Helmuth Carl Graf von Moltke (Joseph Uphues, 1904)
Auf Wunsch des Sultans des Osmanischen Reichs wurde er von 1836 bis 1839 als Instrukteur der osmanischen Truppen abkommandiert. Sultan Mahmut II. hatte ihn höchstpersönlich empfangen.
In dieser Zeit bereiste Moltke Istanbul, die Schwarzmeerküste, das Taurusgebirge, die Wüste von Mesopotamien und nahm 1838 an einem Feldzug gegen die Kurden teil.
Aus einem Brief von Moltke aus Konstantinopel, 1836:
Wir sind nun bis an die Mauern von Galata gekommen und steigen zu jenem großen weißen Turm empor, von dem man wieder einen prachtvollen Anblick auf die Stadt jenseits des Hafens, auf Skutari, jenseits des Bosporus, und auf das Marmarameer, die Prinzeninseln und den asiatischen Olymp hat. Rechts breitet sich die mächtige Stadt von einer halben Million Einwohner aus. Die äußerste Spitze mit den hohen Mauern, den vielen Kuppeln und dunkelgrünen Zypressen ist das Seraj, eine Stadt für sich mit 7000 Einwohnern, mit ihren eigenen Mauern und Toren. Dicht daneben wölbt sich die mächtige Kuppel der Sophienkirche, jetzt eine Moschee, welche das Vorbild zu so vielen anderen Kirchen, selbst zu St. Peter in Rom, geworden ist.