Archive for September, 2009
Ein Wochenende in Oslo (VII)
Sonntag, September 13th, 2009Art Brut Berlin
Sonntag, September 13th, 2009In Westberlin war Helga Goetze stadtbekannt. Fast täglich hielt die Aktivistin ab 1983 an der Ruine der Gedächtniskirche oder der TU- Mensa ihre Mahnwache für die sexuelle Befreiung: „Ficken macht friedlich! – Ficken ist Frieden“ stand auf dem Transparent. Schockieren tat das freilich nur westdeutsche Touristen und ein paar Omis, die sie ab und zu beschimpften. Der Rest der Stadt verehrte sie, wie etwa der Filmemacher Rosa von Praunheim, der ihr in „Rote Liebe“ ein filmisches Denkmal setzte und als „vielleicht wichtigste und radikalste Person“ rühmte, die zum Thema Sexualität etwas zu sagen habe.
(mehr bei Kito Nedo in der Berliner Zeitung, hier)
Aktuell waren (bis gestern) einige Sachen von Helga Goetze in der Galerie September ausgestellt.
Helga Goetze hat ein Universum von gestickten Bildern geschaffen. Allein für die Stickereien gehört ihr ein Platz in der Kunstgeschichte.
Das Art Brut Museum in Lausanne besitzt fünf großformatige Stickereien von Helga Goetzte.
St. Hedwig Krankenhaus
Freitag, September 11th, 2009Das St. Hedwig Krankenhaus in der Großen Hamburger Straße wurde 1844 unter der Leitung der Barmherzigen Schwestern des heiligen Borromäus als erstes katholisches Krankenhaus Berlins gegründet.
Madonna von Johannes Janda, 1854
Kirchhof an der Sophienkirche
Donnerstag, September 10th, 2009Das Porträtmedaillon am Grabmal von Leopold von Ranke wurde nach einem Modell von Johann Friedrich Drake geschaffen.
Ankündigung
Mittwoch, September 9th, 2009Die Siegessäule wird nach dem Silvesterfest 2009 eingerüstet und für 4,3 Millionen Euro saniert.
Sie ist ganz schön in die Jahre gekommen, auch wenn man es ihr von Weitem nicht gleich anmerkt. Ihr Make-up sieht sozusagen nicht mehr so frisch aus und das Kleid glänzt auch nicht mehr so schön. Trotzdem gibt sich Viktoria seit Jahrzehnten standhaft, sogar einen Sprengstoffanschlag hat sie fast unbeschadet überstanden. Inzwischen ist es allerdings höchste Zeit für eine Runderneuerung. Womöglich aus Respekt vor der Siegesgöttin wird die gut acht Meter hohe Figur auf der Siegessäule im kommenden Jahr zwar sichtbar bleiben, der Schaft unter ihr wird allerdings hinter Planen verschwinden.
(Uwe Aulich in der Berliner Zeitung, hier)
Abstraktion und Einfühlung
Dienstag, September 8th, 2009Abstraktion und Einfühlung
Deutsche Guggenheim
Sie gilt als eine der bahnbrechendsten kunsthistorischen Schriften des 20. Jahrhunderts: Wilhelm Worringers 1907 veröffentlichte Dissertation Abstraktion und Einfühlung. Worringers Ideen veränderten nicht nur den akademischen Blick auf die Kunstgeschichte, sondern stießen gerade im Umfeld der noch jungen Moderne, so bei Vertretern von zukunftsweisenden, abstrakten Positionen wie Wassily Kandinsky oder Franz Marc, auf große Resonanz. Inspiriert von Worringers Thesen hat Carmen Giménez, Kuratorin für Kunst des 20. Jahrhunderts am Solomon R. Guggenheim Museum, New York, die Ausstellung Abstraktion und Einfühlung organisiert, für die Papierarbeiten der Sammlung Deutsche Bank und bedeutende Einzelleihgaben aus dem Solomon R. Guggenheim Museum, der Albers Foundation und privaten Sammlungen zusammengestellt wurden. Die Schau im Deutsche Guggenheim nähert sich Worringers ästhetischen, philosophischen und psychologischen Theorien in dialogischer Form an. Im Zentrum der Ausstellung stehen die rund hundert Zeichnungen, Aquarelle und Drucke aus der Unternehmenssammlung, die in der Gegenüberstellung Worringers nachhaltigen Einfluss auf die Rezeption der Moderne bis heute veranschaulichen: von Josef Albers, Michael Buthe, Blinky Palermo und Thomas Schütte. Ergänzt werden diese durch eine kleine Auswahl erstklassiger Leihgaben: Gemälde von Philip Guston, Paul Klee und Piet Mondrian.
Lob der Feile
Montag, September 7th, 2009
Franz West, Lob, 1999, Berlin
Schauseiten der Materie
Montag, September 7th, 2009Nur noch bis zum 12. September! Unbedingt sehenswert!
Stillleben in Fotografie und Malerei in der Tammen Galerie
Es geht um „Stillleben“ in dieser Ausstellung, und gleichberechtigt hängen hier zeitgenössische Fotografien und Gemälde einander gegenüber. Schier unendliche wie unglaubliche Facetten tun sich auf im alten – von der Kunstgeschichte mal geliebten, mal verworfenen – Genre. Auf den Ölbildern von Florian Pelka dreht sich alles um abgründige „Fleischeslust“: Sauköpfe thronen so dramatisch wie gespenstisch auf der Tafel, an der kein Mensch sitzt, nur eine Puppe ergreift schreiend die Flucht. Das Büffett aus lauter wüsten Farbschlieren sieht nicht bekömmlich aus und lässt eher an Lustmord denken, denn an eine festliche Tafel. Im nächsten Pelka-Motiv gerät ein unschuldiger Teddybär aus dem Kinderzimmer in einen blutigen Jagdrausch. Was für Schauseiten der Materie!
(I. Ruthe in der Berliner Zeitung, hier)
Ceal Floyer Show
Sonntag, September 6th, 2009Die Arbeiten von Ceal Floyer (*1968) bedürfen stets eines aufmerksamen Blickes und einer bildnerischen Auseinandersetzung. Präzise und beziehungsreich fordert Floyer in ihren reduzierten Installationen, Objekten und Filmen die Wahrnehmung heraus, legt analytisch Wesensstrukturen frei, verkehrt sie und enthüllt deren stille Poetik.
(Pressetext: KW Institute for Contemporary Art)
Großer Auftritt in Rot. Die romantische Assoziation eines glühenden Sonnenuntergangs überm Meer drängt sich auf, ist aber nicht gemeint. In diesem Rot lebt auch nicht das sengende, fressende Feuer der Sonne. Es ist viel tiefer und dunkler, viel gekünstelt dramatischer, als die Natur es vorführen könnte. Es ist wie Theaterblut.
(Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung, hier)
Ihre Pointen sind leise, Schönheit und Poesie muss der Betrachter in ihren Arbeiten schon selbst finden.
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Ceal Floyer in: … 5 minutes later
Ceal Floyer – Die einfachen Dinge (Marcus Woeller)
Schlossfest
Samstag, September 5th, 2009Das Jagdschloss Königs Wusterhausen ist ein Renaissanceschloss, das Friedrich Wilhelm I. als Kronprinz von seinem Vater geschenkt bekam, und neben dem Potsdamer Stadtschloss wohl am meisten schätzte. Dorthin musste ihm die ganze Familie folgen, wenn er bis in den November hinein seine ausgedehnten Jagden unternahm.
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Friedrich Wilhelm ist der einzige Sohn des ersten Königs in Preussen und seiner Gemahlin Sophie Charlotte. Er wird zunächst am Hofe seiner Großmutter, der Kurfürstin Sophie von Hannover erzogen und hat, wie damals üblich, früh militärische Kommandos inne. Mit dem Tag der Königskrönung seines Vaters erhält er den Titel eines Prinzen von Oranien. Am 28. November 1706 heiratet der Kronprinz Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg. Aus der Ehe gehen 13 Kinder hervor.