If our lives are dominated by a search for happiness, then perhaps few acivities reveal as much about the dynamics of this quest – in all its ardour and paradoxes – than our travels. They express, however inarticulately, an understanding of what life might be about, outside the constraints of work and the struggle for survival.
(Alain de Botton, The Art of Travel)
Diesmal haben wir das Fernglas nicht vergessen (steht ja auf der Checkliste), Morgenbeobachtungen bei Sonnenaufgang, Lissabon erwacht.
Die Tagessonne erwärmt die stillstehende Oberfläche unserer Sinne.
(Pessoa, 78)
Pessoa ist hier allgegenwärtig. Sogar über unserem Bett ist ein Ausspruch von ihm in die Wand gekratzt: „Tudo vale a pena quando a alma não é pequena“ . Ich werde schon noch herausbekommen, was das heißt.
Eben verlässt die COSTA FORTUNA mit ihren ca. 2700 Passagieren den Lissabonner Hafen in Richtung Valencia.
Die Fußsteige sind hier mit diesen kleinen quaderförmigen Steinen gepflastert wie wir sie auch auch in Königs Wusterhausen kennen, allerdings muss es eine andere Art Gestein sein. Die Steine glänzen und sind sehr glatt. Bei Nässe sicher gefährlich glatt, aber das werden wir in diesem Urlaub nicht genauer untersuchen können, denn Regen wird es nicht geben.
(Mit dieser Annahme lag ich voll daneben. Wir konnten recht oft die Rutschfestigkeit unserer Schuhe auf diesem Pflaster testen: gut gerutscht, aber nichts gebrochen.)
Angeblich kamen die Lissabonner nach dem Erdbeben 1755 auf die Idee, aus den Trümmern kleine Pflastersteine herzustellen, und Plätze und Fußwege kunstvoll zu gestalten. Von den berühmten Calceteiros, den Pflastermachern, gibt es heute nur noch knapp dreißig – mehr als zehnmal weniger als zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu aufwändig und teuer ist das Anlegen von Mosaiken, die Calceteiros werden heute fast nur noch für Ausbesserungsarbeiten eingesetzt.
Heute in Cascais haben wir Luiz de Camoes wiedergesehen. Schön, Bekannte zu treffen; diesmal ist das andere Auge verletzt.