Die Villenkolonie Wilhelmshöhe wurde ab 1871 von der „Villen-Sozietät Wilhelmshöhe“ errichtet, in der sich 22 Berliner Familien zusammengeschlossen hatten. Initiatoren des Bauprojekts waren der Geheime Finanzrat Kühnemann und der Kaufmann Paul Pinkus Munk. Als Standort wurde öffentliches Gelände westlich des südlichen Teils der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) gewählt, das bis dahin unter anderem militärisch genutzt worden war. Außerdem befand sich dort eine Sandgrube, in der sich Berliner mit weißem Sand versorgten. Gemäß der Planung sollten ursprünglich 40 Villen auf dem Gelände gebaut werden. Nach den Entwürfen der Architekten Wilhelm Böckmann und Hermann Ende entstand dann ein Komplex mit tatsächlich 20 Villen.
In der zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. nach dessen Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel benannten, eleganten Villenkolonie lebten Fabrikanten, Gardeoffiziere und Beamte.
Zu einer eigens angelegten, mit Gittertor versperrten Privatstraße „Wilhelmshöhe“ hatten nur befugte Personen Zutritt. Der für Berliner Verhältnisse steile östliche Hang des Kreuzberges erlaubte dabei auch die Anlage von Freitreppen in den von dieser Straße aus aufsteigenden prachtvollen Gartenanlagen. Außer dem „Haus Lindenberg“ existieren heute nur noch zwei weitere Villen der ehemaligen Kolonie; bei Sanierungsmaßnahmen sind deren Fassaden jedoch modernisiert worden.
Im Haus Lindenberg befindet sich Lettretage.