Archive for Januar, 2008

Das Portal am Ribbeck-Haus

Dienstag, Januar 22nd, 2008

In der Breiten Straße gibt es ein Haus, dessen Fassade noch itzt das Gepräge einer hohen Alterthümlichkeit trägt und von jeher die Aufmerksamkeit der Freunde altdeutscher Baukunst in Berlin auf sich gezogen hat. Das schrieb Samuel Heinrich Spiker schon 1833 über das Ribbeck-Haus.
Das Ribbeck-Haus von 1624 ist der älteste erhaltene Profanbau und der einzige erhaltene Spätrenaissancebau Berlins. Das Gebäude wurde für den kurfürstlichen Kammerrat und Gouverneur von Spandau Hans Georg von Ribbeck und seine Frau Katharina von Brösicke gebaut.

Portal mit Cherub

Das Rundbogenportal des Ribbeck-Hauses ist seitlich von Grotesken und den für die ausklingende Renaissance typischen knorpelartigen Ornamenten eingefasst. Zwei Cherubköpfe stützen das Gesims, welches die Namen Hans Georg v. Ribbeck und Catherina v. Brösicke sowie die Jahreszahl 1624 zeigt.
(Lit.: Pompluns GROSSES BERLIN BUCH, Haude&Spencer, 1985)

Kirche zum Heiligen Kreuz

Montag, Januar 21st, 2008

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine evangelische Kirche im Berliner Ortsteil Kreuzberg an der Zossener Straße kurz vor dem Landwehrkanal, schräg gegenüber den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor. Sie wurde zwischen 1884 und 1888 nach Plänen des Baumeisters Johannes Otzen errichtet.

Kirche zum Heiligen Kreuz

Die 1885 bis 1888 in gotischen Formen erbaute Heilig-Kreuz-Kirche wurde nach der biblischen Geschichte Kirche zum Heiligen Kreuz benannt und erinnert an die Nähe zum Berliner Kreuzberg. Sie besteht aus Lang- und Querhaus mit einem Vierungsturm, dessen Kuppel in 19 Meter Höhe beginnt. Die Einweihung des prächtigen Baus erfolgte im Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria, die den Altar gestiftet hatte.

Durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde das Gotteshaus 1951–1959 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Ab 1987 wurde eine erste Instandsetzung vorgenommen und 1995 erfolgte unter Mitwirkung der Architektengruppe Wassertorplatz (unter anderen Wolfgang Göschel, Herbert Rebel, Johann von Rosenberg) eine umfassende Sanierung mit Umbau, womit in der Folge sowohl eine kirchliche als auch eine weltliche Nutzung erfolgen konnte.
(Quelle: Wikipedia)

Kounellis Labyrinth

Sonntag, Januar 20th, 2008

Jannis Kounellis in der Neuen Nationalgalerie
Im gläsernen Tempel der Neuen Nationalgalerie hat Jannis Kounellis in die obere Halle aus großen, geschweißten Stahlelementen ein von Kohle bekröntes Labyrinth gebaut, in das er verschiedene seiner Arbeiten eingebettet hat. Das Labyrinth bezieht sich auf das legendäre Labyrinth des Königs Minos auf Kreta.

Jannis Kounellis

Das berühmteste Labyrinth … war jenes, das Dädalus für König Minos errichtet hat. Es diente als Gefängnis. Dieser Irrgarten … war dazu bestimmt als Verlies für den Minotaurus zu dienen, ein Geschöpf, das aus dem unerlaubten Beischlaf der Königin mit einem Stier hervorgegangen war.

Selbst auf die Gefahr hin, eine Allerweltsweisheit zu verkünden: aus der Paarung einer Frau mit einem Stier kann keinesfalls ein Kind entstehen. Die Anerkenntnis dieser einfachen wissenschaftlichen Tatsache bringt mich auf einen ziemlich interessanten Verdacht: König Minos errichtete das Labyrinth nicht als Gefängnis für ein Ungeheuer, sondern als Versteck für ein missgebildetes Kind – sein Kind.
Während der Minotaurus … oft als ein Wesen dargestellt wird, dessen Hinterleib dem eines Stieres gleicht; der Vorderleib jedoch dem eines Menschen, hat er in der Sage lediglich den Kopf eines Stiers, aber einen menschlichen Körper;
ist dort also mit anderen Worten als Mensch mit entstelltem Gesicht beschrieben. Vermutlich war es sein Stolz, der Minos zu akzeptieren hinderte, dass der Erbe seines Thrones eine derart abscheuliche Erscheinung war. Deshalb setzte er das Gesetz der Erbfolge außer Kraft, indem er seine Gemahlin Pasiphae öffentlich der Unzucht mit einem männlichen Rind bezichtigte.

Diese Vermutung ist aus DAS HAUS von Mark Z. Danielewski. Dort ist dieser Text durchgestrichen. Warum? Das ist eine andere Geschichte.

Apfelgriebsch

Samstag, Januar 19th, 2008

Der private Kunstverein EL SOURDOG HEX e.V zeigt noch bis zum 23. Februar Arbeiten von Claes Oldenburg.

Apfelgriebsch


Ich bin für eine Kunst, die aufwächst, ohne zu wissen, daß sie Kunst ist, die die Chance hat, bei Null anzufangen.
Ich bin für eine Kunst, die sich mit dem alltäglichen Müll auseinandersetzt und aus diesem Kampf dennoch siegreich hervorgeht.

(Claes Oldenburg in Store Days, New York 1967)

Balkon Nr. 22

Freitag, Januar 18th, 2008

Balkon

Ein Prachtexemplar, stimmt’s!
Das ist die Fortsetzung dieser Serie, Nr. 22.

Hans Poelzig

Donnerstag, Januar 17th, 2008

Hans Poelzig (1869 bis 1936)
Architekt Lehrer Künstler
Ausstellung in der AdK am Hanseatenweg (nur noch bis zum 20. Januar!)

Hans Poelzig gehörte zu den prägenden Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts in Berlin. Mit seinen Planungen zum Messegelände und dem Haus des Rundfunks, zum Kino Babylon und der Wohnbebauung rund um den heutigen Rosa-Luxemburg-Platz hat er sich wie wenige andere in die Physiognomie der Stadt eingeschrieben. Hinzu kommt seine Bedeutung für Film und Schauspiel im Berlin der zwanziger Jahre: Er war der Architekt des Großen Schauspielhauses für Max Reinhardt und einer der bedeutendsten Architekten früher Stummfilmsets (mehr hier)

Luxemburgplatz

Bei der Umgestaltung des Scheunenviertels entstand von 1927 bis 1928 nach Plänen des Architekten und Vorsitzenden des Werkbundes Hans Poelzig das Kino Babylon. Es is eines der wenigen erhalten gebliebenen Zeugnisse seiner Baukunst in Berlin (Berliner Gedenktafel am Kino).

Der Kuss

Mittwoch, Januar 16th, 2008

Bei der letzten Ausgabe der Backjumps (The Live Issue #3) im letzten Jahr entstanden wieder einige Fassadenarbeiten,
darunter diese Arbeit von NOMAD

NOMAD
NOMAD Der Kuss, 2007

Die Kußlustigkeit in Österreich und in den slawischen Ländern, wo man sich bei allen Gelegenheiten mit Küssen überschüttet, ist abzulehnen; sie ist eine Unsitte, die mit mangelhafter Entwicklung der Persönlichkeit zusammenhängt. Soll der Kuss seinen Wert behalten, dann küsse man nur im warmen Herzensdrang, gelegentlich oder zur rechten Stunde, lasse es aber im übrigen mit einem mehr oder minder warmen Händedruck genügen, der niemand schadet und niemals oder nur selten Ekel erregt.
(Ror Wolf
Raoul Tranchirers vielseitiger großer Ratschläger für alle Fälle der Welt
Schöffling & Co., 1999)

Der Kuss 1897
Edvard Munch Der Kuss (Detail), 1897

Willi und Kurt Mühlenhaupt

Dienstag, Januar 15th, 2008

Der lange Jahre in der Blücherstraße ansässige Händler, Kneipier, Drucker und Malerpoet Kurt Mühlenhaupt (1921 – 2006) beschäftigte sich 1977 mit der Emailletechnik. Es entstanden 4 auf Edelstahlstelen montierte Emaillebilder für die Grabstätte Mühlenhaupt. Die Grabstätte auf dem Gottesacker der Brüdergemeinde wurde anlässlich des Todes des Malers und Allesmachers Willi Mühlenhaupt (1907 – 1986, Bruder von Kurt) erworben. Die Stelen wurden irgendwann geklaut.
1988 schuf Kurt Mühlenhaupt die Betonstelen. Die waren bis jetzt zu schwer zum Stehlen.

Grabstätte Mühlenhaupt

Mein Bruder [Willi] war sechzehn Jahre älter als ich, und doch war ich für ihn der Vater, und er war für mich das große Kind. Manchmal hatte ich es schwer mit ihm. Es kam schon mal vor, daß ich ihn aus irgendeiner Kneipe mit der Schubkarre nach Hause bringen mußte. Aber er war kein Trinker. Er ließ sich nur allzugern verladen. Seine Possen, die er trieb, geschahen stets unüberlegt und ungewollt. Er war wirklich ein wahrhaftiger Naiver. Da mein Bruder unentwegt asthmatische Anfälle bekam, hatte er ständig Angst, zu ersticken. Er pumpte und pumpte mit seinem Ball, wuselte nachts umher und schlief am Tage beim Laufen, im Sitzen und beim Essen, wahrscheinlich vom hohen Zucker. Aber es war immer nur ein kurzes Nicken. Ich gab ihm Farbe und Papier, damit er seine Krankheiten vergessen sollte. Von nun ab malte er unentwegt. Alle um ihn herum nahmen ihm die Bilder ab. Er malte immer schneller. Was er gebraucht hätte, waren Käufer, die richtig ein paar Mark dafür zahlen. Es waren Hampelmänner, Hampelfrauen, Hampelpferde, die auf den Bildern strampelten. Auch Dinosaurier hampelten, lange bevor sie in Mode kamen. Ein anderes Mal faszinierten ihn die Märchen. Er bastelte Esel streck dich und Knüppel aus dem Sack. Es verstand sich von selbst, daß er Pfennige, Groschen und Markstücke in seinen Bildern verarbeitete, die schon aus diesem Grund einen gewissen Wert hatten. Am liebsten malte er Hans im Glück, bei dem man nie das Gefühl los wurde, daß er sich selbst darstellte.
(aus: Katalog Kurt Mühlenhaupt zum 80. Geburtstag, 2001)

Eckensteher Nante

Dienstag, Januar 15th, 2008

Eckensteher Nante

Der Eckensteher Nante, eigentlich Ferdinand Strumpf (* 1803; † ?), war ein Berliner Dienstmann mit der polizeilichen Konzessionsnummer 22, der an der Ecke Königstraße/Neue Friedrichstraße seinen Standort hatte – unweit der Destillation Eulner, in der er einzukehren pflegte. An der Straßenecke auf Gelegenheitsarbeiten wartend, kommentierte er, was sich um ihn ereignete mit einem Witz, der ihn zum Berliner Original machte.
(Quelle: Wikipedia)

Heinrich Zille

Montag, Januar 14th, 2008

Zum Nußbaum

Zum Nußbaum

Zum 150. Geburtstag von Heinrich Zille wurde eine Skulptur im Nikolaiviertel enthüllt.
In der AdK am Pariser Platz und im Ephraimpalais findet die Ausstellung Heinrich Zille – Kinder der Straße statt.