Seit Mitte Juni 2025 setzt das Kunstprojekt „Fürchtet euch nicht“ ein markantes Zeichen am Hauptbahnhof Chemnitz – ein Auftakt, der kaum übersehen werden kann: riesige, neongelbe Leuchtbuchstaben empfangen die Ankommenden mit einer der häufigsten und eindringlichsten biblischen Ermutigungen. Dieses Zitat, das bereits in der Zeit der friedlichen Revolution 1989 in Kirchenräumen als Leitspruch Hoffnung stiftete, wird nun in den öffentlichen Raum getragen – mit großer Sichtbarkeit und leuchtender Präsenz. Das Chemnitzer Künstlerduo DOPPELDENK, bestehend aus Andreas Glauch und Marcel Baer, hat mit dieser Intervention nicht nur ein atmosphärisch starkes, sondern auch historisch und gesellschaftlich vielschichtiges Statement geschaffen.
C the Unseen – DOPPELDENK
Juli 8th, 2025C the Unseen – Odyssee in C
Juli 8th, 2025Bei der Odyssee in C begibt man sich auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt, wenn an 18 Stationen ein Tanz-Spektakel stattfindet, inspiriert vom Jahrhundertroman »Ulysses« von James Joyce.
Als ich auf dem Weg zum Bäcker bin, komme ich zufällig an der Station 4 der Odyssee in C vorbei. Dort ist eine Fleischerei. Das passt, denn das erste, was man im »Ulysses« über Bloom erfährt, ist, dass er eine kulinarische Vorliebe für die inneren Organe von Vieh und Geflügel hat. Besonders schätzt er gegrillte Hammelnieren, die seinem Gaumen einen feinen Beigeschmack schwachduftigen Urins vermitteln.
C the Unseen – Richard Long in Freiberg
Juli 7th, 2025Heute, am 26. Juni fahren wir nach Freiberg, einmal, weil wir das Städtchen noch nicht kennen und zum anderen, weil ich im Freiberger Dom den Petrified Wood Circle von Richard Long, Teil des Purple Path, sehen will. Irgendwo in Freiberg liegt auch der Trashstone 689 von Wilhelm Mundt. Das erfahre ich erst später, es muss also die Erinnerung an die Steine mit den Nummern 306, 412, 486, 493, 572, 720 reichen.

Trashstone 306 (Haus am Waldsee, Berlin 2006)

Trashstone 412 (Haus am Waldsee, Berlin 2010)

Trashstone 486 (Georg-Kolbe-Museum, Berlin 2011)

Trashstone 493 (Georg-Kolbe-Museum, Berlin 2011)
Seven Springs
Juli 6th, 2025Michail Pirgelis bei Sprüth Magers
Der malerische Aspekt in den skulpturalen Werken von Pirgelis zeigt sich auch in den roten Streifen, die z.B. auch an Werke von Daniel Buren erinnern, der auf seine Weise damit experimentierte, die Malerei in den Raum zu erweitern.
Face your fear
Juli 4th, 2025Noah Becker in der Galerie Deschner
I started painting as a way of soothing my thoughts that seemed to clash together in a mish-mash of topics and textures. On the canvas, I paint the maps of these growing processes. Maps of surroundings I frequent, people I meet and ideas I’ve formed. The maps were not necessarily of existing places, but more of feelings and experiences, of memories and smells, and especially of music.
(artist statement)
C the Unseen – Karl Schmidt-Rottluff Haus
Juli 3rd, 2025Endlich – Ein Künstlerhaus für Chemnitz im verschlafenen Rottluff
Chemnitz hat ein neues Künstlermuseum. Nach langjährigen Initiativen und Vorplanungen hat die Stadt Chemnitz im Februar 2023 beschlossen, das ehemalige Elternhaus Karl Schmidt-Rottluffs denkmalpflegerisch zu sanieren. Das Haus wurde von den Kunstsammlungen Chemnitz eingerichtet und im April 2025 als ihr sechstes Haus eröffnet. Zusammen mit der benachbarten Wohnmühle, in der Karl Schmidt-Rottluff seine Kindheit verbrachte, gilt das Ensemble als weiterer Hotspot des Expressionismus in Chemnitz. Beide Gebäude liegen an der Limbacher Straße 380/382 in Rottluff (Chemnitz).
C the Unseen – #3000Garagen
Juli 2nd, 2025Das Projekt #3000Garagen präsentiert die rund 30.000 Chemnitzer Garagen, die größtenteils zu DDR-Zeiten kollektiv und in Eigenleistung gebaut wurden, als lebendige Archive, Kreativräume und Orte der Begegnung.

Jan Kummer (HEIMAT Ensemble II)
Maria Sturm hat fotografische Porträts von Garagennutzern angefertigt.
Der Wiener Künstler Klaus Pobitzer hat aus hunderten Fotos von sonst unzugänglichen Garagen digitale Zeichnungen erstellt, die er mit KI bearbeitet und zu einer Videoinstallation zusammengefügt hat.
Der Engel der Geschichte
Juni 17th, 2025Der Engel der Geschichte
Eine Ausstellung im Bode-Museum
Es gibt ein Bild von Klee, das Angelus Novus heisst. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muss so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füsse schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken, und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schliessen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.
(Walter Benjamin, »Über den Begriff der Geschichte«)
2 Ansichten / 3 Dimensionen
Juni 16th, 2025Artist Couple Elke Judith Wagner und Frank Dornseif im Haus Kunst Mitte
AQUAMEDIALE 16
Juni 13th, 2025Die aquamediale ist ein internationales Festival für zeitgenössische Kunst im Spreewald. In diesem Jahr findet das Kunstfestival zum 16. Mal statt. Wie immer geht es um hochaktuelle Themen unserer Zeit. So lautet das diesjährige Motto biodiversity, das die Auswirkungen einer gestörten Balance zwischen Mensch und Natur thematisiert.
Aus einem Open Call heraus bewarben sich 204 Künstler:innen aus 10 Nationen, 10 wurden für die aquamediale 16 ausgewählt.
Zum Beispiel mit Arbeiten von Nicole Schuck zu den Makrozoobenthos im Spreewald:




























