Das Sommerfest des Fördervereins der Berlinischen Galerie fand diesmal am Klostersee in Lehnin statt. Wir waren zu Gast im Institut für Kunst und Handwerk e.V.
Im Skulpturenpark trafen wir seltsame Typen: Seegurken, Weekend Warriors und l’homme fabricat.
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Sommerfest
Montag, Juni 22nd, 2009Berlin-Bilder aus 100 Jahren
Donnerstag, April 2nd, 2009Eine Führung durch das Depot der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie
Im Atelier
Freitag, März 13th, 2009Atelierbesuch bei Fritz Balthaus
Marked Space – Unmarked Space, 2003/2004
Ergebnis eingeladener Wettbewerb Außenraumgestaltung Berlinische GalerieDer Museumseingang wird von einem weißen Wandgefüge gebildet – zur Alten Jakobstraße hin eine freistehende Wand von 11 x 5 Metern, über dem eigentlichen Eingangsbereich ein offener Museumsraum – das die Proportionen und Dimensionen der riesigen Museumshalle erahnen lässt, die hinter dem Bürogebäude und dem Vorbau versteckt liegt. Die Proportionen der sichtbaren Architekturteile sind von einem Raster abgeleitet, der nur noch im Grundriss erkennbar wird. Auf dieser Grundlage hat der Künstler die Außenhaut des gesamten Museumsgebäudes als leuchtend weiß im Wechsel mit neutralgrauen Streifen markiert. Dies wird besonders gut auf der Rückseite des Museums erkennbar, die so dem Fußgänger von der Oranienstraße her schon von weitem den Ort des Museums signalisiert.
So weit kein Auge reicht
Montag, November 24th, 2008Diese Hinweise sollte man nicht übersehen: Der Kranausleger weist darauf hin und der Pfeil an der Hauswand: In der Berlinischen Galerie ist eine sensationelle Ausstellung:
Berliner Panoramafotografien aus den Jahren 1949 – 1952
Manchmal weiß man nicht, was man hat. Zwar wussten wir, dass wir einen Schatz gerettet hatten, als die Berlinische Galerie 1992 das Fotoarchiv der Ostberliner Magistratsverwaltung für Städtebau übernahm – wussten aber nicht wirklich, woraus er bestand. Und manchmal hält man eine Schatztruhe auch besser geschlossen, solange man sich nicht sorgfältig um den Inhalt kümmern kann.
…
Erst der Fotograf Arwed Messmer hat mit seinem künstlerischen Blick vor gut einem Jahr erkannt, dass zahlreiche in der übernommenen Systematik des Archivs unzusammenhängend abgelegte Fotografien ganz ungewöhnliche, ja atemberaubende Panoramen bilden.
(Jörn Merkert im Vorwort des Ausstellungskatalogs)
Die Ausstellung findet im Rahmen des 3. Europäischen Monats der Fotografie statt.
Im Atelier
Freitag, November 14th, 2008Atelierbesuch bei Bernd Koberling
Das Leben erklärt nicht die Kunst, doch die gemachten Erfahrungen prägen den Künstler und damit seine Kunst. Bernd Koberling, 1938 in Berlin geboren, hat Koch gelernt. Danach erst studiert er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Vielleicht gibt es kein Bild von ihm, das man als misslungen bezeichnen könnte, weil ein guter Koch einem nie absichtlich ein schlechtes Essen vorsetzen würde.
(hier mehr)
Island: Koberling, der im Gras kniet. Eine weite grüne Wiese. Er trägt Gummistiefel, eine rote Weste und eine Baseballmütze. Vor ihm liegen ein knappes Dutzend Blätter Aquarellpapier, zwei Farbkästen, Pinsel, eine Rolle Toilettenpapier. Im Hintergrund zwischen Hügeln, einer Bergkette und Nebelfetzen steht eine kleine von Solarzellen betriebene Hütte, in der er wohnt.
“Ich schöpfe aus der Natur, aber übersetze das Gesehene und Erlebte in meine eigene Formensprache.“
Die reine Natur findet der Künstler in Island. Neben Berlin ist Island mittlerweile seine zweite Heimat. Die menschenleere Landschaft dort ist eine ideale Inspirationsquelle für seine organischen Abstraktionen.
(hier mehr)
Ein Tag in Cottbus (3)
Dienstag, Juli 22nd, 2008Hermann Fürst von Pückler-Muskau
Der Fürst-Pückler-Park Branitz, 1846-1871 vom Gartenfürsten gestaltet, 1888 von Gartendirektor Bleyer vollendet, gilt heute als letzter großer deutscher Landschaftspark des 19. Jahrhunderts. Er ließ etwa 100 000 Kubikmeter Erde bewegen, um seinen Park zu formen. Außerdem gelang es ihm, mehrere alte Bäume zu verpflanzen. Einmalig in Europa – nach einigen Quellen weltweit – sind die im Westteil des Parkes gelegenen Pyramiden. Das ehemalige Gutshaus im Barockstil erhielt um 1850 nach Bauplänen von Gottfried Semper ein neues Gesicht.
Ein Tag in Cottbus (2)
Montag, Juli 21st, 2008Bis zum letzten Jahr befand sich das Domizil des Museums in der Cottbuser Innenstadt, eine schon zu DDR-Zeiten eingeführte Adresse. 1977 wurde das heutige Museum für moderne Kunst als Abteilung des Bezirksmuseums Cottbus ins Leben gerufen. Nach der Wende firmierte es unter dem Namen Brandenburgische Kunstsammlungen. Der Umzug an den östlichen Innenstadtrand sorgt nun dafür, dass die rund 100.000 Einwohner zählende Metropole der Niederlausitz sich nominell mit einem neuen Kunstmuseum schmücken kann: Kunstmuseum Dieselkraftwerk oder kurz dkw heißt es nun.
Und in der Tat, das neue Gebäude macht das Museum zum veritablen Kunsttempel, ähnlich wie das bei der Tate Modern in London geschah, auch wenn die Dimensionen in Cottbus wesentlich kleiner ausfallen. Dennoch: Das dezent mit einigen expressionistischen Schmuckformen versehene Backsteingebäude von 1928 sieht mit seinem Campanile einer Kirche ähnlicher als einem Industriebau.
(mehr in der taz)
Eingangstüren von Paco Knöller
Aktuelle Ausstellung: [Märkischer] Sand
Neben landschaftlichen Motiven – zwischen Küste, Einöde, Tagebau und Baustelle – gilt dem Sand als Malstoff Beachtung, ebenso interessiert aber seine Anwendung bei Objekten, in der Aktionskunst und in der Land Art. So zieht sich der kunsthistorische Faden von den vereinzelten Darstellungen Carl Blechens und Walter Leistikows zu Malern wie Max Beckmann, Willy Baumeister und Emil Schumacher und von dort bis in die Gegenwart, wofür Namen wie Günther Uecker und Bernd Koberling stehen. Es finden sich die unterschiedlichsten Verwendungsformen in Materialbild, Objekt und Installation, wie bei Hermann Glöckner, Günther Hornig und Erika Stürmer-Alex, oder bei Nikolaus Lang und Hannes Forster. Aber auch Fotografen gingen dem nach, angefangen von Heinrich Zille, über Albert Renger-Patzsch und Fritz Kühn bis zu Positionen in der aktuellen Kunst, vertreten durch Peter Riedlinger und Maria Sewcz.
Sandkreise von Günther Uecker
Ein Tag in Cottbus (1)
Sonntag, Juli 20th, 2008Hans Scheuerecker
Der Kelch des Eros
Eine Ausstellung im Stadtmuseum Cottbus
Das Ereignis dieses Sommers ist der fulminante Auftritt Hans Scheuereckers vor heimischem Publikum. Die eigentlich lang erwartete, an anderer Stelle erhoffte Präsentation von Malerei und Grafik hat in Jörn Merkert, dem Direktor der Berlinischen Galerie, einen erstrangigen Mentor und Freund gefunden. Seine Katalogtexte sind sensible Wegführungen zu Scheuereckers Werk und Persönlichkeit, wie sie besser nicht geschrieben werden können.
(mehr in der Lausitzer Rundschau)
Dreieck:
Immer wieder Dreiecke, diese archaische Form der Ruhe, der Monumentaltät, der Dynamik, der Vergeistigung, der Fleischeslust. In allen Größen und Ausrichtungen, geometrisch genau oder nur angedeutet, als große, alles durchdringende Komposition oder als knappes Zeichen. Als Gruß an Pücklers Pyramidengrab, als ständige Hommage an das weibliche Geschlecht. Natürlich auch Zeichen der Gier, nach Eros, nach Sex. Gibt es bei Scheuerecker auch das Auge im Dreieck? Gottesauge?
(Jörn Merkert im Katalog der Ausstellung)
Hans Scheuerecker erzählte von der ersten und gleichzeitig letzten Werkschau der ostdeutschen Subkultur in Paris (Alter Pariser Schlachthof, 19. bis 21.01.1990). Wenige Monate nach dem Mauerfall nahmen an der improvisierten Großveranstaltung 200 ostdeutsche Tänzer, Musiker, Schauspieler, Maler, Dichter, Modedesigner, Performer, Fotografen und Filmemacher teil, denen es in den letzten beiden Jahrzehnten der DDR gelungen war, neben und in den ertrotzten Freiräumen der offiziellen Kultur eine andere Kultur zu etablieren. (Text nach: Katalog Boheme und Diktatur in der DDR, Ausstellung DHM 1997)
ganz zart sind wir
auf schwarz und rot und sonnengold
du gibst die leisen lippen hin
und ich, ich geb‘ den weißen großen Leib
für einen schönen Zeitvertreib.
Du ROSAMEER… bald Brandung kommt.
(Ateliergespräch mit Scheuerecker)
Vorfreude auf Vedova
Freitag, Januar 4th, 2008In der Berlinischen Galerie wird gegenwärtig eine Retrospektive Emilio Vedovas vorbereitet, die ab 24. Januar zu sehen sein wird.
Das ist Anlass für das Feuilleton der Berliner Zeitung sich vorab auf die Spuren des 2006 verstorbenen Malers in seine Heimatstadt Venedig zu begeben (hier: Der Ungeduldige von Le Zattere von I. Ruthe).
Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis das Wasserboot von der Station Arsenal ablegt und auf die Le Zattere-Seite zusteuert, dorthin, wo auf der malerischen Halbinsel Santa Maria della Salute thront und trotz ihres Baugerüstes zeitlose Schönheit verkündet. Ein Stück geht es durch die engen Gassen hinter der barocken Kirche – Richtung Emporio dei Sali (Altes Salzlager) und vorn am Wasser, am Ponte dell’ Umiltà, reckt sich ein altersschwaches hohes Haus mit oleanderbewachsenem Dachgarten in den kaltblauen Himmel. Hier befindet sich die Stiftung Emilio und Annabianca Vedova.
…
Seiner Wahlheimat [Berlin] hatte Vedova ein ausladendes Gastgeschenk hinterlassen: Das „Absurde Berliner Tagebuch„, bestehend aus einer gewaltigen Installation – informelle, gestisch abstrakte Malerei auf riesigen Holztafeln.
Jörn Merkert schreibt in Kunst die in Berlin entstand zu dieser Installation:
Eines der Geheimnisse, warum Venedig so unvergesslich fasziniert, liegt wohl darin, dass der Besucher immer mitten in einem Kunstwerk steht – einem Gesamtkunstwerk, zu dem auch banale Alltäglichkeiten gehören, die als unverbrüchlicher Teil von Kunst und Geschichte in der Gegenwart gelebt werden. Was für ein Kulturschock muss es für Vedova gewesen sein, als Sohn der funkelnden und bröckelnden Serenissima 1964 in Berlin dem »ständigen Zusammenprall gegensätzlicher Situationen« ausgesetzt zu sein, »randvoll mit mancherlei Ängsten, gestern, heute, mit latenten Vergesslichkeiten, voller Mehrdeutigkeit, angefüllt mit anachronistischen Melancholien, überhitzten Antagonismen«: die Ruinenfelder der Stadt, das künstlich erblühende Westberlin, die Mauer, die Erinnerungen. 1960 als Idee für ein Bühnenbild zu Luigi Nonos Oper »Intolleranza« entwickelt, fanden die Plurimi – frei im Raum stehende und hängende wüste Bildtafeln mit explosionsartiger Malerei – in Berlin zu ihrem eigentlichen Sinn. Auch hier steht der Betrachter nicht mehr vor, sondern mitten im Bild. Berlin a la Veneziana.