„Ich verstehe mathematische Formeln nicht, erwarte dies auch nicht vom Betrachter.“ Ein sympathisches Eingeständnis. Bernar Venet ist Bildhauer, kein Mathematiker. Der Franzose, Jahrgang 1941, suchte lange nach einer Kunst mit nur einer Bedeutungsebene und fand sie schließlich in der grafischen Darstellung von mathematischen Formeln, wie er im Rückblick sagt: „Das Figürliche war in der Kunst bereits ausgeschöpft, das Abstrakte ebenso, da blieb nur das Grafische“.
Venets Beziehung zur Mathematik gründet auch in ihrem grafischen Reiz; bei ihm wird die Formel zur plastischen Form. Sein bildhauerisches Interesse findet er in den verschlungenen Ziffern, Klammern, Kürzeln, Kurven, Diagrammen und Parabeln bestätigt.(Christian Huther, KUNSTFORUM international, Bd. 195)
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Mathematik und Bernar Venets Kunst
Samstag, Februar 5th, 2022Bernar Venet in der neuen Berliner Kunsthalle
Donnerstag, Februar 3rd, 2022Neue Kunsthalle in Berlin in der Kritik
Retrospektive Bernard Venet 1961 – 2021
„Bernar Venet, 1961–2021“ ist die erste in einer Reihe von Ausstellungen, die in den nächsten zwei Jahren in der neuen „Kunsthalle Berlin – Flughafen Tempelhof“ gezeigt werden. Die bisher größte Retrospektive des französischen Künstlers umfasst sein gesamtes breit gefächertes Schaffen als Bildhauer, Maler, Performancekünstler sowie als radikaler Konzeptkünstler. Auf 8.000 Quadratmetern versammelt die Schau über 150 Werke.
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Indeterminacy
Montag, Mai 27th, 2019Bernar Venet bei Blain/Southern
und in den Kunstspaziergängen:
Bernar Venet im Schnee und in Marseille, in Berlin und Nizza
Gebogen
Dienstag, Februar 11th, 2014Bernar Venet im Schnee
Samstag, Januar 25th, 2014An der Scheibe vom Lucky Star, einem Chinarestaurant in der Friedrichstaße, steht Hot Pot. Vielleicht haben wir uns deshalb so schnell entschieden, hier unser Wochenenderöffnungsmahl einzunehmen. Wir denken immer noch an unseren Hot Tub in Carralejo und die schönen Momente, die wir darin planschten.
Bis auf den Kellner bin ich der einzige Mann im Lucky Star, ansonsten ist da noch Gabi und viele lautstarke Chinesinnen. Soll ja ein Zeichen für authentische Küche sein, wenn Ausländer in Restaurants gehen, wo Speisen ihrer Heimat zubereitet werden. Wir kämen nicht auf die Idee, im Urlaub Kneipen mit deutscher Küche aufzusuchen. Dazu sind unsere Reisen zu kurz und der Erlebnishunger zu heftig, um Bulettenheimweh zu bekommen.
Im Schulhof des ehemaligen jüdischen Mädchengymnasiums finden wir einen Venet im Schnee, diesmal 222,5 Grad, und schon sind wir mit unseren Gedanken in Marseille.
Bogen
Mittwoch, November 26th, 2008
Bernar Venet in Nizza
Er steht auf einem begrünten Mittelstreifen knapp vor sechs bis acht Fahrspuren, flankiert von weiteren zwei mal sechs Fahrspuren, überragt vom ehemaligen Philips-Verwaltungshochhaus und dem einer Wohnungsbaugesellschaft, umgeben von Fassaden mit der Werbung für Getränke-Hoffmann und Conrad-Electronic, umbraust vom Verkehr, immer wieder mit Graffity versehen, immer wieder geschwärzt, im Niemandsland zwischen Charlottenburg und Tiergarten und Schöneberg, vor der Urania.
Und genau da steht er richtig. Denn, seitdem er da steht, ist diese unsägliche Ecke Berlins beinahe ein Platz. Seitdem gibt es hier etwas zu sehen, das Freude macht. Etwas, das Ruhe ausstrahlt und von dem Energie ausgeht. Etwas von den Dingen zwischen Himmel und Erde, die es wider Erwarten doch gibt.
Liesl hat noch viel mehr über Venets Berliner Bogen geschrieben. Man bekommt Lust, an dieser unsäglichen Ecke Berlins mal wieder vorbeizuschauen.