Archive for November, 2010

Untitled

Dienstag, November 16th, 2010

Einem Werk einen Titel zu geben, der gleichzeitig seine Abwesenheit behauptet, ist eine beliebte künstlerische Strategie. Seit den 1970er Jahren ist Untitled der am häufigsten verwendete Titel zeitgenössischer Kunst überhaupt.
Angesichts der Geschichte der Nicht-Titel im 20. Jahrhundert, stellt sich die Frage, wie Künstler_innen der Gegenwart Titel, die behaupten, keine zu sein, einsetzen. (mehr hier)

Untitled

In der Ausstellung Untitled (Ohne Titel) des Realismusstudios der NGBK sind zehn zeitgenössische Künstler vertreten. Darunter Friederike Feldmann, deren zweieinhalb mal dreizehn Meter großes Transparent außen am Gebäude in der Oranienstraße für Verwirrung sorgt: Es ist etwas mit schwarzer Handschrift darauf geschrieben, aber man kann es nicht lesen.

Die Zeit vergeht

Montag, November 15th, 2010

Stille2
September 2005

Mauer
November 2010

Schon wieder 5 Jahre her: Urs Fischers heiße Frauen im Hamburger Bahnhof.

Rüdiger von Ilgen

Sonntag, November 14th, 2010

Rüdiger von Ilgen
Rudolf Siemering, Heinrich Rüdiger von Ilgen

Für die ehemalige Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Rudolf Siemering eine marmorne Büste Ilgens als Seitenfigur der Denkmalgruppe 27 zu dem zentralen Standbild für den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., enthüllt am 22. Dezember 1900. Die Büste ist mit einem umhangartig drapierten Mantel und gebundenem Schaltuch ausgestattet. Der abgeklärte Gesichtsausdruck kennzeichnet Ilgen als seiner Macht bewussten Diplomaten. Die Allongeperücke weist ihn als hohen Staatsdiener aus. Die Büste befand sich zwischen 1954 und 1988 im Park des Schlosses Britz, das Ilgen 1719 gekauft hatte. Seit 1988 steht dort eine Kopie der Büste. Das beschädigte Original (unter anderem fehlt die Nase) lagerte bis 2009 mit weiteren Siegesallee-Figuren im Lapidarium in Berlin-Kreuzberg und wird seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau aufbewahrt.
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von Ilgen, Gutsbesitzer

itinera litterarum

Samstag, November 13th, 2010

Itinera Litterarum

Auf Schreibwegen mit Wilhelm von Humboldt

Es sind Schaufenster in die Welt der Humboldts; Arrangements von Schriften, Briefen, Buchfragmenten, Akten und Urkunden, die zum Entziffern einladen. Die Ausstellung „itinera litterarum – Auf Schreibwegen mit Wilhelm von Humboldt“ von Ruth Tesmar, Universitätszeichenlehrerin und Leiterin des Menzel-Dachs, umfasst 22 Assemblagen. Mittels Faltungen alter handgeschöpfter Papiere und sich überlagernder handgeschriebener Texte hat Ruth Tesmar faszinierende graphische Muster geschaffen, die die Erinnerung an eine fast verloren gegangene Kultur lebendig halten: die Briefkultur.
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Itinera Litterarum

Raumgänger

Freitag, November 12th, 2010

Saalbau Neukölln

Eine Ausstellung von Susanne Britz in der Galerie im Saalbau

Raumgänger

Nicht ohne ironischen Unterton werden menschliche Verhaltensweisen im städtischen Leben dargestellt. Dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, erschließt sich erst bei genauerem Betrachten der Arbeiten: Eine Frau saugt mit einem Staubsauger ein Rasenstück, eine junge Frau zieht einen auf Rollen fixierten Heizkörper wie einen Hund hinter sich her. Das rätselhafte Verhalten der Protagonisten trägt skurrile Züge und ist ein humorvolles Spiel mit Wirklichkeit und Fiktion.
(Barbara Auer, Katalog Emy-Roeder-Preis 2008)

Moderne unterm Berliner Trottoir

Donnerstag, November 11th, 2010

Neptunbrunnen

Moderne im Schutt

In anderen europäischen Großstädten treffen Archäologen nur ausnahmsweise auf Fundschichten aus dem zwanzigsten Jahrhundert. In Berlin ist diese Begegnung beinahe die Regel: Wo immer in der Mitte der Stadt gegraben wird, öffnet sich die Pandorabüchse der deutschen Geschichte.

Gut sechzehntausend Stücke, darunter Hauptwerke des deutschen Expressionismus, verzeichnete die 1937 erstellte Liste „entarteter“ Kunst. Viele davon gelten als verloren. Elf von ihnen hat die Berliner Erde jetzt unter abenteuerlichen Umständen freigegeben. Unsere Antike, das sieht man, ist nicht weit. Sie liegt direkt unter dem Trottoir.
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Jeffreys Verse

Montag, November 8th, 2010

Eifersucht
Franziska Schwarzbach

Jeffreys Verse

Was für ein Glück, daß du mich hast,
Du bist wirklich zu beneiden,
Nennst mich Affenarsch und Spast,
Und lebst mit mir in Saus und Freuden.

Sagst manchmal, daß ich dich mal könne,
Ich hielt jetzt besser meinen Schabel,
Soll sehen, daß ich Land gewönne,
Und knallst den Hörer auf die Gabel.

Bist arrogant und anspruchsvoll
Und eigensinnig. Alles, wie ein Mann,
Brillant und wunderschön und toll,
sich eine Frau nur wünschen kann.

Und wenn du schreist und wenn du tobst,
Ich bleib geduldig, stets bei mir.
Doch wenn du meine Verse nicht lobst,
Dann trenne ich mich von dir.

(Jürgen Berlin)

Abschied

Sonntag, November 7th, 2010

Am 10. November wird in New York Jeff Koons „Balloon Flower“ im Auktionshaus Christie’s versteigert. Die Skulptur gehört der Daimler Art Collection und stand viele Jahre in Berlin.

Flower

Koons’s Balloon Flower is, in particular, marked by its openness, both formal and conceptual, its giddy embrace of high and low and simple pleasures. In a sense, his overblown balloon toy allows the viewer to re-experience a childlike sense of awe and wonder. The glossy shine of the sculpture operates in a way by appealing to the most regressive, instinctive, even infantile impulse of pleasure, allows us to indulge in a purely sensory satisfaction. An overtly erotic charge is also at the heart of Koons’s unabashedly sensuous Balloon Flower. Its petals form an orifice-like fulcrum from which an erect shape protrudes – although whether it is a pistil or stamen, the floral equivalent of a male or female sexual element, remains tantalizingly ambiguous. Moreover, the sculpture’s curving, swollen forms suggest a sexually aroused and inviting body. For the artist, however, eroticism also has a spiritual dimension, as he sees it as a primal life force. As he declared,“Sexuality is the principal object of art. It’s about the preservation of the species. Procreation is a priority. But this also has a spiritual aspect for me. It’s about the way that we have children“ (H. Bellet, „Jeff Koons: La Sexualité, c’est l’objet principal de l’art“, Le Monde, 30 August 2005).
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Nächstes Jahr wird’s noch kälter

Samstag, November 6th, 2010

Es war eine Hommage an Alfred Döblin – und eine originelle Werbung für ein ansonsten eher hässliches Haus: Zehn Jahre lang zierten große Buchstaben die Fassade des Hochhauses Alexanderplatz 6. Sie ergaben ein Zitat aus Döblins „Berlin Alexanderplatz“. Nun verschwinden die Lettern. Viele Buchstaben sind im Lauf der Jahre verblasst. Einzelne fehlen schon seit Längerem. Eine Sanierung ist zu aufwendig. Dafür müssten die Fassadenteile abmontiert, neue Lettern im Siebdruckverfahren aufgetragen und die Fassadenteile wieder montiert werden. (hier)

Fassadela

Fassadel

Fassadem

Wiedersehen

On Street

Freitag, November 5th, 2010

Peter Lindbergh

Peter Lindbergh bei C/O im Postfuhramt