Archive for Juni, 2009

Nuria Quevedo

Freitag, Juni 5th, 2009

Quevedo

Nuria Quevedo machte bereits als Vierzehnjährige die Erfahrung des Exils, als sie mit ihrer Familie im Jahre 1952 das heimatliche Barcelona verließ und in die Hauptstadt der DDR emigrierte. Ab 1958 studierte sie an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste in Berlin-Weißensee bei Werner Klemke, Arno Mohr und Werner Wittkugel und war dann Meisterschülerin an der Deutschen Akademie der Künste. Seit vierzig Jahre arbeitet die Malerin und Graphikerin an einem Werk voller Gefühle, Schmerz und Lebensfreude, welches die vielschichtige Erfahrung des Exils spüren lässt.
(hier)

Don Miguel

Don Miguel reckt der schwarzgekleideten, schwarzhaarigen und ernstschönen Frau seine große Nase zu. Sein langer Spitzbart liegt auf dem spanischen Adelskragen, der aussieht wie ein plissierter Mühlstein. Er hebt die Rechte, als wolle er sie streng belehren. Sie scheint genau zuzuhören, nestelt am Ausschnitt ihres Kleides, schaut nachdenklich an ihm vorbei in die Welt. Und schweigt.

Dies ist unverkennbar ein Selbstporträt Nuria Quevedos. Sehr spanisch, wie das Mannsbild neben ihr. Sie erklärt zur Eröffnung ihrer Ausstellung im Instituto Cervantes in Berlin-Mitte, warum sie die Arbeiten mit dem Titel „Exil der Künste“ überschrieb: „Der Exilant trägt seine Kunst auf dem Buckel wie die Schnecke ihr Haus. Und man schleppt als Künstler das Risiko mit sich, nicht gehört, nicht verstanden zu werden.“
(Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung, hier)

Karl Hartung

Donnerstag, Juni 4th, 2009

Die Arbeiten von Karl Hartung im Skulpturenpark Schloss Gottorf.

Engelsgesicht
Thronoi, Schloss Gottorf, Schleswig

Stehende Figur
Stehende Figur, Schloss Gottorf, Schleswig

Geist
Museo del Bozetti, Pietrasanta

Zu Hartung in Berlin hatten wir hier etwas in den Kunstspaziergängen.

German Guns

Mittwoch, Juni 3rd, 2009

German Guns

Frank Rothe bei Pixel Grain

Der Bildhauer Reinhold Felderhoff

Dienstag, Juni 2nd, 2009

Eines der letzten größeren Werke Reinhold Felderhoffs war der „Stralauer Fischer“ von 1916 für das neue Rathaus Treptow (Neue Krugallee/Ecke Bulgarische Straße) in Berlin. Die zwei Meter hohe Skulptur aus Marmor auf einem 1,50 Meter hohen Sockel aus Granit steht seit 1925 in dem Fischerbrunnen, den noch Felderhoff als rechteckiges Bassin entworfen hatte. Der als Aktfigur modellierte athletische Fischer zieht leicht nach vorn gebeugt kraftvoll ein Netz empor.

Historischer Hintergrund der Figur sind die Stralauer Fischer und ihr berühmter „Stralauer Fischzug“, der seit 1574 alljährlich am 24. August, dem Bartholomäustag, stattfand. Der Zug beging feierlich das Anfischen nach der jährlichen Schonzeit zwischen Ostern und Bartholomäus, die Kurfürst Johann Georg von Brandenburg in einem Edikt vom 22. Februar 1574 verfügt hatte. Am 23. August 1873 verbot der Stralauer Amtsvorsteher das Fest, da es in immer wüstere Saufgelage und Schlägereien ausartete. 1923 lebten die Feierlichkeiten nochmals kurzzeitig auf.
(mehr hier)

Fischerbrunnen
Fischerbrunnen, 1916

Diana ist in klassischer Nacktheit dargestellt und durch ihr Attribut, den Köcher, den sie sich umlegt, als Göttin der Jagd ausgewiesen.
In Schleswig steht eine Dauerleihgabe der Nationalgalerie Berlin aus dem Jahre 1910. Eine leicht verkleinerte Wiederholung in Marmor entstand 1917. Sie soll bis 1940 im Besitz der Nationalgalerie gewesen sein und kam später nach Brandenburg, wo sie heute im Theaterpark aufgestellt ist. Ein weiterer Bronzeabguss entstand für den Kunstbesitz Hermann Görings in Karinhall. Dieses Exemplar steht seit 1963 im Wröhmännerpark Spandau.
(aus: Katalog Ethos und Pathos – Die Berliner Bildhauerschule 1786 – 1914)

Diana
Diana im Schlosspark Gottorf in Schleswig, Erstfassung 1898

Die Siegesallee-Aufträge waren in der Berliner Bildhauerschule wegen der Bezahlung und des Renommees überaus begehrt; um einen Auftrag zu erhalten, „verleugneten die meisten [Bildhauer] ihre künstlerische Überzeugung […].“ Reinhold Felderhoff erhielt seinen Auftrag ohne Bewerbung. Sein Schwager Robert Baerwald hatte den Zuschlag für die Denkmalgruppe 15 mit Kurfürst Friedrich I. bekommen und verstarb noch vor Beginn der Arbeiten. Daraufhin verhandelte Felderhoff mit dem Kaiser um den Nachfolgezuschlag. Den erhielt dann zwar Ludwig Manzel, aber Felderhoff bekam den Auftrag für die Denkmalgruppe 6 mit Markgraf Johann II. (1237 (?) – 10. September 1281), dem die historische Kommission der Siegesallee unter Leitung von Reinhold Koser die beiden Nebenfiguren Graf Günther I. von Lindow und Ruppin (? – 1284) sowie den Berliner Fernhändler und Ratsmann Konrad Belitz (? {Ersterwähnung 1288} – 1308) zuordneten.
(hier)

Markgraf Johann II
Markgraf Johann II im Lapidarium

Die Skulpturenreste von der Siegesallee sind jetzt nicht mehr im Lapidarium zu sehen. Sie werden nach Restaurierung in der Spandauer Zitadelle ausgestellt werden.

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Montag, Juni 1st, 2009

Ein Besuch dieser Ausstellung war geplant:
Niki de Saint Phalle im Schloss Gottorf

Niki

Überrascht fanden wir zusätzlich einen wundervollen Skulpturengarten.

Begrüßung der Besucher
Harlekin, Künstler ist mir nicht bekannt.

Hier findet ihr weitere Fotos zum Skulpturengarten. Bis alle Fotos bearbeitet, hochgeladen und beschriftet sind, wird es aber eine Weile dauern.