Scheiden tut weh: Die Guggenheim Stiftung verabschiedet sich aus Berlin mit einer Ausstellung von Meisterwerken der Moderne aus ihrer Sammlung. Künftig führt die Deutsche Bank ihre Kunsthalle Unter den Linden in Eigenregie weiter.
Nur noch bis zum 17. Februar!
Hier eine Auswahl von Ausstellungsberichten in den Neuen Kunstspaziergängen.
Die kleine phantastische Erzählung von Nina Katerli heißt Prochor. Prochor ist ein Elefant in einem sowjetischen Zoo, der außerhalb der Öffnungszeiten Ausgang bekommt. Er klopft mit dem Rüssel an eine Fensterscheibe, ein Mädchen kommt aus dem Mietshaus und geht mit Prochor in der Stadt spazieren. Niemand beachtet die beiden, alle haben wirklich anderes zu tun. Im Zoo ist der Elefant die Sensation. Kaum hat man Eintritt bezahlt, drängelt man sich als erstes zum Elefantengehege, um dieses erstaunliche Tier aus fernen Ländern zu bewundern.
Ich wundere mich, dass sich am Eingang der Deutschen Guggenheim keine Warteschlangen bilden. Wann sieht man schon mal Bilder von Picasso, Matisse, Monet, Delaunay, Kandinsky, van Gogh, Chagall, Modigliani und anderen in einer kleinen, feinen Ausstellung versammelt. Sobald eine Ausstellung nicht als EVENT angekündigt wird, kann sich der Kunstspaziergänger freuen. Dann ist er manchmal ganz allein mit den Elefanten.
In den 70er, 80er Jahren erschien in der DDR im Verlag Volk und Welt eine schwarze Reihe mit einem bunten internationalen belletristischen Programm. Die Hefte der Reihe Spektrum waren begehrt. Ich habe einige, aber noch nicht alle gelesen. Jetzt sind mir die phantastischen Erzählungen Nina Katerlis in die Hände gefallen: Die Kollektion des Doktor Emile, Heft 184 aus dem Jahr 1984.