Posts Tagged ‘Documenta’

dOCUMENTA #13 (8)

Freitag, August 24th, 2012

Documenta59

Documenta60

Ein Wiedersehen! 2009 sahen wir Julie Mehretu schon hier.

dOCUMENTA #13 (7)

Mittwoch, August 22nd, 2012

Documenta75

Documenta76

Zu spät, um das Werk noch einmal genau zu betrachten. Es fügt sich so gut in die Bahnhofsumgebung ein, dass wir es nicht als Ausstellungstück wahrgenommen haben. Aber interessant war es doch, sonst hätte ich kein Foto gemacht.
Lara Favaretto hat diese Schrottdeponie anlegen lassen und einige Stücke aus dem Rosthaufen durch Abgüsse aus Zement ersetzt. Die Originale dieser Stücke wiederum hat sie auf weißen Sockeln in einem White Cube untergebracht.

documenta05

Beim Umräumen hat sie ein Objekt verloren. Wir haben es gefunden.

dOCUMENTA #13 (6)

Montag, August 20th, 2012

Documenta74

Das Foulcaultsche Pendel in der Orangerie.
(etwas mehr hier im Astrodictum simplex)

Documenta71

dOCUMENTA #13 (5)

Sonntag, August 19th, 2012

Jeden Tag das Gleiche tun. Ein Bild malen. Das ist schon ganz gut gelungen, aber morgen versuche ich es noch einmal. Heute war das Licht ganz anders. Gestern hatte ich miserable Laune. Das einzelne Bild sagt nichts, die Serie alles.

Documenta57

Etel Adnans Malerei lebt vom Zauber der Einfachheit: „Immer wenn ich vor einer Leinwand saß und keine Idee hatte, wo ich hinwollte, malte ich ein rotes Viereck.“

Documenta58

Seit Ende der 50er-Jahre zeichnet und malt Etel Adnan (geb. 1925 in Beirut) den nördlich von San Francisco gelegenen Berg Tamalpais aus verschiedenen Richtungen und Perspektiven.

dOCUMENTA #13 (4)

Samstag, August 18th, 2012

Durchblick

Es ist im Frühjahr und Sommer gar nicht so leicht, ein ganzes Wochenende auf die Wonnen eines Gartens vor der Haustür zu verzichten und sich stattdessen mit zeitgenössischer Kunst in einer fernen Stadt zu beschäftigen.
Einige Künstler der Documenta haben offensichtlich die Sehnsucht des urbanen Geschöpfs nach Natur erkannt und ihre Arbeiten der uralten Beziehung zwischen Kunst und Natur gewidmet und uns damit den Aufenthalt in Kassel erleichtert.

Documenta030

Ja, was ist das denn – Mangoldbeete im Kahn (Christian Philipp Müller: „Der Russe kommt nicht mehr über die Fulda“). Mangold wächst auch in unserem Garten, aber wir sind noch nicht auf die Idee gekommen, den Garten bis zum Nottekanal auszudehnen. Dazu müssten wir erst einen Trampelpfad (Natascha Sadr Haghighian, TRAIL) durch die Hecke anlegen.

Trampelpfad

Kristina Buch hat ein Naturidyll en miniature auf dem Friedrichsplatz gebastelt. Während der Documenta sollen Hunderte Schmetterlinge aus ihren Puppen schlüpfen und dann das auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Idyll bevölkern. Zwei Schmetterlinge haben wir gesehen.

Documenta43

Documenta42

Und dann ist da noch der begrünte Hügel auf der großen Wiese vor der Orangerie.
Das ist der DOING NOTHING GARDEN (2010 – 2012) von Song Dong. Vielleicht würde es bei uns im Garten auch so aussehen, wenn wir den Bauschutt vor dem neu gebauten Haus nach und nach mit Alltagsabfällen angereichert und dann die Natur hätten machen lassen.

Documenta032

Oleander und Agapanthus müssen im Winter aus unserem Garten in den Keller gebracht werden. Mehrere frostige Tage hintereinander würden diese Planzen nicht überleben, sie wären in Gefahr. Maria Loboda lässt Zypressen nach einem ausgetüftelten Schlachtplan THE WORK IS DEDICATED TO AN EMPEROR die Orangerie erobern. Jeden Tag rücken die Pflanzen vor. Im Winter muss die Orangerie erobert sein. Es ist eine Untersuchung zum Thema „Schönheit und Gefahr“.

Documenta033

dOCUMENTA #13 (3)

Mittwoch, August 15th, 2012

Milk and Honey
Lawrence Weiner in Berlin

documenta13
Lawrence Weiner am Hugenottenhaus in Kassel

Die Kasseler haben es gut. Sie haben doch tatsächlich 100 Tage Zeit, sich ganz in Ruhe auf der Documenta umzusehen. Der einfache Kunstreisende wird, so fleißig er auch ist, immer nur einen Bruchteil der Ausstellung sehen können.

Wir hatten einen Tag Zeit (eigentlich einen Tag und vier Stunden), waren fleißig mehr als sechs Stunden auf den Beinen, haben allerhand gesehen, aber insgesamt doch nur eine kleine zufällige Auswahl aus dem Gesamtangebot. Die vier überzähligen Stunden hätten wir gern an Documenta-Ausstellungsorten verbracht, aber es gibt nur Tageskarten für 20€. Das war dann trotzdem ein Glücksfall, denn sonst hätten wir die Ausstellung von Per Kirkeby im Schlossmuseum, den eigentlichen Höhepunkt unserer Kassel-Reise, nicht gesehen.

Die Auswahl der besuchten Kunstorte war tatsächlich zufällig. Der Katalog (Band 3/3) taugte nicht zur Vorauswahl und manche Ausstellungsorte waren tabu, denn es warteten Menschenmengen auf Einlass. Wir stellen uns nicht an. Man muss nicht immer in der DIE MITTE VON (Lawrence Weiner) sein, zumal die Warteschlangen erzeugenden sogenannten Must Seen von Kritikern vorgegeben worden sind, die oft mehr das kuratorische Gesamtkonzept im Auge haben als die einzelne künstlerische Aussage.
So ließen wir uns einfach treiben.

Documenta30

Documenta31
Per Kirkeby

dOCUMENTA #13 (2)

Dienstag, August 14th, 2012

Die Fremden
Die Fremden in Kassel

Die Fremden
Die Fremden in Lübeck

Das habe ich auf der Hinreise und am Abend im Hotel notiert:

Heute geht es nun wirklich los. Der Spaß fängt schon in der Regionalbahn an.

Eine Zugbegleiterin beschwert sich am Handy bei einem Kollegen, dass ein neues Programm aufgespielt worden wäre. Jetzt würden nur noch die Zugverbindungen angezeigt und nicht mehr die Begrüßungs-und Verabschiedungstexte. Die müsse man jetzt aus dem Kopp hersagen.

In der Ecke sitzt ein pummeliger Teenager. Das Telefon meldet sich mit einem hammermäßigen Heavy-Metal-Sound der frühen 70er Jahre. Wer hätte das gedacht? Ich ordnete diesen Musikstil bisher alten dickbäuchigen bärtigen Männern zu. Das wäre doch einmal ein Untersuchungsgegenstand: Typklassifikation anhand von Klingeltönen. Es sind ja nicht alles solche Weicheier wie ich, die ihre Wesensart im Vibrationsalarm verstecken. Gleich sind wir in Wolfsburg.

Karasek hat ein Witzbuch, also ein Buch über Witze, geschrieben, so lese ich in einem Tweet. Ein Beispielwitz geht so: Ein älterer Herr beklagt sich beim Arzt, dass er nach sexuellen Aktivitäten immer ein Pfeifen im Ohr vernehme. „Ja, erwarten sie in ihrem Alter etwa Standing Ovations?“, meint der Doktor. Als Beispiel für blasphemische Witze gibt Karasek den Nagelwitz über den Gesichtsausdruck von Jesus und Casanova wieder. Den kennen wir gut als Titel von Kippenbergers gekreuzigtem Frosch. Kippenberger war auf der Documenta IX und X vertreten. Jetzt sind wir in Braunschweig.

Vor etwas mehr als einer Woche bin ich hier ausgestiegen. Das war dienstlich. Der Zug war genauso voll wie heute. Kassel-Wilhelmshöhe müssen wir raus. Das Hotel ist in Bahnhofsnähe. Besser kann es nicht klappen: Zug fährt minimal verspätet in Kassel-Wilhelmshöhe ein, wir raus aus dem Abteil und rein ins Hotelzimmer. Wir bekommen ein schönes Erkerzimmer mit weitem Blick. Guter Service: Die Getränke in der Minibar sind kostenfrei (und es sind auch welche drin, sogar ein Bier) und es gibt eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr für uns beide bis zur Abreise. Wir laufen natürlich ins Zentrum von Kassel.

Unterwegs suchen wir etwas Passendes zum Mittagessen, aber wie immer: alles ist aus mindestens einem Grund nicht richtig geeignet, um uns glücklich zu machen. Bis wir Lohmanns Kneipe sehen. Das passt! Das dOCUMENTA-Begleitbuch ist gekauft. Heute abend machen wir uns schlau und morgen geht es los. Gabi hat ihre kalligrafischen Fähigkeiten in einer Galerie mit chinesischer Kunst ausprobieren dürfen und bei Tino Sehgal waren wir auch schon.
Ich muss jetzt aufhören. Das dOCUMENTA-Begleitbuch wartet darauf gefragt zu werden, wo es morgen hingeht.

documenta12

dOCUMENTA #13 (1)

Montag, August 13th, 2012

documenta02

Im Fridericianum zieht es wie bei uns im Keller. Vor einer Woche sprengte ein Gewitterguss das Fallrohr und eine Fontäne ergoss sich direkt ins geöffnete Kellerfenster. Das Wasser ist abgepumpt, der textile Bodenbelag ausgewrungen und weggeschmissen. Die Feuchtigkeit wird mit Ventilatoren bekämpft.

Im Fridericianum sind die großen Eingangsräume leer, die Ventilatoren hat man versteckt. Eine Überschwemmung durch ein Hochwasser der Fulda kann ausgeschlossen werden. Wir waren den ganzen Tag in der Karlsaue unterwegs. Dort war es trocken.

Eigentlich sollte unser Documenta-Rundgang im Fridericianum beginnen, aber die Warteschlange kunstbeflissener Wochenendausflügler schreckte uns ab. Erst am Abend konnten wir ohne Anstehen hinein, zu müde, um noch aufnahmefähig zu sein. Die Ryan Ganders Zugluft haben wir trotzdem bemerkt. Den von Ceal Floyer zurechtgestutzten Songfetzen durften wir als Ohrwurm mit ins Hotel nehmen.

documenta01

Die Documenta stellt ihr Programm vor. Die erste Performance der Weltkunstschau: Ceal Floyer beißt in einer fünfminütigen Performance ihre Fingernägel ab. (hier)

Ryan Gander heißt der Windmacher, ein britischer Künstler, der im Hinterhof des Museums große Gebläse installieren ließ. Er träumt von einer Kunst, die nicht zu sehen, nicht zu greifen ist und die doch machtvoll an ihm saugt. Die ihn erfasst und behutsam mit sich trägt. Es ist die Art von Kunst, von der auch diese Documenta träumt: Sie hofft auf eine stille Kraft, die uns verwandeln möge. (hier)

Kunst, bitte!

Donnerstag, Juli 12th, 2012

Kunst bitte!

Bis Anfang August müssen wir uns noch gedulden. Erst dann sind 2 Tage dOCUMENTA (13) Kunstspaziergänge eingeplant. Gut, dass es Möglichkeiten gibt, die Zeit bis dahin zu verkürzen: