Einem Werk einen Titel zu geben, der gleichzeitig seine Abwesenheit behauptet, ist eine beliebte künstlerische Strategie. Seit den 1970er Jahren ist Untitled der am häufigsten verwendete Titel zeitgenössischer Kunst überhaupt.
Angesichts der Geschichte der Nicht-Titel im 20. Jahrhundert, stellt sich die Frage, wie Künstler_innen der Gegenwart Titel, die behaupten, keine zu sein, einsetzen. (mehr hier)
In der Ausstellung Untitled (Ohne Titel) des Realismusstudios der NGBK sind zehn zeitgenössische Künstler vertreten. Darunter Friederike Feldmann, deren zweieinhalb mal dreizehn Meter großes Transparent außen am Gebäude in der Oranienstraße für Verwirrung sorgt: Es ist etwas mit schwarzer Handschrift darauf geschrieben, aber man kann es nicht lesen.