Ich bin wieder da. Es wird Zeit, dass ich mein Spatenrecht an diesem Blog wieder wahrnehme.
„Keen nich will dieken, de mutt wieken“ von Frijo Müller-Belecke in Otterndorf
Ich bin wieder da. Es wird Zeit, dass ich mein Spatenrecht an diesem Blog wieder wahrnehme.
„Keen nich will dieken, de mutt wieken“ von Frijo Müller-Belecke in Otterndorf
Während einer Unterbrechung unserer Mai-Reisen besuchten wir gestern noch zwei Galerien in der Karl-Marx-Allee:
Bei Capitain Petzel sahen wir Arbeiten von Charline von Heyl:
Bei Peres Projects stellt Brent Wadden aus:
Brent Wadden: A Painter Who Weaves (Canadian Art)
Von Frankfurt/Main haben wir nicht viel gesehen. Wir mussen uns ja immer unter unseren Schirmen verstecken. Dauerregen. Das beste am heutigen Tag war der Besuch der Ausstellung „Primary Structures“ im Taurus Tower (MMK2). Dort hatte ich die Idee, dass man die Weiner-Sentenzen ja auch als Tweets realisieren kann.
Konzepttweet (Lawrence Weiner, 1994)
STONES FOUND AND BROKEN SOMETIME IN THE FUTURE
STEINE IRGENDWANN IN DER ZUKUNFT GEFUNDEN UND GEBROCHEN— Kunstspaziergänger (@mitue) 2. Mai 2017
Gefallen hat mir auch Ceal Floyers „sold“ von 1996. Bei unserem Gallery-Weekend-Bummel in Berlin fiel uns auf, dass diese Arbeit inzwischen viel kopiert wird.
„Outdoor-yellow 13“ im Foyer vom Taurus Tower konnten wir sofort Michael Beutler zuordnen. Wir haben PEQUOT im Hamburger Bahnhof gesehen und kennen auch die Wechselstuben in der Almstadtstraße.
„Wer Kulmbacher Bier wie Wasser trinkt, ist auf der Zunge farbenblind“, heißt es in der Gastwirtschaft, in der wir vor dem Regen Schutz suchen. Ich bestelle also ein dunkles Kulmbacher und Gabi versucht den Apfelwein, ebenfalls einen halben Liter. Wir sind beide zufrieden.
Trotzdem, Frankfurt mag uns nicht. Wir reisen morgen weiter. Der andauernde Regen hat uns die Stadtspaziergänge vermiest. Hochhäuser gucken geht gar nicht.
Zum Glück gibt es hier interessante Ausstellungen. Heute fanden wir Unterschlupf im Städelmuseum. Dort sind aktuell zwei Ausstellungen sehenswert: die Fotografen der Becher-Schule und zeichnerische Raumkonzepte vom Bauhaus bis zur Gegenwart. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Glöcknerschen Faltungen.
Eins, zwei, drei – vorbei: "In die #DritteDimension" läuft nur noch bis Sonntag, 14. Mai! https://t.co/X2eJRxyzeH pic.twitter.com/sRY2WWV1bD
— staedelmuseum (@staedelmuseum) 12. Mai 2017
Wir treffen uns heute bei der Wanderung entlang Jonas Burgerts Gemälde.
# KunstspaziergängersMorgengruß— Kunstspaziergänger (@mitue) 29. April 2017
Den größten Auftritt auf dem „Gallery Weekend“ hat in diesem Jahr der Berliner Maler Jonas Burgert mit „Zeitlaich“ – 22 Meter ist sein bisher größtes Ölgemälde lang. Nur mit einer Hebebühne schaffen es die Arbeiter, das Großwerk an die riesige Wand der Schöneberger Galerie Blain Southern zu wuchten. Auf der gigantischen Leinwand: Eine düstere und chaotische Welt. Ein wildes und farbenreiches Durcheinander. Ein Mann im Dreiteiler mit entrücktem Blick trifft auf wilde Bestien, orange Totenschädel und ein kopfloses Zebra:
Jonas Burgert: „Ich hatte so das Gefühl, ich möchte mal diese maßlose Überforderung, die wir haben, die möchte ich auch mal da haben. Ich möchte diese Ballung von Irritation zeigen. Habe ich am Ende nicht nur einen Haufen von, vielleicht schönem, geistigen Dreck, den ich da male?“
(mehr hier)
Robert Kusmirowski bezieht sich in seinen Arbeiten oft auf die wahren Spuren der Vergangenheit. So diente ihm ein historisches Foto aus den frühen 30er Jahren, auf dem die Innenräume des Lufthansa Büros in der Lindenstr. 35 zu sehen sind, als Inspiration und Vorlage für den Nachbau in den heutigen Räumen. Für die Zeit der Ausstellung werden also die Galerieräume von Zak-Branicka verschwinden; am Ort des gewohnten Ausstellungsraumes wird die Zeit um über achtzig Jahre zurück gestellt. Sogar ein Schild auf der Tür weist auf das alte Büro hin und Wahrheit und Fiktion, Gegenwart und Vergangenheit beginnen zu verschmelzen. Es ist schwer zu erkennen, ob das Streckennetz oder die Fotos im Raum „echt“ sind, und wer eine Reise in die Vergangenheit machen möchte, kann ein Ticket mit seinem eigenen Namen erwerben. Hier ist nun alles möglich.
Kusmirowski lässt in seiner künstlerischen Praxis Fakten und Fiktion verschwimmen, indem er die Ortsgeschichte der Galerie als Ausgangspunkt für seine spielerische Forschung verwendet. Er sammelt, formt und konstruiert diese fein gearbeiteten Momentaufnahmen, um uns daran zu erinnern, dass die Vergangenheit dazu tendiert, sich selbst zu wiederholen. Er untersucht die Vorstellungen von Geschichte und ihrer Repräsentation, sowie jene der Erinnerung; zeigt jedoch auch auf eine unheimliche Art und Welse seine Selbstidentifikation mit einer gedachten kollektiven Vergangenheit.
Kusmirowski verwendet die Vergangenheit als Rohmaterial und erfindet sie gleichzeitig neu, denn er verwendet Fake-Fotografien, Fälschungen und unwahrscheinliche Materialien, die unsere individuelle und kollektive Erinnerung hinterfragen. Somit verwandelt er die Gegenwart in seine persönliche, imaginäre Zeitkapsel. Kusmirowski nimmt in diesen gedachten Installationen die Rolle des Protagonisten ein und ist gleichsam Darsteller, Regisseur und Publikum, wie auf den Fotos, auf denen sich Kusmirowski als Pilot der Deutschen Lufthansa AG darstellt/fotografiert.
(Text vom Faltblatt in der Galerie)
Den Garten hinter St. Agnes besuchen wir heute zum ersten Mal. Wir kommen auf alle Fälle wieder, wenn das Galerienwochenende vorbei ist. Auch der beschaulichste Garten verliert seinen Charme, wenn zu viele Gäste die stillen Winkel besetzen.
Tatiana Trouvés Waterfall ist eine tragikomisch-romantische Neufassung des von vielen öffentlichen Plätzen vertrauten klassischen Springbrunnens. Statt den bekannten Formen begegnen wir hier einer vor sich hingammelnden Matratze, wie man sie sonst an Straßenrändern und in Abfallcontainern liegen sehen kann. In Bronze, ein bevorzugtes skulpturales Material, gegossen, wirkt sie trotzdem weich; erbarmungswürdig schlaff hängt sie über einer Platte aus Baubeton. Der detailreich gearbeitete Guss lässt Abnutzungsspuren, Grübchen mit Knöpfen und Druckstellen erkennen; die Matratze scheint zu weinen oder schwitzen, was diesem zutiefst privaten und nun achtlos weggeworfenen Objekt etwas Menschliches verleiht.
(hier)
Am 25. März 1957 wurden die Römischen Verträge – die Grundlage der heutigen Europäischen Union – unterzeichnet. Anlässlich dieses 60. Jahrestages fand am 25. März 2017 in St. Agnes eine Veranstaltung statt, die sich mit Fragen zur Zukunft der Europäischen Union beschäftigte. In Zusammenarbeit mit morePlatz setzte die in St. Agnes beheimatete KÖNIG GALERIE ein Zeichen, als an der Fassade der ehemaligen Kirche eine EUROPA-Lichtinstallation angebracht wurde.
(mehr hier)
Windspiele von Anselm Reyle in der König Galerie.