Astrid Klein bei Sprüth Magers
Trotz ihrer Transparenz lassen sich die Bilder nicht leicht durchschauen. Mit einem goldenen Faltenwurf zieht Klein den Vorhang vor oder versperrt mit zwei silbernen Spiegeln die Durchsicht, um den geheimnisvollen Glanz und die kühle Pracht der transparenten Oberfläche zu zelebrieren. Neben weitgehend abstrakten Kompositionen verdichten sich einzelne Bild- und Textelemente zu der Idee einer Geschichte, wie sie das Leben schreibt. So lesen wir in Nahsicht auf eine Schreibmaschine unter der Überschrift „My Friend“ die getippten Sätze: „There was once a very lovely, very frightened girl. She lived alone except for a nameless cat.“ Die Geschichte von Schönheit, Angst und Einsamkeit aus „Frühstück bei Tiffany“, die hier in der dritten Person erzählt wird, wird in der Arbeit „CUT II“ von einer Ich-Erzählerin fortgesetzt: „I have nothing to offer anybody except my own confusion.“
(Keimzellen einer künstlerischen Revolte (Tagesspiegel) )
Astrid Klein – Die Leitwölfin