Das Projekt «DABLOIDE» des Moskauer Künstlers Leonid Tishkov nahm seinen Ursprung vor mehr als 20 Jahren. Es fing alles mit Comics und Alben an, später kamen noch Bücher und ein Theaterstück dazu, dann kamen Objekte, Videos, Installationen, Performances und schließlich die Gründung des Verlags und der Gesellschaft «Dablus» zur Propaganda der dabloiden Ideen. Ausgestellt wurden die «Dabloiden» in Museen weltweit, u.a. dem Museum für Zeitgenössische Kunst in Caracas, Block Museum und im Nasher Museum (USA), dem Zentrum für Zeitgenössische Kunst Fargfabriken in Stockholm. Das MoMA in New York hat Werke von Leonid Tishkov als erste Cartoon-Arbeiten europäischer Kunst in seine Sammlung aufgenommen.
Jetzt sind die Dabloiden nach Berlin gekommen: Comic-Bilder von «Propaganda-Dablus» sowie die Installation «Fabrik der Dabloiden», die als Aktion 2009 auf dem Kammgarn Kombinat in Jekaterinburg am Ural entstanden ist. Dabei hat der Künstler die entlassenen Arbeiter dafür bezahlt, dass sie Dabloide herstellten. Dabloide sind Lebewesen unseres Bewusstseins, in der Form an einen roten Fuß mit einem kleinen Kopf erinnernd. Rot ist die Farbe des Lebens. Dabloide sind ein Symbol für die Lasten an Erfahrungen, Sichtweisen oder Vorurteilen, die jeder Mensch mit sich trägt. Wir schleppen sie mit uns herum, unter dem Arm oder auf den Schultern, wohin wir auch gehen und wen immer wir treffen. Ein Teil unserer Dabloide sind weltweit verbreitet, andere sind eher lokal anzutreffen. Dabloide beinhalten alle unsere Symbole und Ideen: Heimat, Kanzler, Nationalität, Religion, Parteien, Gagarin, Big Mac, Nationale Front, Fahne auf dem Reichstag. Dabloide sind das ultimative Symbol, das für alle Symbole unserer Welt stellvertretend ist.
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