Galerie Krobath jetzt auch in Berlin, Marienstr. 10
In der neuen Dependance der Wiener Galerie zeigt Fritz Panzer Drahtskulpturen, die Umsetzungen seiner großformatigen filigranen Zeichnungen von Gegenständen und Innenraumdetails in die dritte Dimension sind.
1998 übersiedelt Panzer … nach Berlin, und betätigt sich als „Stadtzeichner“ für die Berliner Zeitung. „Stadtblicke“ heißt die Kolumne, für die er unpathetische, bescheidene Notizen vom Berliner Leben zeichnet, mit prägnanten Umrisslinien die Konturen einer Stadt vermisst. Seit dem Jahr 2000 wohnt Panzer wieder in Wien, und seit damals entstehen ungezählte kleine Skizzen und große, fast lebensgroße Arbeiten auf Papier. Eine davon ist programmatisch: Panzer zeichnet sein Wohnzimmer – vollgeräumt ist es mit seinem bestimmenden Material, den Papierrollen – und er erzählt, dass „Im Wohnzimmer“ jenes Blatt sei, bei dem ihm erstmals der Gedanke kam, dreidimensional zu zeichnen, die Fläche zu verlassen und in den Raum aufzubrechen.
Als Material boten sich ein paar Rollen Flachdraht an, Restbestände aus den Prenninger Industriehallen, und auch das Thema kam aus der alten Heimat: die „Prenninger Küche“ entsteht, komplett mit Herd und Abzugshaube, Küchentisch, Regalen und Fliesen. Die Abtropftasse voll mit Geschirr, in der Spüle liegen Pfannen und Teller, hinter dem über Putz geführten Elektrokabel stecken Urlaubspostkarten. Panzer biegt den Draht, um ihn in Form zu bringen, er biegt sich die Volumina zurecht und wickelt Verstärkungen entlang der Umrisslinien von Möbeln und Gerät. Der Wickeldraht ist dünner als der Formgebende und bleibt oft lässig unversorgt in der Luft hängen, wobei sich eine informelle Parallelstruktur zur Matrix bildet.
(mehr hier, Text von Brigitte Huck)