Archive for November, 2016
Balkon Nr. 48
Dienstag, November 22nd, 2016Olympia im Kesselhaus
Dienstag, November 15th, 2016Mit der in diesem Jahr fertiggestellten Arbeit Olympia zielt Claerbout auf eine Dimension, die das menschliche Vorstellungsvermögen von Zeit weit übersteigt: Die Real-Time-Projektion ist auf 1.000 Jahre angelegt und entzieht sich damit radikal unserer realen Erfahrung. Ausgangspunkt ist das Berliner Olympiastadion – 1936 Austragungsort der Olympischen Spiele –, das der Künstler digital aufwändig nachgebaut hat und nun in den kommenden 1.000 Jahre zerfallen lässt. Der Bezug zum „Tausendjährigen Reich“ – ein Begriff, der vor allem durch die Nationalsozialisten adaptiert wurde – und zu den kruden Ideen des Architekten Albert Speer ist gegeben. Dieser forderte in seiner sogenannten Theorie des Ruinenwerts, dass sich Architektur daran orientieren sollte, wie sie in 1.000 Jahren wirkt – sein explizites Vorbild war das Kolosseum in Rom.
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Am Teltowkanal (Abschnitt 2)
Montag, November 14th, 2016It starts with a step and then another step and then another that add up like taps on a drum to a rhythm, the rhythm of walking.
(Rebecca Solnit)
Weil es gestern so schön war und heute das Wetter auch wieder so wunderbar daherkommt, begehen wir gleich den nächsten Abschnitt der Teltowkanalwanderung – von Adlershof bis Baumschulenweg. Es ist diesmal etwas langweilig, ca. 6 Kilometer sind es von Adlershof bis Baumschulenweg, immer auf der einen Seite der Kanal und auf der anderen die Schallschutzmauer der Autobahn.
Hier sind alle Bilder.
Wir haben wieder einige Brücken passiert. Ich schreibe nichts mehr dazu, denn bei Wikipedia gibt es eine Liste. Dort sind 56 Brücken aufgeführt.
Am Teltowkanal (Abschnitt 1)
Sonntag, November 13th, 2016Das ist der erste Abschnitt unserer Teltowkanal-Wanderung, hier sind alle Bilder.
Die Dahme ist aufgeregt, sie hat es bis zur Hauptstadt geschafft. Bevor sie die Spree trifft, erleichtert sie sich in den Teltowkanal.
Hier beginnen wir bei bestem Herbstwetter den ersten Abschnitt unserer Jubiläums-Wanderung. Nein, keine Glückwünsche! Nicht wir feiern ein Wanderjubiläum, sondern der Teltowkanal ist heuer 110 Jahre alt geworden. Der Kanal ist 38,39 km lang, die durch die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung definierte Fließrichtung geht von Ost nach West, wir gehen also kanalabwärts. Heute schaffen wir die ersten 4 Kilometer. Ob die definierte Fließrichtung mit dem natürlichen Fluss übereinstimmt, muss ich noch überprüfen, am besten durch Spucken von einer der vielen Brücken über den Kanal. Die Kilometrierung ist entgegengesetzt der Fließrichtung, sie beginnt am östlichen Ende der Glienicker Lake bei Potsdam mit km 0,0 und endet bei km 37,84 zwischen Grünau und Köpenick an der Dahme. Los geht’s!
In Berlin gibt es nicht viele Gehöfte mit Totempfählen. 2008 wurde im Hof der amerikanischen Botschaft ein von Ellsworth Kelly entworfener Totempfahl, 13 Meter hoch, 17 Tonnen schwer, aufgestellt. Diesen Pfahl werden wir wohl nie zu sehen bekommen. Nun, an seiner Wirksamkeit kann seit der Wahl von Trump sowieso gezweifelt werden. Ein weiteres, von einem Totempfahl bewachtes Berliner Anwesen haben wir heute an den Ufern des Teltowkanals entdeckt. Ein indianisches Anwesen? oder gehört das Haus dem Wald- und Wiesenschützen Brandenburg-Berlin e.V.? Gleich in der Nähe ist nämlich eine eingezäunte Bogensportanlage. Durch den Zaum sehen wir ramponierte Metallvögel als Zielobjekte.
Auf den ersten wenigen Kilometern gibt es sechs Brücken. Brücke Nr. 1 ist am Beginn unserer Wanderung. Über diese Brücke musst du geh’n, wenn du von Grünau nach Köpenick willst. Hier endet auf Grünauer Seite die Regattastraße, auf Köpenicker Seite beginnt die Grünauer Straße. Dann geht es immer „Am Kanal“ am Kanal entlang bis zu Brücke Nr. 2. Über diese Brücke fährt der Pendler aus KW mit der Regionalbahn zur Arbeit bis ins Herz der großen Stadt. Das ist zum Glück für uns vorbei. Über Brücke Nr. 3 führt das Adlergestell, gleich daneben Brücke Nr. 4 mit den S- und Regionalbahngleisen. Ja, seit kurzem fährt wieder eine Regionalbahn auf der Strecke Senftenberg – Eberswalde mit den uns interessierenden Haltestellen KW, Schöneweide, Ostkreuz, Lichtenberg und Hohenschönhausen. Die Köpenicker Straße führt über Brücke Nr. 5. Das ist seit ca. 20 Jahren eine Art Behelfsbrücke, die alte Altglienicker Brücke ist gesperrt. An der Brücke Nr. 6 (Wegedornstraße) reicht es uns erst einmal für heute. Der Hase, den wir im Gras entdecken, sieht auch nicht mehr ganz frisch aus.
In Altglienicke gibt es eine Straße, die nach einem Bauern benannt ist. Der Korkedamm war im 19. Jahrhundert der Wirtschaftsweg des Bauern August Korke (1844-1900).
Ganz besonders gefreut hat es uns, dass „Herr Krause“ wieder da ist.
Vor einem Jahr waren wir am rechten Ufer des Teltowkanals spazieren. Dort staunten wir über das Cherenkov Telescope Array. Wird das Teil noch genutzt?
Eberhard Havekost
Samstag, November 12th, 2016Im Maschinenhaus, M1 und M2, des KINDL Zentrums für zeitgenössische Kunst findet die Eberhard Havekost Ausstellung Inhalt statt.
Die Ausstellung Inhalt konzentriert sich auf Eberhard Havekosts Werk der vergangenen zehn Jahre und legt dabei einen Schwerpunkt auf neue Werkgruppen, die im KINDL erstmals gezeigt werden. Nach wichtigen Einzelausstellungen unter anderem im Museum Küppersmühle Duisburg (2013), der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2010) und dem Stedelijk Museum Amsterdam (2006) ist Inhalt die erste institutionelle Ausstellung von Eberhard Havekost in Berlin.
Surreale Sachlichkeit
Freitag, November 11th, 2016„Surreale Sachlichkeit“ gibt es nicht – oder doch? Ausgehend von den Werken der Nationalgalerie, die über einen reichen Bestand aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen verfügt, wirft die Ausstellung einen neuen, durch den Surrealismus geschärften Blick auf das Phänomen der Neuen Sachlichkeit.
Auf den ersten Blick wirken die Bilder der neusachlichen Malerei pedantisch aufgeräumt. Doch der tiefere Blick, den die Sammlung Scharf-Gerstenberg erstmals wagt, zeigt: Dahinter liegt etwas Bedrohliches.
(mehr im Tagesspiegel)
CAFE PITTORESQUE
Donnerstag, November 10th, 2016Der Titel der Ausstellung bei CFA Berlin verweist auf das Künstlercafé und Gesamtkunstwerk „Café Pittoresque“, das 1917 in Moskau von Wladimir Tatlin und Alexander Rodchenko initiiert und gestaltet wurde und Treffpunkt der Revolutionäre und Futuristen um Wladimir Majakowski war.
Albert Oehlen, Rodchenko I + II
Ausgehend von einer Diskussion über das Werk „Rodchenko I, Rodchenko II“ von Albert Oehlen (1982) – nun zentrales Werk der Präsentation – entstand in Zusammenarbeit mit Wilhelm Schürmann die Idee einer Ausstellung anlässlich der sich im kommenden Jahr zum 100. Mal jährenden russischen Revolution von 1917.
Die mit dieser Revolution einhergehenden radikalen künstlerischen Neuerungen sind bis zum heutigen Tage relevant. Konstruktivismus, Suprematismus und Agitprop sind in viele zeitgenössische Kunstwerke formal eingeschrieben. Die Utopien und Ideale der russischen Revolution und ihre künstlerischen Errungenschaften jedoch waren durch die Historie des vergangenen Jahrhunderts heftigen Reibungsverlusten ausgesetzt und halten einem „postidealistischen“ Blick nicht mehr stand. Dies äußert sich in den ausgestellten zeitgenössischen Werken auf unterschiedlichste Art, auch wenn die Auseinandersetzung mit der russischen Avantgarde nicht expliziter Antrieb der Künstler gewesen sein mag.
(aus der CFA Pressemitteilung zur Ausstellung)
Georg Herold, Klients of trouble
Hannah Perry
Mittwoch, November 9th, 2016Kommunale Galerien in Berlin (7)
Dienstag, November 8th, 2016Heute: Studio im Hochhaus
Aktuell (Achtung, nur noch bis zum 9. November!) findet dort eine kleine Timm-Ulrichs-Ausstellung statt.
Filmstill aus: „in worte gekleidet – in schweigen gehüllt“
Timm Ulrichs, 1980/2013
Das Studio im Hochhaus befindet sich in der Zinster Str. 25, ganz weit draußen also, aber nur ein kurzer Weg vom S-Bahnhof Hohenschönhausen.
Hier einige Bilder meines gestrigen kleinen Rundgangs in Hohenschönhausen. An den Berliner Rändern ist allerhand Interessantes zu finden. Demnächst finden Performances im Hochhaus statt.
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
Montag, November 7th, 2016Im Jahr 2011 erwarb das deutsch-schweizerische Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard das Gebäude-Ensemble der ehemaligen Kindl-Brauerei mit dem Ziel, es für die zeitgenössische Kulturproduktion nutzbar zu machen. Der denkmalgeschützte Klinkerbau wurde zwischen 1926 und 1930 in Anlehnung an den deutschen Expressionismus in rotem Backstein errichtet. Es umfasst neben einem sieben-geschossigen Turm ein 20 Meter hohes Kesselhaus, ein drei-geschossiges Maschinenhaus und ein mit sechs kupfernen Pfannen ausgestattetes Sudhaus. Seit Herbst 2012 ist mit der aufwändigen Sanierung des Gebäudes begonnen worden. Diese beinhaltet auch die Neuerschließung der Ostfassade, die als zukünftiger Eingangsbereich fungieren wird. Als gleichermaßen historisch-sensible wie architektonisch vorausweisende Setzung entsteht hier eine neue Situation mit Foyer, Außentreppe und Sheddach.
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