Wer mit Pfeilen eine Wolke erlegen will, wird vergeblich seine Pfeile verschießen. Viele Bildhauer sind solch wunderliche Schützen.
Einer Wolke muss man auf einer Trommel etwas vorgeigen oder auf einer Geige etwas vortrommeln. Dann wird es nicht lange dauern, bis sich die Wolke niederlässt, sich vor Glück am Boden wälzt und schließlich entgegenkommend versteinert. Der Bildhauer hat so im Handumdrehen die schönste Plastik fertig.
(Hans Arp: Werkstattfabeln, 1955)
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Hans oder Jean Arp, wie sich der gebürtige Straßburger auch nannte, der 1926 französischer Staatsbürger wurde, ist ein Phänomen unter den Großen der klassischen Moderne. Künstlerisch blieb sich der überzeugte Pazifist, der im schweizerischen Exil 1916 die Dada-Bewegung mitbegründete, statt in den Weltkrieg zu ziehen, stets treu. Immer klarer entwickelte der Maler, Grafiker, Bildhauer und Dichter eine Vorliebe für elementare Formen und Symbole, für die Analogien und Übergänge zwischen Dingwelt, Mensch und Natur. „Er erinnerte mich an eine Art Hindu-Philosoph“, so der 92-jährige Ellsworth Kelly später, der Arp um 1950 einige Male in Paris traf.
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