Archive for Februar, 2008

Temporäre Kunsthalle Berlin

Mittwoch, Februar 20th, 2008

Am 1. September soll es soweit sein. Auf dem Schlossplatz wird es eine temporäre Kunsthalle White Cube Berlin geben, damit endlich auch die Kunst, die aktuell in Berlin entsteht, für uns Kunstspaziergänger zugänglich wird.

Baustelle

In der Architektur Galerie Berlin (Karl-Marx-Allee 96) werden Vorschläge von acht in Berlin lebenden Künstlern zur Außenbespielung der Halle vorgestellt.

Galerie Crone

Dienstag, Februar 19th, 2008

Zuletzt sahen wir eine Arbeit von Rosemarie Trockel in Münster (hier eine Zusammenstellung der Arbeiten auf der Skulptur Projekt Münster).  Da war Trockel weniger wild als andere .

Weniger wild als andere

In der Galerie Crone (Kochstr. 60) findet gegenwärtig (noch bis zum 25. April) eine Trockelausstellung statt.

Trockel bleibt sich treu: Alles wirkt wie rasch aus dem Ärmel geschüttelt, aber leicht ist hier nichts. Viel von dieser Kunst ist karg wie Knäckebrot [NKS: Trockel eben :-)]; dieses aber ist so komplex zusammengemischt, das man lange daran kauen muss, um einigermaßen zu begreifen, nach was es eigentlich schmeckt.

Angestachel zur „Werkschlüsselsuche“ durch diese Rezension waren wir am Wochenende in der Galerie, aber leider waren viele Werke für eine andere Ausstellung ausgeliehen. Müssen wir eben später noch einmal hin.
Entschädigt wurden wir durch ein Gemälde von Ena Swansea im hinteren Raum; Ena Swansea – eine Entdeckung.

Ena Swansea in der Galerie Crone

Walking Tours

Montag, Februar 18th, 2008

Wiese

In the course of a day’s walk, you see, there is much variance in the mood. From the exhilaration of the start, to the happy phlegm of the arrival, the change is certainly great. As the day goes on, the traveller moves from the one extreme towards the other. He becomes more and more incorporated with the material landscape, and the open-air drunkenness grows upon him with great strides, until he posts along the road, and sees everything about him, as in a cheerful dream. The first is certainly brighter, but the second stage is the more peaceful. A man does not make so many articles towards the end, nor does he laugh aloud; but the purely animal pleasures, the sense of physical wellbeing, the delight of every inhalation, of every time the muscles tighten down the thigh, console him for the absence of the others, and bring him to his destination still content.
(from: Walking Tours by Robert Louis Stevenson)

Vedova in Venedig

Montag, Februar 18th, 2008

Von der Vedova-Retrospektive in der Berlinischen Galerie habe ich hier schon berichtet. Jetzt erfährt man, dass Vedovas Heimatstadt Venedig ihm endlich ein Museum in den historischen „Magazzini del Sale“ am Zattere-Ufer des Giudecca-Kanals einrichten will
(Kunstzeitung 138/Febr. 2008).
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das könnte dort sein, wo 2005 die Ausstellung von Robert Combas stattfand.

Holzvorrat

Balkon Nr. 23

Sonntag, Februar 17th, 2008

Trauriges Haus
(hier geht es zu Balkon Nr. 22)

Ein Haus ohne Katze ist ein trauriges Haus. Dieses Haus scheint geradezu nach einer Katze zu schreien.

Französischer Dom, Gendarmenmarkt

Sonntag, Februar 17th, 2008

Kuschelleu

Der Entwurf für die Bauplastik am deutschen und Französischen Dom stammt von Christian Bernhard Rode. Die Giebelfelder zeigen Szenen aus dem Leben Christi, Jesus und die Samariterin, die Bergpredigt und der Gang nach Emmaus. Sie wurden vom Stuckateur Föhr geschaffen.
(aus: Denkmale in Berlin Ortsteil Mitte, Michael Imhof Verlag, 2003)

Mailart

Samstag, Februar 16th, 2008

Künstler lebt ihr im eigenen Land – bleibt am besten unbekannt! (R. Rehfeldt)

Robert Rehfeldt – Versuch einer Annäherung
in der galerie parterre

Robert Rehfeldt (1931-1993) war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bewusst aus Österreich in die sowjetische Besatzungszone gezogen, um als Künstler am Aufbau einer sozialistischen Ordnung mitzuwirken. Von Ostberlin aus studierte er an der Westberliner Hochschule für Bildende Künste bei Alexander Camaro, Wolfgang Hoffmann und Ernst Fritsch. Seit 1953 arbeitete Rehfeldt als Graphiker, Pressezeichner und Bildjournalist, seit 1963 war er als freischaffender Künstler in Berlin tätig. Rehfeldts Ostberliner Atelier fungierte gleichsam als Archiv und Informationsbüro zur westlichen Kunst, wodurch er zum wichtigen Multiplikator westlicher Kunstentwicklungen wurde. Entscheidende Bedeutung erlangte Rehfeldt als Mailartist.

Mailart

Als der Fluxusbazillus die DDR befiel (I. Ruthe in der Berliner Zeitung)

Skulpturenpark Berlin_Zentrum

Freitag, Februar 15th, 2008

Am Sonntag, den 17. Februar werden die nächsten Kunstwerke im Skulpturenpark Berlin_Zentrum vorgestellt. Ich war vorab schon einmal dort und habe die noch nicht ganz fertige Arbeit The Empty Dwelling, the Vain Tower and the Mad Colonist von Kai Schiemenz fotografiert.
Im vergangenen Jahr war das Shrunken Theatre von Schiemenz bei Fahnemann Projects zu sehen.

Empty dwelling

Kai Schiemenz (*1966 in Erfurt, lebt in Berlin) greift in seiner spiralförmigen Architekturskulptur The Empty Dwelling, The Vain Tower and the Mad Colonist die mehrdeutige Gegenwart auf, die das Gelände des Skulpturenparks ausmacht. Vom einzigen Hügel des Parks ragt seine aus Sperrholz und Dachlatten gebaute dreidimensionale Form in die Höhe. Entwachsen aus den realen, historischen Fundamentresten des Ortes erscheint sie wie ein Amalgam aus konstruktivistischer Funktionalität und poststrukturalistischer Mega-Struktur, für dessen Bau das Diktum “form follows function” nicht immer maßstäblich gewesen sein wird.
Ähnlich wie in früheren Arbeiten von Schiemenz funktioniert die Anlage gleichermaßen als Monument, das abgeschieden auf dem großen Feld steht und als Pavillon, den man über eine lange Treppe betritt und der Ausblicke bietet. In monumentaler Passivität stellt sich das Objekt als Skulptur dar, die kontemplativ angeschaut werden möchte. Zugleich eröffnet es als Aussichtsplattform die Kommunikation mit seiner Umgebung und produziert selbst neue Ansichten und Bilder.
Jedoch vermittelt Schiemenz’ Form auch die Idee einer utopischen Inanspruchnahme des urbanen Raums. Platziert auf dem Gelände der ehemaligen Mauer bezieht sie als mad colonist trotzig Stellung vor der anstehenden urbanen Erneuerung.
(Text hier entnommen)

Kleistherme auf dem Kreuzberg

Donnerstag, Februar 14th, 2008

Die Kleistherme gehört zu den um 1899 im Viktoriapark aufgestellten Skulpturen, die Dichter der Befreiungskriege darstellen. Karl Pracht (*1866 – ?) schuf die Porträtbüste des preußischen Dichters Heinrich von Kleist (1777–1811), der ein Manuskriptblatt in der linken Hand hält und die rechte Hand mit dem Gänsekiel sinnierend am Kinn hält. Der Körper scheint aus dem Sockel herauszuwachsen, auf dem Lorbeerzweige, Mohnblumen und eine sich darum windende Schlange dargestellt sind – der Mohn als Sinnbild für den frühen Tod des Dichters. 1989 wurde das Original aus Marmor im Hof der Leibniz-Oberschule aufgestellt, im Viktoriapark befindet sich ein weißgestrichener Aluminium-Abguss.
(Quelle)

Man kann nur hoffen, dass in der Leibnitz-Oberschule respektvoller mit dem empfindsamen Genie umgegangen wird. Der alugegossene Kleist im Viktoriapark muss allerhand Mißachtung ertragen (z.B. 2002, 2008)

Kleist, nachdenklich

Im vergangenen Jahr erschienen zwei Biografien über den preußischen Unglücksraben Kleist. Hier eine ausfühliche Rezension von Hermann Kurzke:

Die Pathologisierung unseres gesamten Lebens nimmt zu. Immer schmaler wird, zwischen den Abgründen des Krankseins zur Linken und zur Rechten, der Grat für die sogenannte Normalität, und die Frage stellt sich immer drängender, ob nicht auch die werte Normalität eine spezifische Form von Verrücktheit ist – eben jene Abartigkeit, die sich den Zwängen der Gesellschaft unterwirft, anstatt sich ihnen durch Krankheit zu entziehen.
Jemanden wie Heinrich von Kleist würde man heute in die Psychiatrie stecken. Schon als Kind sei er, so ist es überliefert, ein nicht zu dämpfender Feuergeist gewesen – man hätte ihm heute das Zappelphilippsyndrom zugeschrieben, und Pillen gegen ADHS hätte er bekommen, um den krassen Wechsel zwischen Hyperaktivität und Depressivität ins Flussbett der Gewöhnlichkeit hineinzudämmen. Aber könnten wir dann dieses grandiose dichterische Werk bewundern?

Esskultur

Mittwoch, Februar 13th, 2008

Esskultur

Ein vorsorglicher Streetartist versorgt die zweidimensionalen Kinder der Straße mit Esswerkzeugen. Hoffentlich gibt es auch was zum Futtern.

Löffel

Jetzt mit Besteck