Seit vierzig Jahren richtet Lawrence Weiner rätselhafte Botschaften an alle Welt. Seit dem 22. Juli [2004] wendet sich der Künstler mit einem seiner Werke an die Passanten auf den beiden Jungfernstiegen an der Alster in Hamburg:
Unübersehbar, aber zwanglos wartet die Botschaft Weiners darauf, die Passanten in ihre Phantasie zu entführen. Läßt man sich darauf ein, könnte im ziel- und zwecklosen Lesen ein Gedankenspiel mit möglichen Bedeutungen und Assoziationen beginnen. Es wäre möglich, daß das Unbestimmte der Worte und das Unbewußte über ihre Umgebung unwillkürlich in eine besondere Bewußtheit von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, Erleben, Erinnern und Erwarten versetzt. Die Freiheit der Gedanken hätte sich einen Augenblick in unserem Tag erstritten.
Ein Weiner für Hamburg von Michel Liebelt
(Artikel beginnt auf S. 47)