All along the Wall there were grass-covered minefields, so there were a lot of free-running rabbits, too light to set off a mine, no other beasts to prey upon them. At mating time, the hormone-crazy rabbits would smell a partner on the other side, and they would go crazy, producing pining-rabbit sound, trying desperately to find a hole in the Wall. The rabbits would drive the guards out of their minds, but they could not shoot them because they had to save their bullets for the humans trying to defect. Everybody in Berlin knew that the rabbit-mating season was the worst time to escape across the Wall, because the rabbits made the guards very trigger-happy.
Outrageous though it may have been, I always found the story funny and poignant – the unnaturalness of the Cold War, the love that knew no boundaries, the Wall brought down by horny rodents.
(Aleksandar Hemon in The Lazarus Project)
Posts Tagged ‘Skulptur’
Wall Rabbits
Freitag, Juli 31st, 2009Adelbert von Chamisso
Samstag, Juli 25th, 2009Adelbert sah auch schon einmal frischer aus.
Adelbert von Chamisso, August 2001 (Julius Moser, 1888)
Schreiten
Donnerstag, Juli 23rd, 2009
Der schreitende Mensch, Rüdiger Preisler, 1991 (Görlitzer Park, Berlin)
Schreitender, Edgar Augustin (Park Schloss Gottorf, Schleswig)
Ingeborg Hunzinger
Dienstag, Juli 21st, 2009Die Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger ist in der Nacht zum Sonntag mit 94 Jahren gestorben.
Zuletzt arbeitete sie an einer lebensgroßen Skulptur von Rosa Luxemburg, mit der sie sich sehr schwer tat. Denn sie wollte den widersprüchlichen Seiten ihres „Schwarms“, wie sie die Revolutionärin nannte, gerecht werden. Neben dem Kämpferischen sollte das Werk auch das Frauliche, ja Eitle zeigen. Und es sollte seinen Platz vor der Volksbühne finden.
…
Ihre Liebe … galt dem Stein. Während einer Reise war sie in Florenz den Skulpturen Michelangelos begegnet. Später erzählte sie: „Ich ließ alles fallen, und mir war klar: Nichts anderes mehr als Stein und Bildhauern.“
(Torsten Harms in der Berliner Zeitung, hier)
An der Kunstakademie in Charlottenburg studierte die junge Ingeborg Franck (so ihr Mädchenname) neben Bildhauerei zunächst auch Malerei. Die Begabung dafür hatte sie von ihrem Großvater Philipp Franck geerbt. Doch die Bildhauerei ist ihre Berufung. Ihr Vater hält anfangs nicht viel davon. Er weigert sich, die Bahnfahrt nach Franken zu bezahlen, wo seine Tochter eine Steinmetzlehre machen will. Die fährt daraufhin kurzerhand die 500 Kilometer nach Würzburg mit dem Rad. So sperrig und eigensinnig ist sie ihr ganzes Leben lang geblieben.
(mehr hier in der Wiener Zeitung)
Schrieber
Samstag, Juli 18th, 2009
Gestreckt Liegende, Ludwig Gabriel Schrieber
Ludwig Gabriel Schrieber, der Sohn eines Braumeisters in Waldniel, absolvierte zunächst eine Lehre im Ziselierhandwerk, danach von 1924 bis 1930 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Jan Thorn-Prikker und Heinrich Campendonk. Schrieber lebte bis 1951 in Düsseldorf, ehe er einem Ruf als Professor für Bildhauerei an die Hochschule der Künste Berlin folgte. Mit Günter Grass verband ihn eine langjährige Freundschaft. Grass widmete seinem Freund ein ganzes Kapitel in seinem Roman Der Butt. (mehr hier)
Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten
Samstag, Juni 13th, 2009Im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg befindet sich das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter. Es wurde im Jahre 1700 von Johann Jacobi in einem Stück in Bronze gegossen.
An die vier Ecken des Denkmalsockels sind vier Sklaven gekettet. Die Sklaven im Ehrenhof sind Kopien, die Originale befinden sich im Bodemuseum). Die Sklaven sind durch Gottlieb Helfert, Johann Samuel Nahl, Cornelius Heintzky und Johann Hermann Backer nach Modellen von Schlüter geschaffen worden.
Das Denkmal wurde 2004 umfassend restauriert (hier in der Berliner Zeitung).
FAQ 1961
Donnerstag, April 30th, 2009
Fragen eines lesenden Arbeiters, Ludwig Engelhardt, 1961/63
Das Lesen bietet einen unerschöpflichen Quell von Unterhaltung und Bildung und ist das Mittel, die Langeweile, die Kalamität der vornehmen Welt, zu verscheuchen. Für das Familienleben empfielt es sich, abendliche Lesestunden festzusetzen und über das Gelesene mit Ernst zu diskutieren. Das ist ungemein anregend, erweitert den geistigen Horizont, erstickt die Sucht nach dem Wirtshausbesuch und den Hang zu allerlei Allotria.
(Ror Wolf in Raoul Tranchirers vielseitiger großer Ratschläger für alle Fälle der Welt)
Fragen eines lesenden Arbeiters, Werner Stötzer, 1958-61
Comment
Mittwoch, April 29th, 2009Im Mai sind wir gezwungen, die Neuen Kunstspaziergänge ab und zu allein zu lassen. Keine Zeit und Möglichkeit, SPAM-Kommentarfluten zu löschen.
Wer trotzdem kommentieren will, kann sich registrieren lassen (siehe Link rechts unten). Dann gibt es ein Passwort zum Einloggen. Ansonsten sind wir natürlich per e-Mail zu erreichen.
Hermes, Fritz Klimsch, 1907
Postalische Selbstschutzrechte in Schilten:
Ich kann sogar als Postempfänger in den Streik treten und auf einem vorgedruckten Formular eine Generalannahmeverweigerung unterzeichnen.
Diese Rechte gelten nicht in Königs Wusterhausen und schon gar nicht für SPAM.
Edith Stein
Mittwoch, April 15th, 2009Edith Stein in der Straße der Erinnerung
Edith Stein kam als Kind jüdischer Eltern zur Welt, ihr Vater war ein wohlhabender Holzhändler. Sie studierte Philosophie in Göttingen und Breslau, promovierte „summa cum laude” bei Edmund Husserl in Freiburg über das Thema „Einfühlung” und wurde Assistentin des berühmten Philosophen, als jüdischer Frau verwehrte man ihr aber die Habilitation. 1922 konvertierte sie nach der Lektüre der Biografie der Teresia von Ávila zur katholischen Kirche und wollte Nonne werden, was ihr aber auch verwehrt wurde.
(mehr hier im Ökumenischem Heiligenlexikon)
Mit einer Hingabe, die er als die Frömmigkeit eines Atheisten bezeichnete, nahm er Anteil an ihrem Leben und ihrem Sterben. Im Herbst 1945 fuhr er nach Nürnberg, weil er ihrem Mörder Seyß-Inquart in die Augen sehen wollte, und als sie von Papst Johannes Paul II. heiligesprochen wurde, sei er, sagte er, sehr verwirrt gewesen. Wörtlich sagte er: „Ich glaubte, ich müsse mich übergeben.“ Edith Stein, die sich seit ihrem Eintritt in den Karmeliterorden Teresia Benedicte a Cruce nannte, wurde als „katholische Märtyrerin“ heiliggesprochen. „Pius XII. hat nichts unternommen, um ihr Leben zu retten“, sagte Carl, „und nun spricht sie einer seiner Nachfolger heilig. Sie ist ja nicht wegen ihres katholischen Glaubens in Auschwitz ermordet worden, sondern weil sie Jüdin war.“
(aus: Michael Köhlmeier Abendland)
Puppenklinik Zitadelle Spandau
Donnerstag, April 9th, 2009„Ich glaub, wir lassen still die Puppen stehen als Dokumente einer großen Zeit“ – so lauten die letzten Zeilen des Gedichts „Bruch“, das der Schriftsteller Kurt Tucholsky 1918 verfasste. Die Puppen, wie die Berliner despektierlich jene 32 überlebensgroßen Denkmäler fast aller brandenburgisch-preußischen Herrscher bezeichneten, standen früher mal in der Siegesallee im Tiergarten. 750 Meter war die Allee lang und „voll mit Spielzeug“, spotteten damals die Berliner. Die Standbilder wurden später von den Alliierten abgeräumt, die meisten konnten gerettet werden und lagern seitdem in einem Senatsdepot.
Dort bleiben sie nun nicht länger. Spätestens Anfang Mai werden 26 Figuren und 40 Büsten der Siegesallee auf die Zitadelle Spandau gebracht und dort zunächst restauriert, sagte gestern der Spandauer Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU). In etwa drei Jahren dann werden die Skulpturen Teil der neuen Ausstellung „Berlin und seine Denkmäler“ auf der Zitadelle. Dafür wird jetzt das ehemalige Magazingebäude als Museum hergerichtet. Zugleich wird das Kasernengebäude ausgebaut.
(mehr hier von Uwe Aulich in der Berliner Zeitung)
Einige sind schon seit einiger Zeit in Spandau kaserniert:
In den Kunstspaziergängen gibt es eine 18teilige Serie zu den Skulpturen der Siegesallee. Hier ist Teil 18 und dann immer auf die Seriennummer klicken!
Ansonsten habe ich hier, hier, hier und dort noch etwas zu den Skulpturen und Künstlern der Siegesallee.