Posts Tagged ‘Spaziergang durch die Wohnung’

Immer am Bücherregal entlang (16)

Samstag, November 14th, 2020

Schattenwelten

Im Jahre 2001 fand in der Galerie Körnerpark die Ausstellung SCHATTENWELTEN zur Kulturgeschichte des Schattens statt.

Porträt des Künstlers als sein Schatten
Porträt des Künstlers als sein Schatten

Wegbegleiter sind [Hans Jürgen von der Wense] in der Landschaft deutlich zuwider: Als er einmal „in Istrien auf den Monte Nevoso steigend dort einen Gesellen fand, der sich anschloß“, wurde er – wie er bekennt – „eifersüchtig bis zur Mordlust“: „Ich habe ihn verstoßen“, sagt er – wohl auch, damit die unausweichliche Unterhaltung mit sich selbst, also der Verfertigung der Gedanken beim Wandern, nichts im Wege liege. Als reale Begleitung duldet der Solist allenfalls seinen Schatten.
(in Kunstforum März/April 2020, Die Neuentdeckung des anarchischen Wanderers Hans Jürgen von der Wende)

8. Januar 2015

Schlagschatten

Vom Fernsehturm 1
Berlin, Dezember 2008

Bedrängende Schatten
bedrängende Schatten

Schattenplatz
genutzter Schatten

Immer am Bücherregal entlang (15)

Freitag, November 13th, 2020

Kochen mit Daniel Spoerri

Tagebuch

Vielleicht ist Kochen von Kunstmachen gar nicht so verschieden. Es geht um die richtigen Zutaten, die richtige Assemblage, den richtigen Moment. Darin ist Daniel Spoerri ein Meister. Bei seinen abenteuerlichen Assemblagen stehen Teil (Objekt) und Ganzes (Kunstwerk) nicht in einem hierarchischen oder rationalen Verhältnis zueinander, sondern sind magisch miteinander verbunden. Kunst ist wie Essen ein transitorisches Phänomen, sie entsteht durch die Magie des Augenblicks.
(Kunstmachen ist wie Kochen – Susanna Koeberle in der NZZ)

Spoerri bei Pecci
Fallenbild von Daniel Spoerri (Museo Pecci in Prato)

FT 05

Immer am Bücherregal entlang (14)

Mittwoch, November 11th, 2020

Anfang Oktober war ich im Brücke-Museum. Dort ist eine wunderbare Ausstellung mit bemalten Leinwänden von Vivian Suter im Dialog mit den Bildern von Brücke-Künstlern.

Aktuell ist das Brücke-Museum trotz schlüssigem Hygienekonzept geschlossen. Als ich die Ausstellung besuchte, waren noch drei weitere Besucher da. Nun, bis zur Wiedereröffnung kann ich mich wenigstens in meiner Bibliothek mit den deutschen Expressionisten und Karl Schmidt-Rottluff beschäftigen.

KSR

VivianS5

VivianS4

Immer am Bücherregal entlang (13)

Donnerstag, August 13th, 2020

NM1

Mit den Kartografien von Nanne Meyer (Meyers Handatlas) kann man sich nicht verlaufen.

NM3

NM3

NM2

NM6

Immer am Bücherregal entlang (12)

Sonntag, Juni 21st, 2020

helm

Helm1

Helga Schubert über „Malgründe“ von Johannes Helm, 1978

Aktuelle Meldung:
Bachmannpreis 2020 für Helga Schubert für den Text Vom Aufstehen

Immer am Bücherregal entlang (11)

Donnerstag, Mai 21st, 2020

FF WF 1

Ein graphischer Zyklus von Wieland Förster in Franz Fühmanns „Kirke und Odysseus“

FF WF 5

FF WF 3

Wer sie nicht kennt, darf den Titel des Briefwechsels Fühmann-Förster auch auf sich beziehen: „Nun lesen Sie mal schön!“ Eine erste Auswahl von Fühmann-Briefen erschien 1994 bei Hinstorff, die Korrespondenz mit Christa Wolf 1995 bei Aufbau, und die mit Grieshaber und Margarete Hannsmann bei Hinstorff 2000. Für sein Werk- und Kunstverständnis ist diejenige mit dem acht Jahre jüngeren Bildhauer Wieland Förster am aufschlussreichsten. Ihr Herausgeber, der Berliner Germanist Roland Berbig, berichtet von den regelmäßigen Silvestertreffen der beiden, bei denen im Atelier des Künstlers eine Bilanz gezogen wurde, die nicht öffentlich ausgesprochen werden konnte. Dazu gehörten nicht nur Fühmanns Alkohol- und Eheprobleme oder das für beide werkrelevante Thema Erotik und Sexualität, sondern auch, so Fühmann an Silvester 1978, „unser alter Disput“, ob man sich „systemimmanent“ verhalten solle oder aktiv oppositionell.

Immer am Bücherregal entlang (10)

Mittwoch, Mai 20th, 2020

Franz Fühmann in meinem Bücherregal:

FF

Illustrationen von Clemens Gröszer in DIE SCHATTEN von Franz Fühmann

FF CG 1

FF CG 2

FF CG 3

FF CG 4

Immer am Bücherregal entlang (9)

Mittwoch, April 29th, 2020

horlbeck 1

Ein Horlbeck-Buch

Die Überschrift entspricht nicht vollständig den Tatsachen, denn genaugenommen handelt es sich um eine Auswahl aus der Lyrik von Christian Morgenstern, die der Leipziger Reclam Verlag unter dem Titel „Neue Bildungen, der Natur vorgeschlagen“ vor kurzem (im Titel steht 1978) herausgegeben hat. Das buchkünstlerisch Besondere dieses schönen Bandes (Gestaltung Walter Schiller), den Heinz Czechowski (mit einem Nachwort von Diether Schmidt) verantwortet, sind die ganzseitigen, drucktechnisch vorzüglich gelungenen Reproduktionen nach 12 Zeichnungen und 9 Radierungen des Leipziger Graphikers Günter Horlbeck. Der Künstler, zugehörig dem Jahrgang 1927 und Inhaber einer Professur an der Dresdener Kunsthochschule, demonstriert in den Arbeiten, parallel zu Morgenstern, die Fabulierlust und das Spielerische seiner Linienkunst.
Horlbeck zeichnet kristallinische Traumlandschaften aus frei schwebenden Linien. Bei allem ästhetischen Raffinement, das in dieser Kunst lebt; wirken sie einfach, spontan hingeschrieben und zugleich diszipliniert. Die Blätter haben eine merkwürdige Verwandtschaft zu Zeichnungen des Federico García Lorca, die aber Horlbeck kaum bekannt sein dürften.
Es gibt nicht sehr viele belangvolle graphische Antworten auf die Lyrik Morgensterns, vieles ist – gründlich mißverstanden – ins bloß Spaßige, ins Nachäffen gerutscht. Horlbeck reagiert mit einer eigenen Bildwelt, die nicht als Illustration aufgenommen werden darf, sondern wie eine freie Interpretation gelesen sein will
(Lothar Lang in der Weltbühne 26/1979)

horlbeck 2

horlbeck 3

horlbeck 4

Immer am Bücherregal entlang (8)

Sonntag, April 26th, 2020

Das hat Berlin in den Sand gesetzt:
Hamburger Bahnhof verliert Christian Flick Collection

Fast nichts

Fast nichts fand 2005/2006 statt:

Stille7

Stille4

Stille3

Stille5

Kunstspaziergänge durch die Wohnung (11)

Sonntag, April 19th, 2020

Wolfsmutter
Wolfsmutter (Stephanie Krumbholz, 2007)