Posts Tagged ‘Deutsche Guggenheim’

Visions of Modernity

Montag, Januar 7th, 2013

Scheiden tut weh: Die Guggenheim Stiftung verabschiedet sich aus Berlin mit einer Ausstellung von Meisterwerken der Moderne aus ihrer Sammlung. Künftig führt die Deutsche Bank ihre Kunsthalle Unter den Linden in Eigenregie weiter.

Visions of Modernity

Nur noch bis zum 17. Februar!
Hier eine Auswahl von Ausstellungsberichten in den Neuen Kunstspaziergängen.

Die kleine phantastische Erzählung von Nina Katerli heißt Prochor. Prochor ist ein Elefant in einem sowjetischen Zoo, der außerhalb der Öffnungszeiten Ausgang bekommt. Er klopft mit dem Rüssel an eine Fensterscheibe, ein Mädchen kommt aus dem Mietshaus und geht mit Prochor in der Stadt spazieren. Niemand beachtet die beiden, alle haben wirklich anderes zu tun. Im Zoo ist der Elefant die Sensation. Kaum hat man Eintritt bezahlt, drängelt man sich als erstes zum Elefantengehege, um dieses erstaunliche Tier aus fernen Ländern zu bewundern.

Ich wundere mich, dass sich am Eingang der Deutschen Guggenheim keine Warteschlangen bilden. Wann sieht man schon mal Bilder von Picasso, Matisse, Monet, Delaunay, Kandinsky, van Gogh, Chagall, Modigliani und anderen in einer kleinen, feinen Ausstellung versammelt. Sobald eine Ausstellung nicht als EVENT angekündigt wird, kann sich der Kunstspaziergänger freuen. Dann ist er manchmal ganz allein mit den Elefanten.

In den 70er, 80er Jahren erschien in der DDR im Verlag Volk und Welt eine schwarze Reihe mit einem bunten internationalen belletristischen Programm. Die Hefte der Reihe Spektrum waren begehrt. Ich habe einige, aber noch nicht alle gelesen. Jetzt sind mir die phantastischen Erzählungen Nina Katerlis in die Hände gefallen: Die Kollektion des Doktor Emile, Heft 184 aus dem Jahr 1984.

Asterisms

Freitag, Juli 20th, 2012

Fundstücke

Gabriel Orozcos Universum der gestrandeten Dinge in der Deutschen Guggenheim

Do not walk outside this area

Freitag, Mai 25th, 2012

Roman Ondák: »Do not walk outside this area«, Deutsche Guggenheim Berlin

Für die spektakulärste Arbeit dieser Ausstellung ließ Ondák in Holland den riesigen Flügel einer Boeing 737-500 absägen und ihn passgenau in einen Raum der Ausstellungshalle einfügen. Der Besucher darf nun über eine kleine Treppe auf den Flügel hinaufsteigen und ihn dann als Brücke auf dem Weg in den nächsten Raum benutzen. Es ist einer jener großen Flügel, auf denen mit einer schwarzen Linie eine Grenze markiert ist und die Anweisung steht: »Do not walk outside this area«.Wie oft hat man diesen Satz beim Blick aus dem Flugzeugfenster schon gelesen? Wie oft hat man sich gefragt, wer auf diesem Flügel überhaupt herumlaufen darf. Und was genau das »outside«der schwarzen Linie so verboten macht.(mehr hier)

Roman Ondak

Urlaubsnotizen1
Handy-Zeichnungen, mitue, 2010

Found in Translation

Montag, Februar 6th, 2012

Die aktuelle Ausstellung in der Deutsche Guggenheim heißt Found in Translation

good in the hood
O Zhang, „It’s All Good in the Hood“, 2008

Nichts ist klar im Kietz! Die Deutsche Guggenheim wird Ende dieses Jahres geschlossen. Es bleibt die Erinnerung an viele schöne Ausstellungen.

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Pawel Althamer

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Agathe Snow

Anish Kapoor
Anish Kapoor

Meadow
Phoebe Washburn

Wölfe im Schafspelz
Cai Guo-Quiang

Darboven
Hanne Darboven

Kunstfabrik Unter den Linden

Samstag, Oktober 29th, 2011

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In Berlin realisiert Pawel Althamer eines seiner bislang außergewöhnlichsten Projekte. Der polnische Künstler verwandelt das Deutsche Guggenheim in eine Kunstfabrik, in der in lebensgroße skulpturale Porträts von Ausstellungsbesuchern, Künstlern und Kuratoren sowie Angestellten der Deutschen Bank, des Deutsche Guggenheim und der Guggenheim Foundation hergestellt werden. Im Laufe der Ausstellung entsteht so ein kollektives Porträt, in dem sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen.
(hier)

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Hier wird zehn Wochen lang nicht ausgestellt, sondern produziert. An Werkbänken werden weiße Masken gefertigt: Porträts von Mitarbeitern der Bank, von Ausstellungshelfern, von Besuchern – letztlich von allen, die am Zustandekommen des Projekts mitwirken. Dann werden die Gesichtsabgüsse auf Metallgerüsten fixiert und die Körper mit Kunststoffstreifen aus einer von Althamers Vater entwickelten Maschine ergänzt.

Weiße, zombieartige Gestalten entstehen so, denen das Fleisch in zerrissenen Fetzen am Gerippe hängt. Alle haben geschlossene Augen. Strengere, hagere Züge erinnern an Totenmasken. Volle, lächelnde Gesichter scheinen schlafend, träumend. Ein knappes Dutzend dieser manieristisch wirkenden Skulpturen steht jetzt schon da. Und nach und nach wird es ein ganzer Trupp werden. Ein Gruppenporträt, für das im Idealfall auch einige Banker ihre Gesichter hingehalten haben.
(hier)

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Wangechi Mutu

Sonntag, Mai 9th, 2010

Wangechi Mutu

Wangechi Mutu in der Deutschen Guggenheim

Die gedankliche Aneignung von und das Nachdenken über Bilder gehen in Mutus Arbeit mit einer körperlichen Erfahrung einher: „Ich glaube, bei Künstlern sitzt das Gehirn in jeder Faser des Körpers, die man bei seiner kreativen Arbeit einsetzt.“ Die Bilder einer entfremdeten Welt transformiert Mutu in ihren Collagen zu etwas Eigenem, indem sie sie berührt, de facto als greifbares Material in Neuschöpfungen „verarbeitet“.

Utopia Matters

Freitag, Februar 12th, 2010

Utopia Matters
Banner von Luca Buvoli für die Ausstellung Utopia Matters

In der 50. Ausstellung im Deutsche Guggenheim widmet man sich der Utopie als Inspiration für künstlerisches Schaffen und als Modell für das Leben von Künstlerkollektiven.

Utopia Matters führt anhand von neun Kunstströmungen – Les Primitifs, Nazarener, Präraffaeliten, William Morris und Arts and Crafts, Cornish Art Colony, Neoimpressionismus, De Stijl, Bauhaus und Konstruktivismus – facettenreich den utopischen Geist in einer Zeitspanne von 130 Jahren vor. Gruppierungen und Avantgarden, die idealistische Ziele und kollektive Lebensformen anstrebten, treten über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg in einen offenen Dialog. Der historische Überblick endet in den frühen 1930er-Jahren, als das Bauhaus in Berlin von den Nationalsozialisten geschlossen wurde und der Konstruktivismus in der Sowjetunion unter dem Druck des Stalinismus eine neue Richtung nahm.

Grauzone

Freitag, Oktober 30th, 2009

Berliner Plätze

Julie Mehretu in Deutsche Guggenheim

Als fünfzehnte Auftragsarbeit für das Deutsche Guggenheim schuf die in Äthiopien geborene Künstlerin Julie Mehretu den siebenteiligen Gemäldezyklus Grey Area. Mehretu konstruiert ihre großformatigen Gemälde und Zeichnungen aus schichtweise übereinander gelegten abstrakten und architektonischen Formen und schöpft dabei aus unterschiedlichen Quellen: alte Fotografien, Stadtbaupläne, Bauzeichnungen, Graffiti und Comics. In den Arbeiten beschäftigt sie sich mit gesellschaftlichen Faktoren wie Macht, Geschichte und Globalisierung sowie mit dem Einfluss der gebauten Umwelt auf die individuelle und kollektive Identität.
(hier)