Archive for the ‘Promenadologie’ Category

Böcklerpark

Freitag, Februar 10th, 2017

Spaziergang 050 am 10. Februar 2017

Heute haben wir einen kurzen Spaziergang am Landwehrkanal unternommen. Losgelaufen sind wir am S-Bahnhof Treptow. Bis zum Halleschen Tor waren es weniger als 6 km.
Die Böckler-Büste von Karl Trumpf wurde 2011 gestohlen. Inzwischen ist eine Neufassung der Büste angefertigt worden (Betonguss von Ute Hoffritz, 2013).

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Der Uferweg von Baumschulenweg nach Treptow

Donnerstag, Februar 2nd, 2017

Ich flaniere gern in den Berliner Straßen, meist ohne Ziel und Zweck, wie’s das richtige Flanieren verlangt. Aber zuzeiten erfaßt mich doch auch ein Studienhang und läßt mich nach allem möglichen Alten und Neuen, was über die Stadt verstreut liegt, auf Inspektion und unter Umständen selbst auf die Suche gehen.
(Theodor Fontane)

Spaziergang 049 am 2. Februar 2017

Gestern abend wurde im Wetterbericht geweissagt, dass heute am Vormittag die Sonne scheinen würde und erst nachmittags das übliche graue Winterwetter die Stadt umhüllen wird. Mein Spaziergang an der Spree entlang von Baumschulenweg bis Treptow dauerte 90 Minuten. Die Sonne schien die ganze Zeit, der Schnee glitzerte und erst auf dem Nachhauseweg zogen Wolken auf. Der Wetterbericht hatte recht, das muss ja auch einmal erwähnt werden. Hier findet ihr alle Bilder.

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Die Fähre F11 zwischen Baumschulenweg und Oberschöneweide ist trotz Eisberggefahr unterwegs.

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Im Gegenlicht ist die Baustelle der Mathilde-Rathenau-Brücke zu erkennen.

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Urban Art im Plänterwald

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Unter diesem Gespräche waren sie bis über die Breitung der Spree hinausgekommen und fuhren wieder in das schmaler werdende Flußbett ein. An beiden Ufern hörten die Häuserreihen auf, sich in dünnen Zeilen hinzuziehen, Baumgruppen traten in nächster Nähe dafür ein, und weiter landeinwärts wurden aufgeschüttete Bahndämme sichtbar, über die hinweg die Telegraphenstangen ragten und ihre Drähte von Pfahl zu Pfahl spannten. Hie und da, bis ziemlich weit in den Fluß hinein, stand ein Schilfgürtel, aus dessen Dickicht vereinzelte Krickenten aufflogen.
»Es ist doch weiter, als ich dachte«, sagte Melusine. »Wir sind ja schon wie in halber Einsamkeit. Und dabei wird es frisch. Ein Glück, daß wir Decken mitgenommen. Denn wir bleiben doch wohl im Freien? Oder gibt es auch Zimmer da? Freilich kann ich mir kaum denken, daß wir zu sechs in einem Eierhäuschen Platz haben.«
»Ach, Frau Gräfin, ich sehe, Sie rechnen auf etwas extrem Idyllisches und erwarten, wenn wir angelangt sein werden, einen Mischling von Kiosk und Hütte. Da harrt Ihrer aber eine grausame Enttäuschung. Das Eierhäuschen ist ein sogenanntes ›Lokal‹, und wenn uns die Lust anwandelt, so können wir da tanzen oder eine Volksversammlung abhalten. Raum genug ist da. Sehen Sie, das Schiff wendet sich schon, und der rote Bau da, der zwischen den Pappelweiden mit Turm und Erker sichtbar wird, das ist das Eierhäuschen.«
(Fontane, Der Stechlin)

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Das Eierhäuschen ist eingerüstet, Bauausführung bis 2. Quartal 2018.

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Das Riesenrad im Spreepark soll wieder in Gang kommen.

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Auf der Insel der Jugend ist Das Boot (1995) von Lutz Kommalein gestrandet.

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Am gegenüberliegenden Ufer sieht man die Stralauer Dorfkirche mit dem etwas schiefen Turm. Auf dem Kirchhof ist Manfred Bofinger beerdigt.

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Und schon bin ich am S-Bahnhof Treptow. Aus der Ferne grüßt der Fernsehturm. Die Molecule Men sieht man auch.

Am Teltowkanal (Abschnitt 7)

Sonntag, Januar 29th, 2017

2017-01-28 Teltowkanal

Es ist geschafft. Heute liefen wir den letzten Abschnitt unserer Teltowkanalwanderung von der Schleuse Kleinmachnow bis nach Babelsberg. Hier findet ihr die Bilder, hier die gelaufene Gesamtstrecke.

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Am Griebnitzsee mussten wir leider auf die Straße ausweichen. Der Uferweg ist größtenteils gesperrt (die roten Abschnitte auf der Karte). Dort heißt es auch: „Die Landeshauptstadt Potsdam wird alle ihre Möglichkeiten nutzen, den Uferweg wieder durchgängig für alle Potsdamer und ihre Gäste erlebbar zu machen.“
Versucht man auf der angegebenen Website etwas Näheres zu erfahren (Der Uferweg am Griebnitzsee – Die wichtigsten Fragen und Antworten), wird man als nicht berechtigter Nutzer abgewiesen.

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Das Mauerdenkmal am Griebnitzsee

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Hungrige Kormorane, bauwütige Biber und eine überbordende Bürokratie: Brandenburgs Binnenfischer blicken einer unsicheren Zukunft entgegen.

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Am Teltowkanal (Abschnitt 6)

Sonntag, Januar 22nd, 2017

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Heute liefen wir Abschnitt 6 unserer Teltowkanalwanderung. Hier findet man alle Bilder.

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Schleuse Kleinmachnow

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Wir haben unterwegs Nordahl Grieg kennengelernt.

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Am Teltowkanal (Abschnitt 5)

Dienstag, November 29th, 2016

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Das ist Abschnitt 5 der Teltowkanalwanderung. Hier sind alle Bilder und hier kann man die gelaufene Gesamtstrecke ansehen.
Unser Weg führte auch am Otto-Lilienthal-Denkmal (Peter Breuer, 1914) im Bäkepark vorbei.

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Am Teltowkanal (Abschnitt 4)

Freitag, November 25th, 2016

Das ist Abschnitt 4 der Teltowkanalwanderung. Hier sind alle Bilder und hier kann man die gelaufene Gesamtstrecke ansehen.

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Heute habe ich in der Galerie Michael Fuchs in der Ausstellung „Exhibitions are the best excuses“ ganz andere Wegepläne gesehen. Die gefallen mir viel besser als meine stur aufgezeichneten GPS-Tracks, allerdings sollte sich Fernando Palomar (?) interessantere Wegstrecken aussuchen, denn als Kunstspaziergänger möchte man ja nicht nur hässliche Skulpturen sehen. Nun, vielleicht ist die Skulptur mit den tanzenden Hunden sehenswert.
Ausstellungen sind die besten Entschuldigungen Galeriepersonal zu beanspruchen, deshalb wäre es auch ein leichtes gewesen, zu den Wegeplänen den richtigen Künstler zu nennen. Vielleicht ist F. Palomar ja richtig.

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Der Weg am Teltowkanal entlang ist bis jetzt allerdings auch nicht sehr spannend. Immerhin habe ich Fische auf einer Rasenfläche gesehen und einen künstlerisch gestalteten Balkon.

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Ansonsten merkt man oft nicht, dass man in einer Großstadt spazieren geht. Im nächsten Abschnitt geht es dann ins Brandenburgische Land.

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Am Teltowkanal (Abschnitt 3)

Dienstag, November 22nd, 2016

Der Teltowkanal verläuft in drei unterschiedlichen Landschaftsräumen. Von West nach Ost entsprechend seiner Kilometrierung sind dies das ehemalige Baketal (von der Havel bis km 18,5 in Steglitz), die Hochfläche des Teltow (km 18,5 bis km 27,0 in Neukölln) und das Niederungsgebiet der Spree (km 27,0 bis zur Spree in Grünau). Viele Naturräume sind erhalten geblieben. Sie stellen ebenso wie die Kanaluferbereiche selbst eine mit vielen Überraschungen aufwartende, abwechslungs-reiche Erholungslandschaft dar, die zum Spazierengehen und Verweilen einlädt.
(100 Jahre Teltowkanal, 1906–2006. Festschrift der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Hrsg.: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost, Magdeburg 2006)

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Diesmal bin ich mit dem Bus bis zur Haarlemer Straße gefahren. Dort ist der Ausgangspunkt der 3. Wanderung entlang des Teltowkanals. Hier kann man sich über die gesamte Wegstrecke im Detail informieren und hier findet man alle Bilder.

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Mein Weg führt heute von der Neuen Späthbrücke (km 28,8; gebaut 2002) bis zum Tempelhofer Hafen (km 23,4).

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Am Teltowkanal (Abschnitt 2)

Montag, November 14th, 2016

It starts with a step and then another step and then another that add up like taps on a drum to a rhythm, the rhythm of walking.
(Rebecca Solnit)

Weil es gestern so schön war und heute das Wetter auch wieder so wunderbar daherkommt, begehen wir gleich den nächsten Abschnitt der Teltowkanalwanderung – von Adlershof bis Baumschulenweg. Es ist diesmal etwas langweilig, ca. 6 Kilometer sind es von Adlershof bis Baumschulenweg, immer auf der einen Seite der Kanal und auf der anderen die Schallschutzmauer der Autobahn.
Hier sind alle Bilder.

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Wir haben wieder einige Brücken passiert. Ich schreibe nichts mehr dazu, denn bei Wikipedia gibt es eine Liste. Dort sind 56 Brücken aufgeführt.

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Am Teltowkanal (Abschnitt 1)

Sonntag, November 13th, 2016

Das ist der erste Abschnitt unserer Teltowkanal-Wanderung, hier sind alle Bilder.

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Die Dahme ist aufgeregt, sie hat es bis zur Hauptstadt geschafft. Bevor sie die Spree trifft, erleichtert sie sich in den Teltowkanal.

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Hier beginnen wir bei bestem Herbstwetter den ersten Abschnitt unserer Jubiläums-Wanderung. Nein, keine Glückwünsche! Nicht wir feiern ein Wanderjubiläum, sondern der Teltowkanal ist heuer 110 Jahre alt geworden. Der Kanal ist 38,39 km lang, die durch die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung definierte Fließrichtung geht von Ost nach West, wir gehen also kanalabwärts. Heute schaffen wir die ersten 4 Kilometer. Ob die definierte Fließrichtung mit dem natürlichen Fluss übereinstimmt, muss ich noch überprüfen, am besten durch Spucken von einer der vielen Brücken über den Kanal. Die Kilometrierung ist entgegengesetzt der Fließrichtung, sie beginnt am östlichen Ende der Glienicker Lake bei Potsdam mit km 0,0 und endet bei km 37,84 zwischen Grünau und Köpenick an der Dahme. Los geht’s!

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In Berlin gibt es nicht viele Gehöfte mit Totempfählen. 2008 wurde im Hof der amerikanischen Botschaft ein von Ellsworth Kelly entworfener Totempfahl, 13 Meter hoch, 17 Tonnen schwer, aufgestellt. Diesen Pfahl werden wir wohl nie zu sehen bekommen. Nun, an seiner Wirksamkeit kann seit der Wahl von Trump sowieso gezweifelt werden. Ein weiteres, von einem Totempfahl bewachtes Berliner Anwesen haben wir heute an den Ufern des Teltowkanals entdeckt. Ein indianisches Anwesen? oder gehört das Haus dem Wald- und Wiesenschützen Brandenburg-Berlin e.V.? Gleich in der Nähe ist nämlich eine eingezäunte Bogensportanlage. Durch den Zaum sehen wir ramponierte Metallvögel als Zielobjekte.

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Auf den ersten wenigen Kilometern gibt es sechs Brücken. Brücke Nr. 1 ist am Beginn unserer Wanderung. Über diese Brücke musst du geh’n, wenn du von Grünau nach Köpenick willst. Hier endet auf Grünauer Seite die Regattastraße, auf Köpenicker Seite beginnt die Grünauer Straße. Dann geht es immer „Am Kanal“ am Kanal entlang bis zu Brücke Nr. 2. Über diese Brücke fährt der Pendler aus KW mit der Regionalbahn zur Arbeit bis ins Herz der großen Stadt. Das ist zum Glück für uns vorbei. Über Brücke Nr. 3 führt das Adlergestell, gleich daneben Brücke Nr. 4 mit den S- und Regionalbahngleisen. Ja, seit kurzem fährt wieder eine Regionalbahn auf der Strecke Senftenberg – Eberswalde mit den uns interessierenden Haltestellen KW, Schöneweide, Ostkreuz, Lichtenberg und Hohenschönhausen. Die Köpenicker Straße führt über Brücke Nr. 5. Das ist seit ca. 20 Jahren eine Art Behelfsbrücke, die alte Altglienicker Brücke ist gesperrt. An der Brücke Nr. 6 (Wegedornstraße) reicht es uns erst einmal für heute. Der Hase, den wir im Gras entdecken, sieht auch nicht mehr ganz frisch aus.

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In Altglienicke gibt es eine Straße, die nach einem Bauern benannt ist. Der Korkedamm war im 19. Jahrhundert der Wirtschaftsweg des Bauern August Korke (1844-1900).

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Ganz besonders gefreut hat es uns, dass „Herr Krause“ wieder da ist.

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Vor einem Jahr waren wir am rechten Ufer des Teltowkanals spazieren. Dort staunten wir über das Cherenkov Telescope Array. Wird das Teil noch genutzt?

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Mitgehört

Samstag, November 5th, 2016

9 Lives
Gabi betrachtet „9 Lives“ von April Gertler in der Galerie im Körnerpark

Bisweilen, wenn ich durch die Straßen gehe, vernehme ich Bruchstücke intimer Gespräche, und fast alle betreffen die andere Frau, den anderen Mann, den jungen Mann einer dritten oder die Geliebte eines vierten … Beim bloßen Anhören dieser Schatten menschlicher Rede, worin sich erschöpft, womit sich die Mehrheit bewußter Menschen beschäftigt, überkommt mich Abscheu und Langeweile, eine Angst vor dem Exil unter Spinnen und das Bewußtsein, unter wirklichen Menschen erdrückt zu werden; ich fühle mich dazu verurteilt, dem Vermieter und den übrigen Mietern des Häuserblocks gegenüber ein gleichgestellter Nachbar zu sein, der angeekelt durch das hintere Gitter des Lagerraums den fremden Müll betrachtet, der sich bei Regen in dem Hinterhof stapelt, der mein Leben ist.
(Pessoa, Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares, 312)