Posts Tagged ‘Hamburger Bahnhof’

SCULPTURE AS PLACE

Sonntag, Juni 26th, 2016

Carl Andre im Hamburger Bahnhof

2016_06_23 11

I don’t want to make works that hit you over the head or smash you in the eye. I like works that you can be in the room with and ignore when you want to ignore them.
(Carl Andre, 1974)

2016_06_23 09

Für Carl Andre hat man sogar die Gartenskulptur von Dieter Roth weggeräumt.

2016_06_23 08

My work doesn’t mean anything, it’s just the presentation of materials in the clearest form I can make it.
(Carl Andre, 2013)

Doch auch mit einigen Überraschungen wartet die über 300 Werke umfassende Ausstellung auf. Sein gerade in Europa bislang kaum beachtetes dichterisches Werk in Nähe zur Konkreten Poesie kommt ebenso zum Zug wie die fast vergessenen Assemblagen aus Fundstücken namens Dada Forgeries, die Ende der 1950er Jahre entstanden. Höchst süffisant zerlegte Andre darin den massiven Einfluss von Marcel Duchamp auf die Moderne.
(mehr hier)

The Shape of Poetry: Carl Andre’s Typed Works

Chronographia

Samstag, Juni 25th, 2016

2016_06_23 06

Gülsün Karamustafa im Hamburger Bahnhof

Gülsün Karamustafa (geb. 1946) gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Türkei, wo ihr Werk jüngere Künstlergenerationen seit den 1990er Jahren bis heute maßgeblich beeinflusst hat.
(mehr hier)

Manifesto

Donnerstag, Juni 23rd, 2016

„Manifesto“ ist ein Kunstprojekt des Videokünstlers Julian Rosefeldt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk. Cate Blanchett verkörpert dabei in zwölf Episoden höchst unterschiedliche Frauen, die Künstler-Manifeste in verschiedenen Lebenssituationen darbieten.
(mehr hier)

Manifesto 1

Manifesto 2

Im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin wird jetzt Rosefeldts grandiose Filminstallation „Manifesto“ (2014/15) gezeigt, die mit den aufwendigen Kostümen und verschiedensten Bühnenbildern – von Tanzpalästen und Friedhöfen bis zu postapokalyptischen Monumentalbauten reicht die Auswahl der Kulissen – wie die Quersumme aller rosefeldtschen Kinoliebe wirkt.
(mehr hier)

Dieter Roth

Donnerstag, Dezember 3rd, 2015

In der Gartenskulptur blüht der Käse.

HB07

Ab den Sechzigerjahren verwendete Dieter Roth Lebensmittel als Material für seine Bilder und Objekte. Sein Werk „Staple Cheese (A Race)“, das aus Koffern voller Käse bestand, sorgte 1970 in Los Angeles für einen Skandal; die Galeristin musste sich wegen Gesundheitsgefährdung vor Gericht verantworten. Auf dem Bild zu sehen ist ein Teil einer weiteren, weniger geruchsintensiven Installation von Dieter Roth aus dem Jahr 1970: „Käse Multiple“.

HB10

HB12

Eines von Dieter Roths Schlüsselwerken sollte schließlich seine „Gartenskulptur“ werden. Anfänglich handelte es sich hierbei nur um ein Selbstporträt, ironisch auf James Joyce bezogen, dessen Roman „A portrait of the artist as a young man“ Roth außerordentlich kitschig fand. Er entwarf daraufhin 1968 „A portrait of the artist as Vogelfutterbüste“ – eine Schokoladenskulptur mit Vogelfutterbeimischungen und einem Anflugbrett, die in einem Kölner Garten aufgestellt wurde. Hier sollten die Vögel als „Mitarbeiter“ tätig werden und mit ihrem Gepicke die Büste mitgestalten.

Um diesen Kern herum begann das Werk immer weiter zu wuchern: Zeichnungen, Vorarbeiten und Skizzen zu dem Projekt wurden im Garten mitaufgestellt und der Witterung ausgesetzt. Ausgewaschene Farbe wurde aufgefangen, in Weckgläsern eingekocht – und zu einem weiteren Bestandteil der Gartenskulptur gemacht. Als der Gartenbesitzer wegzog, kam das Werk an einen neuen Standort und wurde um allerhand Hasenapplikationen erweitert – aus Holz, Plüsch, Schokolade, und sogar eine Zeit lang durch einen echten Hasen in einem Hasenstall. Über Jahre wuchs die Gartenskulptur weiter an, bis sie zu einem 20 Meter langen Gebilde geworden war, in das unter anderem Fernseher integriert waren, die Videos von den Veränderungen, Umzügen und Umbauten zeigten.
(mehr hier)

Die Schwarzen Jahre

Mittwoch, Dezember 2nd, 2015

HB14

Geschichten einer Sammlung. 1933 – 1945.
In der Neuen Galerie des Hamburger Bahnhofs

Saloon Theater

Montag, November 30th, 2015

HB08
Paul McCarthy, Saloon Theater, 1995 – 1999, 2008 Schenkung der Friedrich Christian Flick Collection

Schätze im Hamburger Bahnhof
Als vor 10 Jahren die Sammlung Flick nach Berlin kam, da gabs Proteste. War nicht die Kunst mit dem Erbe des alten Flick-Konzerns gekauft worden, also auch mit Gewinnen aus Zwangsarbeit im Krieg? Inzwischen aber, so scheint es, hat Berlin seinen Frieden mit der Sammlung gemacht. Keine Proteste mehr, statt dessen die Erkenntnis, daß Berlin Flick eine der bedeutensten zeitgenössischen Kunstsammlungen weltweit verdankt. Ein Teil davon ist jetzt im Hamburger Bahnhof zu sehen. Die Ausstellung wurde am Freitag eröffnet.

HB04

HB05

Two by two

Montag, Mai 11th, 2015

image

Die in New York lebenden Künstler ­Mary Heilmann (geb. 1940 in San Francisco) und David Reed (geb. 1946 in San Diego) zeigen in der eigens für den Hamburger Bahnhof konzipierten ersten gemeinsamen Ausstellung Two By Two ihre Werke im Dialog. Präsentiert werden vierzig Gemälde und installative Arbeiten, die seit den 1970er Jahren entstanden sind.
(mehr hier)

PEQUOD

Sonntag, Mai 10th, 2015

Es kommen verschiedene Zeitungen, und wir sehen in den Berliner Theaternachrichten, daß man Seeungeheuer und Walfische auf die dortige Bühne gebracht.
(Eckermann, Gespräche mit Goethe, 31. Januar 1830)

Moby-Dick 05

Moby-Dick 15

Michael Beutler mit Moby Dick im Hamburger Bahnhof

Moby-Dick 01

Und weg mit den Minuten

Samstag, Mai 9th, 2015

Ihm war auch Hundegebell Musik

HB Dieter Roth

Was für ein herrlich nervtötender Dada-Mix aus Bach, Schubert, Beethoven, zwölftönendem Schönberg, aus Rock – und dazwischen, auf Zimpelchen intoniert, auf der Kinder-Triola und Mundharmonika gespielt, „Alle meine Entchen und „Hänschen klein, ging allein …“ So etwas erklang in den Rieckhallen am Hamburger Bahnhof nun wirklich noch nie. Eine faszinierend schräge, skurrile, verspielte Kakophonie aus Sinfonie-Fetzen, verballhornten Klavierstücken und Geigensolis, schrillen Riffs, sinnlichen Beats, tiefen Orgeltönen, aus Bässen, Trommel-, Paukenschlägen – und Kinderliedchen
(mehr hier)

HB Dieter Roth

HB Dieter Roth

Dieter Roth und die Musik im Hamburger Bahnhof

Parergon (2)

Montag, September 29th, 2014

Die Ausstellung PARERGON von Mariana Castillo Deball vermittelt in einem dicht geknüpften Bedeutungsgewebe vielerlei kleine Geschichten.

Das in monatelanger Arbeit entstandene Gesamtkunstwerk namens „Parergon“ (Altgriechisch für Beiwerk) ist eine Paradebeispiel für Konzeptkunst. Wer aber nun gleich an Papierstaub, kryptische Artefakte, knäckebrot-trockene Archivalien und enigmatische Theorien denkt, darf sich nun wundern und freuen über die feinen Ariadne-Fäden, die Deball zwischen den erwählten Museums-Dingen und damit zwischen Kunst, Wissenschaft, Geschichte, Philosophie spannt.

Mädchen
Mädchen im Neuen Museum, 2011, nach seinem Fund am Roten Rathaus

Und es ist eben nicht mehr bloß Geschichte, es wird auch Erkenntnis und Poesie, wenn man für sich selbst herausfindet, was das bronzene „Stehende Mädchen“ des Bildhauers Otto Baum, kürzlich im 1945er-Trümmerschutt unterm Platz vor dem Roten Rathaus ausgegraben, zu tun hat mit dem Foto vom Fragment einer „Knienden“ Wilhelm Lehmbrucks, 1911. Dieser Steinguss ist im Krieg verbrannt.

Stehendes Mädchen
Otto Baum, Mädchen im Hamburger Bahnhof, 2014

Ergon versus Parergon – Das Potential des Nebensächlichen