Posts Tagged ‘Emilio Vedova’

Rund um die 53. Biennale Venedig (IV)

Montag, Oktober 12th, 2009

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In den Kunstspaziergängen gab es schon einiges zu Vedova: hier.
Jetzt konnten wir die Fondazione Emilio e Annabianca Vedova in Venedig besuchen.

Vedovas Venedig 5

Fondazione Vedova is a new exhibition place in Venice, and the opening of this important modern artists paintings are the first to be there. So my timing was great. It was especially meaningful because in the last 5 years I have become a fan of Jackson Pollack and I found many similarities to the feel of Emilo Annabianca’s works. This installation was a collection of 27 pieces. 9 rectangles, 9 squares and 9 circles (but the circles except for the one pictured were in square frames.)
The hall was especially cool, and what was interesting about this exhibit is that the artwork came to you. Most of the time you view paintings by walking around a gallery. But these pieces were hung from a special rail that brought the paintings down the aisles, turned them (magically perfect with the lighting), and dropped them to your eye level. They then, in a symphony, picked themselves back out, put themselves away in a rack, and brought out another 9. The whole process (including the downtime where they sit at eye level) is about an hour for each 9 pieces.
(more)

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Ein Tramezzini-Imbiss auf dem Dach der Fondazione.

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Vedova in Venedig

Montag, Februar 18th, 2008

Von der Vedova-Retrospektive in der Berlinischen Galerie habe ich hier schon berichtet. Jetzt erfährt man, dass Vedovas Heimatstadt Venedig ihm endlich ein Museum in den historischen „Magazzini del Sale“ am Zattere-Ufer des Giudecca-Kanals einrichten will
(Kunstzeitung 138/Febr. 2008).
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das könnte dort sein, wo 2005 die Ausstellung von Robert Combas stattfand.

Holzvorrat

Emilio Vedova

Montag, Januar 28th, 2008

Eine grandiose Emilio-Vedova-Retrospektive in der Berlinischen Galerie

Sie [Durchdringungen-Übertragungen] entstanden in wenigen Monaten zwischen 1987 und 1988 und folgten zwei unterschiedlichen Typen: die einen, mit arabischen Zahlen nummeriert, sind mit Weiß auf schwarzem Grund gemalt, die anderen, mit römischen Zahlen, umgekehrt, mit Schwarz auf weißer Leinwand. Die beiden Nicht-Farben, die von jeher im visuellen Universum Vedovas präsent waren, werden hier mit einer gänzlich neuartigen Technik erneut nebeneinander gestellt. Er ging von einem auf den Boden gelegten Untergrund aus, einer Art Matrize, auf die er, als handele es sich um eine Monotypie, direkt das Schwarz oder das Weiß auftrug und so ein erstes Bild erhielt. Danach legte er, als handle es sich um eine Art Schweißtuch, einen Stoff darauf und übertrug durch eine Folge von Berührungen, Druckausübungen und andere Handbewegungen auf dessen Rückseite die Malerei des darunterliegenden Untergrunds. Das Ergebnis auf dem daraufhin abgenommenen Stoff, ein Bild, das bis dahin auch dem Künstler selbst unbekannt geblieben war, wurde so „enthüllt“ und erschien als Übertragung der ursprünglichen Matrize.
(Text aus dem Katalog von Simona Brunetti)

Durchdringungen
(Durchdringungen-Übertragungen; aus dem Katalog der Ausstellung)

Als Sankt Dada Einzug hielt (taz)
Die Befreiung des Bildes von der Wand (Berliner Zeitung)
Der Berseker tanzt Walzer (Tagesspiegel)

Vorfreude auf Vedova

Freitag, Januar 4th, 2008

In der Berlinischen Galerie wird gegenwärtig eine Retrospektive Emilio Vedovas vorbereitet, die ab 24. Januar zu sehen sein wird.

Das ist Anlass für das Feuilleton der Berliner Zeitung sich vorab auf die Spuren des 2006 verstorbenen Malers in seine Heimatstadt Venedig zu begeben (hier: Der Ungeduldige von Le Zattere von I. Ruthe).

Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis das Wasserboot von der Station Arsenal ablegt und auf die Le Zattere-Seite zusteuert, dorthin, wo auf der malerischen Halbinsel Santa Maria della Salute thront und trotz ihres Baugerüstes zeitlose Schönheit verkündet. Ein Stück geht es durch die engen Gassen hinter der barocken Kirche – Richtung Emporio dei Sali (Altes Salzlager) und vorn am Wasser, am Ponte dell’ Umiltà, reckt sich ein altersschwaches hohes Haus mit oleanderbewachsenem Dachgarten in den kaltblauen Himmel. Hier befindet sich die Stiftung Emilio und Annabianca Vedova.

Seiner Wahlheimat [Berlin] hatte Vedova ein ausladendes Gastgeschenk hinterlassen: Das „Absurde Berliner Tagebuch„, bestehend aus einer gewaltigen Installation – informelle, gestisch abstrakte Malerei auf riesigen Holztafeln.

Absurdes Berliner Tagebuch

Jörn Merkert schreibt in Kunst die in Berlin entstand zu dieser Installation:

Eines der Geheimnisse, warum Venedig so unvergesslich fasziniert, liegt wohl darin, dass der Besucher immer mitten in einem Kunstwerk steht – einem Gesamtkunstwerk, zu dem auch banale Alltäglichkeiten gehören, die als unverbrüchlicher Teil von Kunst und Geschichte in der Gegenwart gelebt werden. Was für ein Kulturschock muss es für Vedova gewesen sein, als Sohn der funkelnden und bröckelnden Serenissima 1964 in Berlin dem »ständigen Zusammenprall gegensätzlicher Situationen« ausgesetzt zu sein, »randvoll mit mancherlei Ängsten, gestern, heute, mit latenten Vergesslichkeiten, voller Mehrdeutigkeit, angefüllt mit anachronistischen Melancholien, überhitzten Antagonismen«: die Ruinenfelder der Stadt, das künstlich erblühende Westberlin, die Mauer, die Erinnerungen. 1960 als Idee für ein Bühnenbild zu Luigi Nonos Oper »Intolleranza« entwickelt, fanden die Plurimi – frei im Raum stehende und hängende wüste Bildtafeln mit explosionsartiger Malerei – in Berlin zu ihrem eigentlichen Sinn. Auch hier steht der Betrachter nicht mehr vor, sondern mitten im Bild. Berlin a la Veneziana.