Erwin Wurm in der Berlinischen Galerie
Archive for April, 2016
Bei Mutti
Donnerstag, April 14th, 2016Breslauer Spaziergänge (7)
Dienstag, April 12th, 2016Breslauer Spaziergänge (6)
Montag, April 11th, 2016Der jüdische Friedhof mit mehr als 15000 Grabsteinen ist heute ein Museum der Grabmalkunst. Das Grab von Ferdinand Lassalle haben wir gesehen und das von Friederike Kempner, der schlesischen Nachtigall.
Heilige Stimmung inmitten all der Gräber an diesem warmen Vorfrühlingstag. Tiefe Stille, nur Vogelgezwitscher in den alten Bäumen. Ein Zitronenfalter flog über das Grab hin. Ein Käfer schob sich auf dem verwitterten Leichenstein vorwärts. Lange stand ich sinnend.
(Paul Mühsam zum Besuch am Grab seiner Großmutter Charlotte Mühsam, 1924)
Breslauer Spaziergänge (5)
Sonntag, April 10th, 2016Wir wollen heute noch einmal hoch hinaus. Der Sky Tower ist 212 m hoch. Man sagt uns am Ticket-Schalter, dass erst in zwei Stunden wieder Fahrstuhlplätze frei wären. Wir hätten es wissen müssen, dass man versuchen wird, in unsere Reiseplanung einzugreifen, denn am Eingang zum Tower steht die Dali-Skulptur einer zerfließenden Uhr. Unsere verbleibende Breslau-Zeit ist zu schade, um zwei Stunden in einem Shoppingcenter am Fuße des Towers zu verbringen. Heute ist Sonntag und trotzdem sind die Geschäfte des Centers geöffnet.
Am späten Nachmittag genießen wir den Altstadt-Blick von der 72 m hohen Büßerbrücke. Diese Brücke verbindet die Türme der Maria-Magdalena-Kathedrale. Wir sehen sogar das Haus, in dem sich unser Apartment befindet.
Robert Guthmann
Samstag, April 9th, 2016Robert Guthmann, der Besitzer des Niederlehmer Kalksandsteinwerks um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, ließ in Niederlehme einen Wasserturm aus Kalksandsteinen errichten, um aller Welt zu zeigen, dass die Niederlehmer Kalksandsteine durchaus Belastungen aushalten können.
Die Grabstätte von Robert Guthmann befindet sich auf dem Städtischen Friedhof Wannsee.
Die Gruppe des Chronos und einer Auferstehungsallegorie wurde von Ernst Westphal 1892 geschaffen.
Spaziergänge in Breslau (4)
Freitag, April 8th, 2016Gestern haben wir für heute ein Gasthaus für unsere Mittagspause herausgesucht. Wir wollen im Steinhaus essen. Das Restaurant trägt den Namen eines polnischen Mathematikers und Gourmets – Hugo Steinhaus (1887 – 1972). Wir rütteln umsonst an der Steinhausklinke. Es ist seit dem 1. Februar geschlossen, gerade im Kulturhauptstadtjahr. Dort soll es ausgezeichnete Piroggen mit Lamm-Farce gegeben haben. Apropos, wir haben doch vorhin ein Piroggenspezialrestaurant gesehen: Pierogarnia Stary Mlyn Wroclaw. Dort hat es uns geschmeckt. Vor den Piroggen gibt es für Gabi noch einen Borschtsch und für mich eine Tomatensuppe. Der Borschtsch ist eine klare Brühe, er sieht wie Rotwein aus und schmeckt wunderbar würzig.
Und dann noch: Ausstellung Fotosynteza von Marek J. Karas.
Spaziergänge in Breslau (3)
Donnerstag, April 7th, 2016
Auf dem Weg zur Jahrhunderthalle
In der Jahrhunderthalle fand 1948 der „Internationale Kongress der Intellektuellen zur Verteidigung des Friedens“ statt. Picasso zeichnete hier angesichts des zerstörten Breslaus seine Friedenstaube. Der Kongress war stalinistisch ausgerichtet, ein Gedankenaustausch jenseits des politischen Blockdenkens fand nicht statt.
Picasso: man kennt sein Gesicht von Bildern, aus der Nähe wirkt er älter, ein Greis mit stechend hellen Augen, halb übermütig, halb weise, das Gesicht eines genialen Harlekins.
(Max Frisch, Tagebuch 27.08.1948)
Spaziergänge in Breslau (2)
Mittwoch, April 6th, 2016Im Sommer 2001 tauchten die ersten Klein-Wroclawer als verrücktes Projekt einiger Absolventen der Hochschule der Schönen Künste in der Stadt auf. Das brachte die städtischen Werbestrategen – schon lange auf der Suche nach etwas Unverwechselbarem und Identität stiftendem – auf die Idee, noch mehr dieser Skulpturen aufzustellen. 2004 wurde der Künstler Tomasz Moczek mit der Fertigung von zwölf Zwergen beauftragt, seitdem wächst ihre Zahl unaufhörlich.
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Spaziergänge in Breslau (1)
Dienstag, April 5th, 2016Es werden unglaublich viel Verse in Breslau gemacht. … Namentlich blühen die Scharaden und erfreuen sich enthusiastischer Teilnahme, und der Mond hat sehr großen Anhang. Er scheint aber auch schön in Breslau zwischen die himmelhohen Häuser hinein, auf die breiten Wasserspiegel und die verschwiegenen Gebüsche um die Stadt herum. [Man] versicherte mir immer, der Breslauer Mond sei von ganz besonderer Qualität, bei weitem nicht so abgenützt wie an anderen Orten.
(Heinrich Laube, Reisenovellen, 1831)