Archive for Juni, 2012

Fontane-Apotheke

Montag, Juni 18th, 2012

Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 als Sohn des Apothekers Louis Henry Fontane (1796–1867) und Emilie Fontane, geb. Labry (1797–1869) in Neuruppin geboren.

Theodor Fontane lebte bis zum siebten Lebensjahr in Neuruppin. Sein Vater veräußerte die in der Mitte der Stadt gelegene Apotheke wegen seiner Spielschulden und erwarb nach Tilgung der Schulden in Swinemünde eine kleinere Apotheke, weshalb die Familie das brandenburgische Neuruppin verließ.

Fontane Apotheke

Nun endlich in die Fontane-Apotheke. Nein, dies ist alles umgebaut, mein Herr, nichts mehr wie einst, da wo der Laden ist, da lief früher eine Durchfahrt, da können Sies am Boden noch sehen, mein Herr – natürlich, da laufen ja noch die Fahrtspuren durch die Apotheke ins Offizin. Nein, auch alles Mobiliar ist renoviert, mein Herr, es ist nichts mehr da, vielleicht hat die Chefin noch dieses oder jenes Stück, aber jetzt hat sie Trauer, ihr Mann ist vor kurzem gestorben. –
Nun, da will ich nicht stören, und auf der Straße bin ich darob froh: was für einen Sinn um alles in der Welt soll es denn haben, dem Leser mitzuteilen: Ich habe einen Stuhl gesehen, einen Rohrstuhl, das Modell hat Schinkel entworfen, und Fontane hat als Kind drauf gesessen! Quatsch.
(Franz Fühmann, 18. November 1967)

Aphrodite und Hermes

Sonntag, Juni 17th, 2012

Aurora

Hermes

Mit Aphrodite zeugte Hermes einen Sohn, der nach seinen Eltern Hermaphrodit genannt wurde. Die Quellnymphe Salmakis verliebte sich in Hermaphrodit. Sie erlangte von den Göttern die Gunst, sich mit ihm vollständig vereinen zu dürfen. So wurde Hermaphrodit ein Wesen, das männliche und weibliche Merkmale in sich vereinte. Ob Hermaphrodit gefragt wurde und einverstanden war, ist nicht überliefert.

Kunstraum t27

Samstag, Juni 16th, 2012

Movimiento

movimiento
Kati Gausmann, 2008

48 Stunden

Freitag, Juni 15th, 2012

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48 Stunden Neukölln
Kunst- und Kulturfestival

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Larry

Donnerstag, Juni 14th, 2012

Larry

Larry Clark bei C/O und ein Protest

Neuruppiner Bilderbogen

Mittwoch, Juni 13th, 2012

Begründer der lokalen Tradition ist der Buchdrucker Johann Bernhard Kühn, der von 1750 bis 1826 in Neuruppin lebte. Seine ersten Bilderbogen, von Holzschnitten gedruckt, entstanden vor 1800. Sein Sohn Gustav Kühn (1794–1868), ein intelligenter und zeichnerisch begabter junger Mann, absolvierte 1812/1813 in Berlin eine Fachausbildung für Holzschnitt, Stahl- und Kupferstich. 1819 trat er als Teilhaber in das Unternehmen des Vaters ein und leitete es von 1822 an beinahe 40 Jahre lang. Kühn handelte kaufmännisch geschickt und hatte ein verlässliches Gespür für aktuell gefragte Motive. Er zeichnete viele seiner Bilder selbst und versah sie mit eigenen Texten und Gedichten – immer königstreu und als Verfechter von Ordnung und Moral.
(hier)

Bilderbogen
Keramische Bodengestaltung in der Bilderbogenpassage von Ursula Zänker

Spaziergang

Tilted Donut Wedge with Two Balls

Dienstag, Juni 12th, 2012

Tilted Donut Wedge with Two Balls

Tilted Donut Wedge with Two Balls

Eine Skulptur von Fletcher Benton im Besselpark.

Kronprinz Friedrich in Ruppin

Montag, Juni 11th, 2012

Das Rheinsberger Schloß schmückt und erweitert sich mehr und mehr, der Tag der Übersiedelung jedoch ist noch fern und die bescheidenen Ruppiner Räume müssen zunächst noch genügen. Die Stadtwohnung läßt viel zu wünschen übrig, aber es bedrückt nicht, denn wenigstens die Sommermonate gehören dem »Garten am Wall«. Hier lebt er heitere, mußevolle Stunden, die Vorläufer jener berühmt gewordenen Tage von Rheinsberg und Sanssouci. Allabendlich, nach der Schwere des Dienstes, zieht es ihn nach seinem »Amalthea« hinaus. Der Weg durch die häßlichen Straßen der alten Stadt ist ihm unbequem, so hat er denn für ein Mauerpförtchen Sorge getragen, das ihn unmittelbar aus dem Hofe seines »Palais« auf den Wall und nach kurzem Spaziergang unter den alten Eichen in die lachenden Anlagen seines Gartens führt. Da blüht es und duftet es; Levkojen und Melonen werden gezogen, und auf leise ansteigender Erhöhung erhebt sich der »Tempel«, der Vereinigungspunkt des enthält eine Küche, der »Tempel« selbst aber ist Freundeskreises, den der Kronprinz hier allabendlich um sich versammelt. Das Souterrain einer jener oft abgebildeten Pavillons, die auf sechs korinthischen Säulen ein flachgewölbtes Dach tragen und sich in den Parks und Gärten jener Epoche einer besonderen Gunst als Eßzimmer erfreuten. Der Mond steht am Himmel, in dem dichten Gebüsch des benachbarten Walls schlagen die Nachtigallen, die Flamme der Ampel, die von der Decke herabhängt, brennt unbeweglich, denn kein Lüftchen regt sich, und keine frostig abwehrende Prinzlichkeit stört die Heiterkeit der Freunde. Noch ist kein Voltaire da, der seine Pikanterien mit graziöser Handbewegung präsentiert, noch fehlen die Algarotti, d’Argens und Lamettrie, all die berühmten Namen einer späteren Zeit, und Offiziere seines Regiments sind es zunächst noch, die hier der Kronprinz um sich versammelt: von Kleist, von Rathenow, von Knobelsdorff, von Schenkendorff, von Gröben, von Buddenbrock, von Wylich, vor allem – Chazot.
Das Leben, das er mit diesen Offizieren führte, war frei von allen Fesseln der Etikette, ja ein Übermut griff Platz, der unseren heutigen Vorstellungen von Anstand und guter Sitte kaum noch entsprechen dürfte. Fenstereinwerfen, Liebeshändel und Schwärmer abbrennen zur Ängstigung von Frauen und Landpastoren, zählte zu den beliebtesten Unterhaltungsmitteln. Man war noch so unphilosophisch wie möglich.
(hier)

BG21

Hier im Garten ist noch manches, wie’s ehedem war. Allerhand Neubauten entstanden, aber die Einfassung blieb, und die hohen Platanen im Hintergrunde, die über die Mauer hinweg mit den draußen stehenden Bäumen Zwiesprach halten, sind noch lebendige Zeugen aus den friderizianischen Tagen her. Vor allem existiert noch der »Tempel« selbst. Aber freilich, es sind keine Säulen mehr, die das Kuppeldach tragen, sondern ein solides Mauerwerk mit Tür und Fenstern ist an ihre Stelle getreten und bildet ein mäßig großes Rundzimmer, das eben ausreicht zu einem Souper zu sechs.

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Sans souci im Ruppiner Land

Ein Landhaus in Zermützel

Sonntag, Juni 10th, 2012

Zermützel

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Landhaus Möller (Hans Scharoun, 1937/38)

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Kunsthändler Ferdinand Möller, porträtiert von seiner Frau Maria Möller-Garny

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Salbeiwiese

Der lange Arm des Ferdinand Möller, BZ

7. Berlin Biennale – Peace Wall

Samstag, Juni 9th, 2012

Die Künstlerin Nada Prlja installierte die schwarze Mauer, deren Rückseite mit Wellblech verkleidet ist, im Rahmen der Berlin Biennale in Sichtweite des alten Grenzübergangs.
Die Mauer ist nicht nur irritierendes Kunstwerk, sondern auch politisches Statement: «In der Friedrichstraße manifestiert sich die Teilung von Arm und Reich in der Stadt», sagte der Sprecher der Biennale, Denhart von Harling. Das Kunstwerk wird noch bis zum Ende der Biennale am 1. Juli die Straße teilen.
(hier)

Peace Wall

Nach Protesten von Anwohnern wird die umstrittene Kunstmauer quer über die Berliner Friedrichstraße vorzeitig abgebaut. (hier)

Peace Wall