Posts Tagged ‘Skulptur’

Sowjetisches Ehrenmal

Sonntag, September 21st, 2008

Soldat

Die durchgehende Achse im Tiergarten, die am Kemperplatz beginnt und an der Straße des 17. Juni endet, erinnert an die frühere Siegesallee, die man 1873 zusammen mit der Aufstellung der Siegessäule am damaligen Königsplatz angelegt hatte, um der siegreichen Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich zu gedenken. Die Siegesallee musste 1938-39 der monumentalen Nord-Süd-Achse weichen, die nach Plänen Albert Speers zur Prachtstraße des nationalsozialistischen Berlin ausgebaut werden sollte. Angesichts dieser Zusammenhänge verwundert es nicht, dass das erste große Sowjetische Ehrenmal nach den Zweiten Weltkrieg genau in der Achse der alten Siegesallee und damit in der Nähe des Reichstages und des Brandenburger Tors errichtet wurde.

Das Ehrenmal bildete bis 1990 eine sowjetische Enklave im britischen Sektor Berlins.
(aus: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Ortsteile Moabit, Hansaviertel und Tiergarten, Michael Imhof Verlag 2005)

Ruhende Kraft

Dienstag, September 16th, 2008

Diesen Prachtkerl haben wir doch erst vor kurzem in Lübeck gesehen, natürlich auch schlafend.

Pssst

Das Scharnhorst-Grabmal auf dem Invalidenfriedhof wurde nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel geschaffen. Das Motiv des Hochsarkophags übernahm Schinkel vom Grabmal Petrarcas. Die Fries-Szenen aus dem Leben Scharnhorsts gestaltete Friedrich Tieck. Der auf diesem Fries ruhende, 1828 modellierte Löwe geht auf einen Entwurf von Christian Daniel Rauch zurück.

Tieck3

Tieck2

Auf dem Invalidenfriedhof

Montag, September 15th, 2008

Grabstätte Hoffmann

Der königlich preußische Generalmajor a.D. und Ritter des Ordens Pour le Merite, Max Hoffmann (1869 – 1927), hatte an der Schlacht von Tannenberg teilgenommen und wirkte als Chef des Generalstabes Ober-Ost im Dezember 1917 als Leiter der Waffenstillstandsverhandlungen von Brest-Litowsk. 1927 starb er in Berchtesgaden. Sein Freund und politischer Weggenosse, der Bildhauer Arnold Rechberg (1879 – 1947), erwarb eine Grabstätte auf dem Invalidenfriedhof und bezahlte eine Ruhefrist bis zum Jahr 2100. Für Hoffmann wählte er als Grabschmuck seine bereits 1906 als Gipsmodell öffentlich präsentierte und 1929 von der Gießerei H. Noack in Berlin in Bronze gegossene Jünglingsfigur aus.
(aus: Gartendenkmale in Berlin – Friedhöfe, Michael Imhof Verlag, 2008)

Herbstaktion in der Klosterruine

Dienstag, September 9th, 2008

Tränen
Ausblick, 1998 Susanne Specht

Bildhauerausstellung HERBERGE 2008(2) in der Klosterruine

Janus

Freitag, September 5th, 2008

Großer Janus II
Großer Janus II, Fritz Koenig, 1985-1995 (Berlin)

Janus´ Herkunft ist unterschiedlich gedeutet. Mal gilt er als Sohn von Apollo und Kreuse, der Tochter des Königs Erechtheus von Athen. Neben diesen jungen Mythos heißt es auch, er sei Sohn des Uranos (oder Coelus) und der Hekate oder er gilt als Sohn des Saturn und der Entoria.
Seine Gattin war seine Schwester Kamese, die er aus seiner Heimat Perrhaebia mitbrachte. Mit ihr ist er Vater der Olisthene. Eine Liebschaft war die Nymphe Krane bzw. Crana. Mit ihr ist er Vater des Königs von Alba Longa.
Als historische Persönlichkeit soll Janus ein altitalischer König gewesen sein, der 150 Jahre vor Aeneas von Perrhaedia nach Italien gelangt war, etwa um die Zeit des biblischen Richters Ehud, nach biblischer Zeitrechnung im 2625. Jahre (nach HEDERICH, Sp. 1322).
(Das Schwarze Netz)

Fritz Koenig
Skulptur von Erich Hauser vor der Neuen Pinakothek (München)

Lange Nacht

Samstag, August 30th, 2008

Römischer Feldherr

Heute – auch in der Abguss-Sammlung antiker Plastik – Lange Nacht der Museen.

Skulpturen aus Ulmenstämmen

Donnerstag, August 28th, 2008

Viele große Ulmen sind in den letzten Jahren auch in Flensburg gestorben:
Ulmenskulpturen

Ulmensterben 3
Skulptur von Dany Heck im Ostseebad-Park

Hamm
Rein-Karna-Tor II von Hauke Jessen

Angst

Flensburger Skulpturen

Auf einen Rotspon in Lübeck (5 und Schluss)

Montag, August 18th, 2008

Schlafender Löwe
Schlafender Löwe am Holstentor von Christian Daniel Rauch, 1823

Die beiden in der von Harry Maasz gestalteten Anlage vor dem Holstentor liegenden Monumentalstatuen von Löwen aus Eisen werden Christian Daniel Rauch zugeschrieben. Die Liegenden Löwen aus Eisenguss von 1823 sind unsigniert. Sie entstanden möglicherweise unter Mitwirkung von Rauchs Werkstattmitarbeiter Th. Kalide (1801-1863). Einer der beiden Löwen schläft, der andere wachende blickt aufmerksam auf den ersten. Ursprünglich befanden sich die 1840 von dem Lübecker Kaufmann und Kunstsammler Johann Daniel Jacobj (1798-1847) vor dessen Wohnhaus in der Großen Petersgrube 18, standen 1873 bis zu dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1942 vor dem Hotel Stadt Hamburg am Klingenberg und wurden erst später vor dem Holstentor aufgestellt (Wikipedia).

Die Fremden
Die Fremden von Thomas Schütte, 1992

Antilope
Schreitende Antilope von Fritz Behn, 1925

Auf einen Rotspon in Lübeck (1)

Montag, August 11th, 2008

StKatharinen

1929 begann Ernst Barlach auf Anregung des Lübecker Museumsdirektors Carl Georg Heise mit den Entwürfen für ein Skulpturenensemble für die Nischen in der Westfassade [der Katharinenkirche] unter dem Titel „Gemeinschaft der Heiligen“. Bis 1933 konnten jedoch nur drei Klinker-Statuen durch die Ilse Bergbau AG ausgeführt werden: Frau im Wind, Bettler und Singender Klosterschüler. Heise, der 1933 entlassen wurde, ließ die Figuren kurz darauf verstecken, um sie zu schützen. Nach Kriegsende vollendete Gerhard Marcks den Fries bis 1949 in eigenen Formen mit den Figuren: Christus als Schmerzensmann, Brandstifter, Jungfrau, Mutter und Kind, Kassandra und Prophet.
Barlach hat absichtlich die Proportionen der Figuren dergestalt abgeändert, dass die obere Körperhälfte verlängert ausfällt und die Köpfe leicht vergrößert dargestellt werden, m.a.W. die Beinlänge wirkt etwas zu kurz. Der perspektivische Grund liegt darin, dass die Skulpturen weit oben in der Fassade ihren Platz finden: der Betrachter nimmt daher in der relativ schmalen Straße die Figuren nie in Augenhöhe in natürlicher Größe wahr, sondern immer von der gegenüberliegenden Straßenseite schräg von unten in die Höhe blickend. Figuren mit normalen Körperproportionen würden aus einer solchen Perspektive nach oben hin verkürzt wirken, was Barlach durch seine Proportionsänderungen ausgleicht.
(Wikipedia)

St. Katharinen

St. Katharinen

Von den sechs Modellen, die [Barlach] für die Katharinenkirche anfertigte, realisierte er zwischen 1930 und 1932 lediglich drei Figuren: den „Bettler“ (1930), den „Sänger“ (1931) und die „Frau im Wind“ (1932). Sie entstanden nach Vormodellen aus Gips als Klinkerbrand, um sie in die Nischen der Fassade der Backsteinkirche zu integrieren. 1932 wurden die drei Figuren im Chor der Katharinenkirche aufgestellt.
(mehr zur Geschichte der Figuren gibt es hier)

Prinz Albrecht

Montag, Juli 28th, 2008

Schnittig

Das Prinz-Albrecht-Denkmal wurde am 14. Oktober 1901 in Charlottenburg enthüllt. Es entstand als Gemeinschaftsarbeit des Bildhauers Eugen Boermel und des Malers und Bildhauers Conrad Freyberg. Freyberg war im deutsch-französischen Krieg Regimentskamerad des Prinzen Albrecht gewesen. Dargestellt ist der jüngste Bruder Kaiser Wilhelms I. im Habitus eines Reitergenerals mit hohen Stulpenstiefeln in bequemer Haltung.
Das Denkmal war dem 1872 verstorbenen Prinzen „als fürstliche(m) Reiterführer und ritterliche(m) Prinzen in Untertänigkeit und treuer Verehrung gewidmet von seinen Kameraden 1901“. Die Reliefs am Denkmalsockel schildern bewegte Szenen aus den Feldzügen Albrechts (Feldzug Prenois am 31. August 1870 und Feldzug von Orgeres-Loigny am 2. Dezember 1870), die auf den Maler C. Freyberg als beteiligten Augenzeugen zurückgehen.
(Sibylle Einholz im Katalog Ethos und Pathos – Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, 1990)

31. August 1870