Archive for April, 2009

South African Fashion Design

Sonntag, April 19th, 2009

Im Haus Huth
Mbongeni Buthelezi, Kunststoffbild

Der Mercedes-Benz Award for South African Art and Culture wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben. Charakteristisch für diesen Preis war die jährliche Vergabe jeweils in einer anderen künstlerischen Disziplin.
Der Preis 2009 ermöglicht erstmals einen Überblick zu den jüngsten Trends in der südafrikanischen Mode.
In der Ausstellung sind alle Aspekte von Haute Couture auf der Basis indigener Traditionen über Minimal Trends bis zu Recycling und Sportswear vertreten. Die Ausstellung im Daimler Contemporary Berlin ist die erste Übersicht zur zeitgenössischen südafrikanischen Mode in Europa.

Schatz, ich hab eine Idee!

Samstag, April 18th, 2009

Tauben vergiften im Park
Detail vom Märchenbrunnen von Ernst Moritz Geyger im Von-der-Schulenburg-Park, Sonnenallee

Schatz, das Wetter ist wunderschön,
Da leid ich’s net länger zu Haus!
Heute muß man ins Grüne gehn,
In den bunten Frühling hinaus!
Jeder Bursch und sein Mädel
Mit einem Freßpaketel
Sitzen heute im grünen Klee,
Schatz, ich hab eine Idee!

Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau,
Geh mer Tauben vergiften im Park!
Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau,
Geh mer Tauben vergiften im Park!
Wir sitzen zusmam‘ in der Laube
Und a jeder vergiftet a Taube,
Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark
Beim Tauben vergiften im Park.
(Georg Kreisler; mehr hier und hier singt der Meister selbst)

Sommer der Umarmung

Freitag, April 17th, 2009

Lichtspiele
Emilia Nicolova-Bayer, Umarmung, Terracotta

So ändern sich die Zeiten. Emilia Nicolova-Bayers Skulptur „Umarmung“ fand vermutlich in den 80er Jahren ihren Platz im öffentlichen Raum. Nach der Wende und der Privatisierung der Baulücke an der Torstraße nahe dem Rosenthaler Platz geriet sie in den Dunstkreis eines italienischen Restaurants und wurde buchstäblich immer weiter an den Rand gedrängt, bis die inzwischen mit reichlich Graffiti versehene Skulptur nun vorübergehend Asyl im Hof der Torstraße 111 gefunden hat. Dort wird sie nun Bezugspunkt einer Ausstellungsreihe und damit die Aufmerksamkeit der Besucher auf ein vergessenes Kapitel Berliner Kunst lenken: auf Arbeiten im Stadtraum, die niemand mehr kennt.
(mehr hier in der Zitty)

Kenno Apatrida

Donnerstag, April 16th, 2009

Ein fast unbekannter Künstler ist mit einem Werk von mystischer Aura zu entdecken. 17 Jahre lang hat der Südamerikaner, der sich Kenno Apatrida nennt, im Berliner Untergrund aus Zivilisationsmüll ein Werk von wuchernder Lebendigkeit und tiefgründiger Symbolik geschaffen. Die Galerie Wilde gibt ihm seinen ersten Auftritt in der etablierten Kunstszene der Hauptstadt und macht zudem auch mit seinem spukhaften Atelier in einer leer stehenden Brauerei bekannt.
(mehr hier von Günter Kowa im ART-Kunstmagazin)

Exhumation

Es ist nun nicht ausgeschlossen, dass der Künstler Kenno an der Schwelle zum Durchbruch steht. Wie ein Jean-Michel Basquiat, dessen Schicksal ihm erspart bleiben möge, aber auch wie die Akteure der Street Art, die die Illegalität zu einer neuen Kunstform beflügelte. Kennos Werk wächst auf dem Boden materieller und geistiger Entbehrung. Dass sich die Umstände ändern könnten, ist möglich, jedoch – sagt er – deutet sich für ihn auch in seiner Kunst seit längerem ein Wandel an. Es wird ein neues Stadium geben. Zu besichtigen ist jetzt erst einmal das grandiose Werk eines Unbekannten und Verborgenen, ein Phänomen, das mit Berlin viel, mit der Kunstszene der Metropole dagegen (noch) nichts zu tun hat.

Edith Stein

Mittwoch, April 15th, 2009

Edith Stein

Edith Stein in der Straße der Erinnerung

Edith Stein kam als Kind jüdischer Eltern zur Welt, ihr Vater war ein wohlhabender Holzhändler. Sie studierte Philosophie in Göttingen und Breslau, promovierte „summa cum laude” bei Edmund Husserl in Freiburg über das Thema „Einfühlung” und wurde Assistentin des berühmten Philosophen, als jüdischer Frau verwehrte man ihr aber die Habilitation. 1922 konvertierte sie nach der Lektüre der Biografie der Teresia von Ávila zur katholischen Kirche und wollte Nonne werden, was ihr aber auch verwehrt wurde.
(mehr hier im Ökumenischem Heiligenlexikon)

Mit einer Hingabe, die er als die Frömmigkeit eines Atheisten bezeichnete, nahm er Anteil an ihrem Leben und ihrem Sterben. Im Herbst 1945 fuhr er nach Nürnberg, weil er ihrem Mörder Seyß-Inquart in die Augen sehen wollte, und als sie von Papst Johannes Paul II. heiligesprochen wurde, sei er, sagte er, sehr verwirrt gewesen. Wörtlich sagte er: „Ich glaubte, ich müsse mich übergeben.“ Edith Stein, die sich seit ihrem Eintritt in den Karmeliterorden Teresia Benedicte a Cruce nannte, wurde als „katholische Märtyrerin“ heiliggesprochen. „Pius XII. hat nichts unternommen, um ihr Leben zu retten“, sagte Carl, „und nun spricht sie einer seiner Nachfolger heilig. Sie ist ja nicht wegen ihres katholischen Glaubens in Auschwitz ermordet worden, sondern weil sie Jüdin war.“
(aus: Michael Köhlmeier Abendland)

Göttliches UFO am Storkower See

Montag, April 13th, 2009

Pfarrkirche von hinten
Katholische Pfarrkirche St. Maria Storkow-Hubertushöhe (so sieht sie von vorn aus), Neubau 1998

Besonders auffallend ist die Architektur der neuen Kirche. Der Grundriß des Holzbaus ist in Fischform angelegt, eine Form, die sich im Altar wiederfindet. Die Idee hatte der Leiter des Baureferates des Görlitzer Ordinariates, Thomas Backhaus: „Form und Materialsprache sind der Natur entliehen und greifen das Thema des Baumbestandes und des angrenzenden Storkower Sees als Teil der Schöpfung Gottes auf.“ Ausgeführt wurde seine Idee von der Architektin Susanne Döbbel-Winkler aus Löbau.
(hier)

Mit einer Mindest-Dachneigung von 22° erwies sich Schiefer als geeignetes Material für das Gebäude, trotz vielfältiger Schwierigkeiten hinsichtlich der komplizierten Krümmung. Mit seinem Glanz und den Erscheinungsmerkmalen einer Schuppenfläche folgt es ideal dem Bild des Fisches. Für die Fassade wurde die Wilde Schieferdeckung in Moselschiefer gewählt, bei der je nach Dachdecker und Größe der Steinrohlinge verschiedene Grundmuster entstehen können. Eine Wilde Deckung kann von Typ her rundlich, eckig, scharfkantig, langgezogen, in der Steingröße gleichmäßig oder lebhaft und variierend sein.
(hier)

Pictopia

Sonntag, April 12th, 2009

Lichteinfall

Festival neuer Figurenwelten im Haus der Kulturen der Welt

Vereinfachte, auf das Wesentliche reduzierte Figurendarstellungen revolutionieren seit der Jahrtausendwende unsere visuelle Kultur. Piktogramme mit lebendigen Zügen erfahren explosionsartige Verbreitung in digitalen Medien, Werbung und Kunst. So genanntes Character Design remixt und samplet spielerisch so unterschiedliche Quellen wie Pop- Kultur, Folklore, Markenlogo und Comic, ohne sich einem dieser Genres eindeutig zuordnen zu lassen.

Pictopia

Interview mit den Kuratoren Peter Thaler und Lars Denicke

Superblast

Samstag, April 11th, 2009

SuperBlast aka Manuel Osterholt discovered the sparkling world of graffiti writing in 1989. It opened up a whole new universe to him which led to a very personal style, tinted by Hip Hop, Punk Rock and Skateboard culture. Since then, he met and teamed up with some of the most interesting artists and companies in his field. He lives in Berlin and works as a graphic artist.
(more)

Superblast

Is blue your favorite color?
I do not really have a favorite color. It depends on my mood. I chose the color blue for my „Utopia Truth Paint“ spraycan because of its color theory meaning. Blue is related to depth, wisdom, and truth.
(more)

Merry Karnowsky Berlin
Hard Left 2 (Group Show with Jim Houser, James Marshall aka Dalek, Junko Mizuno, Camille Rose Garcia, Mark Ryden, Miss Van, Kill Pixie, Victor Castillo and SuperBlast)

Nikolaisäule

Freitag, April 10th, 2009

Nikolaisäule

Leipziger Kunstorte – Ein Internet-Stadtführer

Die Säule nach dem Entwurf des Leipziger Künstlers und Typografen Andreas Stötzner erinnert auf indirekte und vielschichtige Weise an den Herbst 1989. Zum einen soll sie an den friedlichen Charakter der Revolution erinnern, gleichzeitig wird der Gedanke des Aufbruchs der Menschen im Herbst 1989 symbolisch aus der Kirche hinausgetragen. Das klassizistische Architekturzitat thematisiert an sich auch das Thema Erinnerung, gleichzeitig erinnert die Säule aber auch an die Freiheitsbäume der Jakobiner.

Puppenklinik Zitadelle Spandau

Donnerstag, April 9th, 2009

„Ich glaub, wir lassen still die Puppen stehen als Dokumente einer großen Zeit“ – so lauten die letzten Zeilen des Gedichts „Bruch“, das der Schriftsteller Kurt Tucholsky 1918 verfasste. Die Puppen, wie die Berliner despektierlich jene 32 überlebensgroßen Denkmäler fast aller brandenburgisch-preußischen Herrscher bezeichneten, standen früher mal in der Siegesallee im Tiergarten. 750 Meter war die Allee lang und „voll mit Spielzeug“, spotteten damals die Berliner. Die Standbilder wurden später von den Alliierten abgeräumt, die meisten konnten gerettet werden und lagern seitdem in einem Senatsdepot.
Dort bleiben sie nun nicht länger. Spätestens Anfang Mai werden 26 Figuren und 40 Büsten der Siegesallee auf die Zitadelle Spandau gebracht und dort zunächst restauriert, sagte gestern der Spandauer Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU). In etwa drei Jahren dann werden die Skulpturen Teil der neuen Ausstellung „Berlin und seine Denkmäler“ auf der Zitadelle. Dafür wird jetzt das ehemalige Magazingebäude als Museum hergerichtet. Zugleich wird das Kasernengebäude ausgebaut.
(mehr hier von Uwe Aulich in der Berliner Zeitung)

Einige sind schon seit einiger Zeit in Spandau kaserniert:

Graf Rochus zu Lynar
Graf Rochus zu Lynar

Friedrich Wilhelm IV
Friedrich Wilhelm IV

Markgraf Albrecht der Bär
Markgraf Albrecht der Bär

In den Kunstspaziergängen gibt es eine 18teilige Serie zu den Skulpturen der Siegesallee. Hier ist Teil 18 und dann immer auf die Seriennummer klicken!
Ansonsten habe ich hier, hier, hier und dort noch etwas zu den Skulpturen und Künstlern der Siegesallee.