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Die große Granitschale im Lustgarten

Donnerstag, Juni 27th, 2024

Humboldt-Box 05
Altes Museum mit Granitschale, Januar 2013

Granitschale
Altes Museum mit Granitschale (Carl Wilhelm Gropius), um 1830

Karl Friedrich Schinkel hatte im Zusammenhang mit der Innengestaltung des ersten Museumsbaus im Berliner Lustgarten, Altes Museum, die Idee, eine große Granitschale in dessen Rotunde aufzustellen. Christian Cantian erhielt den Auftrag. 1827-28 wurde ein mächtiger Granitblock aus einem Riesenfindling, dem »großen Markgrafenstein«, in den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde herausgeschlagen und unter großem Aufwand nach Berlin in Cantians Werkstatt geschafft. Hier wurde die überdimensionale Granitschale (Durchmesser 7 Meter) herausgeschliffen und poliert. 1831 erfolgte die Aufstellung, jedoch nicht in der Rotunde, sondern wegen ihrer Größe und ihres Gewichts draußen am Fuß der Freitreppe des Museums. Bald wurde sie allseits als Wunderwerk bestaunt und als »größte Berliner Suppenschüssel« verulkt. Bis 1935 blieb sie an ihrem alten Ort, wurde dann an den Rand neben den Berliner Dom gesetzt, um mehr Raum für Paraden zu haben. Sie überlebte den Krieg, zerbrach aber 1980/81 beim Rücktransport zur Freitreppe des Museums. Sie wurde restauriert und ist heute als „Merkwürdigkeit“ wieder zu bestaunen.
(Ute Laur-Ernst, Berlin in der Druckgrafik 1570-1870)

Rauen08

Rauen10
Kleiner Markgrafenstein

Rauen09
Großer Markgrafenstein

Theodor Fontane suchte in den 1880er Jahren die Markgrafensteine auf, die mittlerweile erheblich verkleinert waren. Er zeigte sich enttäuscht, da er große, geformte Findlinge als eines der sieben märkischen Weltwunder in Obeliskenform erwartet hatte, und bewertete die Steine anschließend als tote zusammengekauerte Elefanten.

Schinkels Berliner Bauten

Freitag, Januar 4th, 2013

Ich weiß, das Bild ist zwei Jahre alt und Weihnachten ist auch vorbei, aber anlässlich meines Besuchs in der Ausstellung
Karl Friedrich Schinkel
Geschichte und Poesie
kann man es schon noch einmal zeigen.

Schinkel und der Weihnachtsmann

Das ist ja eine dieser Ausstellungen, wo man sich in eine Schlange einreihen muss, um hineinzukommen! Das ginge ja noch, aber auch in der Ausstellung muss man vor jeder kleinen Skizze warten, um einen Blick darauf werfen zu können. Und das am Freitag vormittag! Nichts für mich. Ich habe mir einen groben Überblick in den Ausstellungsräumen am Kulturforum verschafft, den Katalog gekauft und schlendere jetzt ganz in Ruhe daheim im Sessel durch die Ausstellung.

Lesen im Katalog

Hier einige von Schinkels Berliner Bauten:

friedrichwerder
Friedrichwerdersche Kirche (Foto vom September 2005, durch die Scheiben vom Palast der Republik fotografiert)

Altes Museum
Altes Museum (Februar 2007)

Weihnachtsmarkt
Schauspielhaus (November 2008)

Falsche Bauakademie und Trugbild vom Dom
(Falsche) Bauakademie (August 2006)

Bauakademie
(Echte) Details der Bauakademie am Schinkelpavillon (Juli 2006)

Übrigens: In der ganzen Ausstellung kein Wort zu Schinkels Schuld!