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C the Unseen – Richard Long in Freiberg

Montag, Juli 7th, 2025

20250626 15

Heute, am 26. Juni fahren wir nach Freiberg, einmal, weil wir das Städtchen noch nicht kennen und zum anderen, weil ich im Freiberger Dom den Petrified Wood Circle von Richard Long, Teil des Purple Path, sehen will. Irgendwo in Freiberg liegt auch der Trashstone 689 von Wilhelm Mundt. Das erfahre ich erst später, es muss also die Erinnerung an die Steine mit den Nummern 306, 412, 486, 493, 572, 720 reichen.

Trashstone 306
Trashstone 306 (Haus am Waldsee, Berlin 2006)

Trashstone 412
Trashstone 412 (Haus am Waldsee, Berlin 2010)

Trashstone 486
Trashstone 486 (Georg-Kolbe-Museum, Berlin 2011)

Trashstone 493
Trashstone 493 (Georg-Kolbe-Museum, Berlin 2011)

Trashstone 572
Trashstone 572 (Messehallen am Gleisdreieck, Berlin 2017)

WUP 042
Trashstone 720 (Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal 2023)

Trashstones

Donnerstag, Juli 26th, 2012

Die Doppelausstellung von Michael Jäger und Wilhelm Mundt „Jetzt nicht“ in der Kirche St. Petri zu Lübeck zeigt Hinterglasmalereien von Michael Jäger und Skulpturen von Wilhelm Mundt.
(hier)

Aus Mundts Werkkomplex „Trashstone“ präsentiert die Schau klein- und großformatige Skulpturen. Darunter sein 1000 kg schweres, silberfarbenes Objekt Nr. 553, welches erstmals in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen war und jetzt den Lübecker Kirchenraum dominiert. Mit seiner zerklüfteten Oberfläche und amorphen Form erinnert der Stein an Findlinge oder an einen vom Himmel gefallenen Meteoriten. Abenteuerlich ist der Herstellungsprozess, denn die Skulpturen sind, wie der Name es bereits verrät, aus Müll hergestellte Produkte. In einem intensiven Arbeitsprozess wird Müll jeglicher Art und Form – bis auf organischen Abfall – nach einem vorher festgelegten Schema durch Pressung komprimiert, gebunden und verklebt. Anschließend mit Lagen von farbigem Kunststoff oder Polyesterharz ummantelt, geschliffen, poliert und mit einer Produktionszahl nummeriert. Letztendlich kann nur der Künstler anhand der Seriennummer feststellen, welche Art von Müll im Inneren verborgen ist.

Die Ausstellung werden wir leider nicht sehen können, aber einige Trashstones von Wilhelm Mundt waren schon in Berlin.

Trashstone 486
Trashstone 486

Trashstone 306
Trashstone 306

Trashstone 493
Trashstone 493

Im Fall der Lübecker Objekte, sind die „Trashstones“ silberfarben. Nach einem Tauchbad in flüssigem Aluminium, wurden sie anschließend mit der Schleifmaschine bearbeitet und auf Hochglanz poliert. In der kalt-glänzenden Oberflächenstruktur spiegeln sich die Malereien Jägers sowie die Besucher und der Kirchenraum mit seinen Terrakotta-Bodenfliesen, den Fenstern, den hohen Pfeilern und dem Kreuzrippengewölbe. Spiegelungen, die anders als in Jägers Bildern, keine reale Bildwelt, sondern eine irrationale, grotesk verzerrte Spiegelwelt zeigen.