Wilhelm Lehmbruck, Die Kniende, Kant-Park Duisburg vor dem Lehmbruck-Museum
„Junge, dat Teil gefällt mir, sieht spitze aus, echt“, lobte Jupp die Skulptur. „Weisse, Bildhauerei is ja die Königsdisziplin der Künste. Bei allem andern kannse tricksen, nur nich bei ner Skulptur. Die packse an un weiß sofort, Mann, dat issen Arsch oda nich.“
(aus: Marc Degens, Romanmanuskript, Auszug in SZ Nr. 88, 17./18. April 2010)
Die berühmteste Skulptur Lehmbrucks Die Kniende entstand im Jahre 1911. Die Skulptur wurde in den zwanziger Jahren im Duisburger Tonhallengarten aufgestellt und erregte damals das Schamgefühl der Duisburger Bevölkerung. Eine Lokalzeitung rief zu jener Zeit dazu auf, das als unsittliches „Schandmal“ bezeichnete Kunstwerk gewaltsam zu beseitigen. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1927 beschädigten vier junge Kaufleute die Skulptur schwer. Das Regime der Nationalsozialisten brandmarkte die Skulptur als entartete Kunst. (hier)