Posts Tagged ‘Jürgen Berlin’

Konzerthinweis

Freitag, August 8th, 2014

Hinweis

Konzert CD Release Jürgen Berlin

Objektivierung des Körpers

Donnerstag, Januar 30th, 2014

Porträtfotografie in Brasilien 1869/2013

Brasil1

Eustaquio Neves, Porträts aus der Serie „Objetizacao do Corpo“, 1999/2000

Brasil2

Liebeslied

Ich will wissen, wenn du glücklich bist,
Ich will wissen, geht’s dir gut?
Ich will immer wissen, was grad‘ ist,
Freude, Schwäche, Zorn, Kraft, Mut?

Ich würd‘ immer deine Leiden teilen,
Käme immer zu dir her.
Würde immer wieder zu dir eilen,
Schwämme zu dir über’s Meer.

Hoffen will ich, ich will glauben,
Ich bin der Mann, die Frau bist du.
Spür‘ den Glanz in deinen Augen,
I sing a lovesong to you.

(Jürgen Berlin)

Musikalischer Dichter

Mittwoch, März 28th, 2012

Konzert am 22. April 2012

Dichter

Ich hab schon lange nichts mehr geschrieben
Und sollte mir langsam Sorgen machen.
Wo ist meine Kreativität geblieben?
Oder kann ich auch mal drüber lachen?
Ein Text, ein Lied, mir abgerungen,
Bringt manchen Gewinn, auch unbenannt:
Sehr schön, grandios, wirklich gelungen.
Vorausgesetzt, es wird bekannt.
Oder man nimmt es spöttisch auf:
Nicht so viel Pathos, bisschen schlichter.
Oder abschätzig gar, setzt noch einen drauf:
Ein spät berufener Laiendichter.
Noch schlimmer ist, es nicht zu beachten.
Tut man nur so, ist man im Hader?
Als Dichter und Denker den betrachten?
Der hat doch für Lyrik überhaupt keine Ader.
Sind abgestumpft, gehen blind durchs Leben,
Oder sind einfach noch viel zu jung,
Das wird sich später vielleicht geben,
Manchmal gelingt ein Quantensprung.
Am allerschlimmsten aber ist
Selbstzweifel an meinen Sachen.
Hat mich die Muse je geküßt?
Oder kann ich auch mal drüber lachen?

(Jürgen Berlin)

Erkältungsrisiko

Dienstag, Februar 7th, 2012

erkalten

Risiko

Statt daß ich gemütlich im Warmen sitze,
Gehe ich bei Schneeregen und Wind,
Laufe tief gebeugt ohne Mütze,
Die Augen verkniffen, wie blind,
Kopflos, ein Brett vor der Birne,
Innerlich zerrissen, gespalten,
Sehne ich mich und zürne
Und riskier, mich zu erkalten.

(Jürgen Berlin)

Bauzaun

Schwierige Tage

Mittwoch, Januar 11th, 2012

Schadensorge

Schwierige Tage

Tage aushalten, die schwierig sind.
Man hat nichts vor,
Nichts geschieht, nichts beginnt.
Man tut dies oder das,
Kann es genausogut lassen.
Im Nichtstun sich üben.
Gedrückte Stimmung,
Fischen im Trüben.
Schwer zu fassen.

Sitzen und lesen
Bis die Lider sinken.
Man legt sich kurz nieder.
Betätigt sich sportlich,
Um frisch geduscht wieder
Einen frischen Kaffee zu trinken.
Fasten und meditieren.
Schwierige Tage. Aushalten.
Einfach, weil sie sind.

(Jürgen Berlin)

Forever young

Dienstag, Dezember 6th, 2011

Maske
Keith Haring, 1987

Forever young

Vertraue auf dein Bauchgefühl,
Schätz den Verstand nicht so hoch ein.
Denk niemals, das sei infantil,
gar egozentrisch, kann nicht sein.
Sei Pilger auf den Jacobswegen,
Flieg durch die Luft wie Peter Pan,
Versuch die Alchemie zu pflegen,
Bleib offen und mach keinen Plan,
Folg Träumen, fremd und unbekannt,
Sei die Alice im Wunderland.

Wenn Schatten dies in Frage stellt,
Verscheuche die Erinnerung,
Bleib dort, wo du dich hingesellt,
Werd niemals alt, bleib ewig jung.

(Jürgen Berlin)

Herbst

Montag, Oktober 24th, 2011

Nebel

Spätherbst

Ergriffen beim Lesen von einem Gedicht:
„Auf einmal war es schon das Leben“,
Grübelnd, was war denn von Gewicht,
Und was wird es wohl noch geben?

Spätherbst, Ende sechste Dekade,
Goldener Oktober schon zerronnen,
November, verregnet, grau und fade,
Der Winter könnte noch kommen.

Erschrecken! Schmerzen in der Brust,
Blutdruck so hoch wie nie.
Was wird aus Lebensfreude, Lust?
Bleib doch, bitte, irgendwie.

Die Liebe blühte doch stets wieder,
In jedem Jahrzehnt, und immer
Hatten die Tage neue Lieder.
Noch zweimal, einmal, nimmer?

(Jürgen Berlin)

Müßiggang

Montag, September 26th, 2011

Schwermut

Müßiggang

Kein Wecker schrillt am Morgen,
Kein Zeitdruck mahnt zur Eile.
Ich habe höchstens Luxus-Sorgen
Und oft ein bisschen Langeweile.

Gesundheit, also toi toi toi,
Ich bin lebendig und vital.
Worüber ich mich wirklich freu.
Und jogge heute wieder mal.

Und lasse mir das Frühstück schmecken,
Geh von der Sonne gewärmt spazieren.
Seh Eichhornpärchen, die sich necken,
Werde später mit meiner Liebsten telefonieren.

Nachmittags lese ich ein Buch,
Kann dabei leicht in Schlummer sinken.
Und abends geh ich auf Besuch,
Oder vielleicht auch einen trinken.

Man möchte solchen Wandel begrüßen
Und gut gelaunt gelassen genießen,
Jedoch gelingt dies nur zum Schein.
Denn Müßiggang, der alte Affe, stellt mir so manches mal ein Bein.
Vielleicht weil ich nichts Eignes schaffe.

(Jürgen Berlin)

Nach dem Regen

Dienstag, August 9th, 2011

Nach dem Regen

Trost

Blasen schlugen aus den Pfützen,
Das Pflaster spiegelt, glänzt.
Versteckt aus Büschen und Ritzen
Zwitschern die Vögel längst.
Autos pflügen gelegentlich
Muster in die dampfende Nässe,
Hinterlassen kurz ihre Spur.
Am Fenster schau ich in die Blässe
Des Himmels und fühle nur:
Der warme Regen tröstet mich.

(Jürgen Berlin)

Fass mich nicht an!

Mittwoch, Juli 27th, 2011

Reinbeck6

Beziehungsgedicht

Ach Scheiße, mein Weib liebt mich nicht.
Und lieb ich sie, ich weiß nicht recht,
Schreib wieder ein Beziehungsgedicht,
Natürlich wieder ungerecht.
Zu Wasser geht es, bis es bricht,
Mal ist’s mehr gut, mal ist’s mehr schlecht.
Doch wohin neigt sich das Gewicht,
Zum Teifel mit dem Ganzen, echt.
Ach Scheiße, mein Weib liebt mich nicht.

(Jürgen Berlin)