Auf die Plätze, fertig, los … und 5 Minuten später waren die Werke fertig,
z.B. Taking a line for a 5 minute walk von Ceal Floyer oder die weiße Arbeit o.T. von Thomas Rentmeister.
Über den japanischen Künstler Hokusai geht die Legende, dass er ein in Auftrag gegebenes Bild eines Hahns jahrelang nicht aushändigte. Als nach langer Zeit und vielen Mahnungen der erboste Mäzen im Atelier des Künstlers erschien, zeichnete Hokusai in dessen Anwesenheit in nur wenigen Sekunden das lang ersehnte Bild. Der Mäzen war erzürnt über die Flüchtigkeit der Ausführung und forderte den Künstler zur Rechenschaft. Ohne Worte führte Hokusai ihn in einen weiteren Raum, der angefüllt von Büchern, Modellen, Notizen, Zeichnungen und Skizzen war. Das in nur wenigen Sekunden geschaffene Werk war in Wahrheit die Frucht jahrelanger, mühsamer Arbeit.
Die Ausstellung … 5 minutes later knüpft an den seit dem 13. Jahrhundert in der Kunstgeschichte währenden Streit zwischen disegno und pittura an. Was ist bedeutender: die genuine Skizze oder das ausformulierte Meisterwerk? Jede der eigens für die Ausstellung neu produzierten Arbeiten ist in nur fünf Minuten entstanden. Inspiration sowie Spontaneität der Geste und Unmittelbarkeit der Werke bilden die Essenz und Sprengkraft dieser Gruppenausstellung.
(Info des Veranstalters)
Beim Verlassen der Kunstwerke sah ich eine Persiflage zur Ausstellungskonzeption. Ein Berliner Streetartist hatte für sein Werk die 5 Minuten weit unterschritten:
… 5 seconds later (unbekannter Künstler, Milch)