesser von 2,26 m.

Verletzungen
Verletzungen – Verbindungen
14 gebrochene Kreuze von Günther Uecker, 2000

Grass Totes Holz

Grass
Günter Grass in St. Marien

Mäusschen
Heinrich Brabender, Maus im Abendmahlrelief

Die kleine Maus brachte zunächst … großes Unglück über die Stadt. Die Sage erzählt, dass neben der Marienkirche nämlich einst ein Rosenstock wuchs und dass die Stadt frei bleiben würde, solange dieser Rosenstock blühe. Und dann kam die Maus und knabberte die Wurzeln an! Und es kam, wie es kommen musste: Die Stadt wurde von Feinden eingenommen, und die Lübecker verloren ihre Freiheit. Als sie diese später wiedererlangten, ließ die Stadtversammlung die Maus in Stein meißeln. Sie ist heute in der Marienkirche zu finden, links vom Relief des Abendmahls. Und nicht vergessen, einmal streicheln ist Pflicht!
(hier)

Auf einen Rotspon in Lübeck (2)

Mittwoch, August 13th, 2008

Die Geschäfte der Getreidefirma Johann Buddenbrook florieren. Im kleinen Kreis feiert Johann Buddenbrook die Einweihung des neuerworbenen stattlichen Hauses.

Buddenbrookhaus
Buddenbrookhaus

Das Glockenspiel von Sankt Marien setzte mit einem Chorale ein: pang! ping, ping – pung! ziemlich taktlos, so daß man nicht recht zu erkennen vermochte, was es eigentlich sollte, aber doch voll Feierlichkeit, und … die kleine und die große Glocke [erzählten] fröhlich und würdevoll, daß es vier Uhr sei …
Thomas Mann Buddenbrooks

St. Marien
Spiegelung St. Marien

Auf einen Rotspon in Lübeck (1)

Montag, August 11th, 2008

StKatharinen

1929 begann Ernst Barlach auf Anregung des Lübecker Museumsdirektors Carl Georg Heise mit den Entwürfen für ein Skulpturenensemble für die Nischen in der Westfassade [der Katharinenkirche] unter dem Titel „Gemeinschaft der Heiligen“. Bis 1933 konnten jedoch nur drei Klinker-Statuen durch die Ilse Bergbau AG ausgeführt werden: Frau im Wind, Bettler und Singender Klosterschüler. Heise, der 1933 entlassen wurde, ließ die Figuren kurz darauf verstecken, um sie zu schützen. Nach Kriegsende vollendete Gerhard Marcks den Fries bis 1949 in eigenen Formen mit den Figuren: Christus als Schmerzensmann, Brandstifter, Jungfrau, Mutter und Kind, Kassandra und Prophet.
Barlach hat absichtlich die Proportionen der Figuren dergestalt abgeändert, dass die obere Körperhälfte verlängert ausfällt und die Köpfe leicht vergrößert dargestellt werden, m.a.W. die Beinlänge wirkt etwas zu kurz. Der perspektivische Grund liegt darin, dass die Skulpturen weit oben in der Fassade ihren Platz finden: der Betrachter nimmt daher in der relativ schmalen Straße die Figuren nie in Augenhöhe in natürlicher Größe wahr, sondern immer von der gegenüberliegenden Straßenseite schräg von unten in die Höhe blickend. Figuren mit normalen Körperproportionen würden aus einer solchen Perspektive nach oben hin verkürzt wirken, was Barlach durch seine Proportionsänderungen ausgleicht.
(Wikipedia)

St. Katharinen

St. Katharinen

Von den sechs Modellen, die [Barlach] für die Katharinenkirche anfertigte, realisierte er zwischen 1930 und 1932 lediglich drei Figuren: den „Bettler“ (1930), den „Sänger“ (1931) und die „Frau im Wind“ (1932). Sie entstanden nach Vormodellen aus Gips als Klinkerbrand, um sie in die Nischen der Fassade der Backsteinkirche zu integrieren. 1932 wurden die drei Figuren im Chor der Katharinenkirche aufgestellt.
(mehr zur Geschichte der Figuren gibt es hier)