Archive for Oktober, 2013

Kunstraum Tanas

Samstag, Oktober 19th, 2013

Tanas 03
Lawrence Weiner

Fünf Jahre lang schlug der Kunstraum Tanas Brücken in die Kultur der Türkei und ihrer östlichen Nachbaren. Jetzt verabschiedet sich Tanas-Leiter René Block mit einer eindrucksvollen Doppelausstellung.
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Ping Pong
Adel Abidin

Zum Finale sind sie alle noch einmal dabei. Ayse Erkmen und Hale Tenger, die starken Frauen, die bereits Anfang der neunziger Jahre in Istanbul von sich reden machten. Ahmet Ögüt und Sener Özmen, die jungen, ernsten Männer aus dem Osten der Türkei.
Aber auch Lawrence Weiner, Asta Gröting und Rosemarie Trockel machen bei „The Unanswered Question. Iskele 2“ mit, der Doppelausstellung bei Tanas und im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.). Mit ihr wird René Block seinen Projektraum Tanas für Kunst in der Türkei und der Diaspora Anfang November schließen. Die Botschaft ist deutlich: Kunst aus der Türkei und dem Westen begegnen sich gleichrangig, hier in Gestalt vieler neuer Installationen, Skulpturen, Videos, Objekte und Fotografien, die locker gefügt ohne großen gemeinsamen Nenner nebeneinander stehen. „Kunst aus der Türkei ist angekommen“, sagt Block.
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Taksim
Olaf Metzel

Meret Oppenheim

Freitag, Oktober 18th, 2013

Retrospektive im Martin-Gropius-Bau

Meret Oppenheim

Ach, noch etwas: Sie ist die mit der Felltasse. Ja. Das kleine Objekt, das im Mai 1936, kaum zwei Wochen alt, von Alfred H. Barr, Direktor des New Yorker Museum of Modern Art, in einer Pariser Galerie aufgestöbert und weggekauft wurde und seitdem in Manhattan lebt, in einem Kasten aus Plexiglas, einsam bis auf die Gesellschaft kleiner weißer Mottenkugeln. Le déjeuner en fourrure. Porzellan, Gazellenfell. Ein frühes, neckisches Beispiel für Cross-Dressing, inkl. Teelöffel. Anspielung natürlich auf das Gemälde Le déjeuner sur l’herbe des Malers Édouard Manet, mit allen Konnotationen sexueller Verführung, inklusive der Vorstellung von Haaren auf der Zunge.
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Autumn 1930
Herbst, 1930

Meret Oppenheim 2004 in den Kunstspaziergängen

Zwei Wochen in Lissabon (10)

Donnerstag, Oktober 17th, 2013

Es regnet noch und noch. Meine Seele ist nass vom Regnen-Hören.
(Pessoa, 141)

Lisbon 150

Einfach den Regen nicht beachten, es gibt genug Orte in Lissabon, die uns interessieren und wo Regen nicht stört:

Museu Nacional de Arte Contemporanea
Centro de Arte Moderna
Museu Colecça-o Berardo

Sem titulo

Und es gibt Orte in Lissabon, wo Regen und Nebel einfach dazu gehören:

Wenn auf unserer Terrasse kaum noch etwas zu sehen ist, nur ab und zu der durchdringende tiefe Ton der Nebelhörner der ausfahrenden Kreuzfahrtriesen, glaubt man am Bug der Titanic zu stehen und fängt an, nach der Rettungsweste zu suchen.
Man findet aber nur ein Glässchen Portwein und ist auch zufrieden.

Der Friedhof der Vergnügungen ist erst bei dichtem Nebel und Nieselschwaden so richtig anheimelnd. Vor allem, wenn wir dann noch von einem kleinen streunenden Köter angekläfft werden, der wahrscheinlich schon seit einigen Jahren die Gruft seines Herrchens bewacht.

Lisbon 151

Wieder näherte sich der Köter, diesmal mustert Raimundo Silva ihn argwöhnisch, wer weiß, vielleicht hat er die Tollwut, einmal, er erinnert sich nicht mehr recht wo, las er, ein Anzeichen für jenes schreckliche Übel sei der gesenkte Schwanz, und dieser da hängt recht schlaff, doch das mag von der schlechten Kost herrühren, bei dem Tier kann man ja die Rippen zählen, und ein Anzeichen, ein allerdings bestimmendes, ist auch der unheilvolle Geifer, der dem Tier von den Lefzen und Reißzähnen trieft, nun, wenn diesem Köter der Speichel rinnt, so sicherlich angeregt durch den Duft der hier entlang der Escadinhas de Sao Crispim in Vorbereitung befindlichen Garspeisen.
(Jose Saramango – Geschichte der Belagerung von Lissabon)

Lisbon 159

Lisbon 158

Wir haben es noch nicht geschafft, mit der Staßenbahn zu fahren. Ja, wir wissen, dass man eigentlich als Tourist mit diesen alten Dingern gefahren sein muss, aber das wissen nicht nur wir. Die quietschenden Dinger sind immer so voll, das müssen wir uns nicht antun. Heute, am Friedhof der Vergnügungen, glaubten wir schon, dass wir es packen könnten, denn dort ist die Endstation der Linie 28, deren Nutzung in den Reiseführern als billige Variante einer Stadtrundfahrt angepriesen wird. Eine volle Straßenbahn kommt an, alle steigen aus, denn es ist Endstation, aber die gehen nicht etwa auf den Friedhof oder zu sonstigen Zielen in der Nähe, nein, sie stellen sich wieder an, um erneut einzusteigen. Das ist Missbrauch öffentlicher Verkehrsmittel. Die Einheimischen werden die 28er Bahn sicher meiden, wenn sie es können. Ich nutze ja auch nicht den 100er Bus in Berlin.

Lisbon 167

Um die Wonnen und Schrecken der Geschwindigkeit zu empfinden, benötige ich weder Automobile noch schnelle Züge. Mir genügen eine Straßenbahnen und das erstaunliche Abstraktionsvermögen, das ich besitze und pflege.
In einer fahrenden Straßenbahn erlaubt mir meine analytische Kapazität,
die Vorstellung, die ich von der Straßenbahn und der Geschwindigkeit habe, zu trennen, ja, so gänzlich zu trennen, dass sie zu zwei verschiedenen Real-Dingen werden. Ist dies geschehen, fahre ich nicht mehr in der Straßenbahn, sondern in ihrer reinen Geschwindigkeit.

(Pessoa, 75)

Ach, übrigens war Pessoa bis 1984 auf dem Friedhof Prazeres beerdigt.

Zwei Wochen in Lissabon (9)

Dienstag, Oktober 15th, 2013

Lisbon 145

Christus macht sich rar. Nicht, dass er bisher in unserem Leben eine besondere Rolle gespielt hätte, aber seine Rolle als Wetterfrosch erfüllt er in Lissabon sehr gut.
Wenn er uns morgens vom anderen Tejo-Ufer beim Frühstück zuzwinkert, wird es ein sonnig warmer Tag. Ist er nicht zu sehen, sollten wir bei unseren Spaziergängen Regensachen dabei haben. In den letzten Tagen macht er sich rar, aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Leise hören wir ihn durch den Nebel „Always look on the bright side of live“ trällern.

Lisbon 144

Lisbon 143

Ihere is not much talk about the clouds visible up there. No one seems to think it remarkable that somewhere above an ocean we are flying past a vast white candy-floss island which would have made a perfect seat for an angel or even God himself in a painting by Piero delle Francesca. In the cabin, no one stands up to announce with requisite emphasis that, out of the window, we are flying over a cloud, a matter that would have detained Leonardo and Poussin, Claude and Constable.
(Alain de Botton – The Art of Travel)

Lisbon 146

1997 waren wir das erste Mal in Lissabon. Damals stand alles im Zeichen der kommenden EXPO 1998. Jetzt sind wir auf diesem Gelände spazieren gegangen.

Lisbon 148

Lisbon 147

Zwei Wochen in Lissabon (8)

Montag, Oktober 14th, 2013

Auch wenn man glaubt, das Fahrkarten- und Tarifsystem begriffen zu haben, gibt es weiterhin genug Fallen für den Touristen. Statt Einzelfahrscheinen gibt es hier Karten, die mit Fahrscheinen aufgeladen werden können. Das kann man an Automaten selbst erledigen oder in größeren Bahnhöfen am Schalter von zuständigen Beamten erledigen lassen. Vor Betreten der Bahnsteige muss man eine Sperre passieren. Dazu führt man seine mit einem oder mehreren Fahrscheinen aufgeladene Karte an einem Scanner vorbei, der überprüft die Gültigkeit, zieht von der Karte einen Fahrschein ab und öffnet die Schranke. Alles verstanden, wir können uns in Lissabon und Umgebung mit den Öffentlichen herum fahren lassen. Nein, noch etwas: Die Karte muss man gut aufbewahren, denn meistens hat man ja noch mehr Fahrkarten geladen, um flexibel auf eine Straßenbahn aufspringen zu können, aber noch wichtiger ist, dass man Metrostationen und Bahnhöfe nur verlassen kann, wenn man die Karte wieder an einem Scanner vorbei führt. Trotzdem wird in den Regionalzügen kontrolliert. Dabei wird die Karte an einem Scanner … na, ihr wisst schon.
In den letzten Tagen passierte Folgendes:
Ein Automat nimmt zwar das Geld an, lädt aber keine Fahrscheine auf die Karte. Pech gehabt.
Auf dem Bahnhof Rossio steht der Zug nach Sintra bereit. Da wollen wir heute hin, sind aber noch am Fahrkartenschalter. Es wird knapp werden, wir sind gerade durch die Sperre, da schließen die Türen, der Zug fährt ohne uns ab. Nun stehen wir da in unserer Unwissenheit. Können wir den Bahnhof wieder verlassen, ohne dass die eben gelöste Fahrkarte verloren ist? Zum Glück fährt der nächste Zug nach Sintra in einer halben Stunde. Warten wir eben auf dem Bahnhof und schauen uns die dortigen Azulejos-Comics an.

Lisbon 134

Lisbon 135

Als wir die Station Sintra verlassen wollen, lässt uns eine Karte im Stich. Mehrere Scanversuche führen nicht zum Bahnhofentlassungserfolg. Ich warte ab, bis ein einzelner Herr an die Sperre kommt, nehme Tuchfühlung mit ihm auf und komme mit seiner Karte und ihm erfolgreich durch die Sperre. Er hat es nicht bemerkt.

Lisbon 131

Ansonsten ist zu berichten, dass uns ein Gewitter auf Moorish Castle überrascht hat. Gehen wir eben beim nächsten Sintra-Ausflug zum Nationalpalast Pena.

Lisbon 141

Lisbon 140

Zwei Wochen in Lissabon (7)

Sonntag, Oktober 13th, 2013

Wenn man anfängt seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man Urlaub machen.
(Ephraim Kishon)

Lisbon 115

Der Wind gestern abend war nur ein Vorbote. Es hat die ganze Nacht gestürmt, geregnet und gewittert. Eben habe ich eine Regenlücke genutzt, um Schrippen zu holen. Vor drei Tagen meinte die Wettervorhersage, heute könnte Sonnenschein sein, d.h. der heutige Langzeitwetterbericht braucht nicht ernst genommen zu werden. Danach zeigen sich die nächsten Sonnenstrahlen erst wieder in einer Woche.

Lisbon 119

Um zehn Uhr haben wir bei leichtem Nieselregen das Haus verlassen, gegen 14.00 Uhr konnten wir uns zum Mittagessen ein Plätzchen in der Sonne suchen. Unseren für heute geplanten Ausflug nach Sintra haben wir verschoben. Noch haben wir einige Tage Zeit.

Lisbon 112
U-Bahnstation Sao Sebastiao

Auf dem (Um-)Weg ins Centro de Arte Moderna (CAM) begegnete uns eine Botero-Mama mit Kind.

Lisbon 110

Die Situationisten, eine Gruppe von Künstlern und Intellektuellen der 1960er Jahre, interessierten sich für das subjektive Erleben von Raum. Sie empfahlen beispielsweise die Nutzung eines falschen Stadtplans, um sich an fremden Orten zu (des-)orientieren und damit unbekannte Umgebungen intensiver zu erleben.
(aus dem Faltblatt zu Hügel und Zweifel)

Anlässlich des 30. Jahrestags der Eröffnung von CAM findet eine Überblicksschau zur portugiesischen Moderne statt (z.B. Eduardo Viana, António Dacosta, José de Almada Negeiros). Im Zentrum steht das Werk von Amadeo de Souza-Cardoso.

Abduction in a populated landscape

Gravity

Samstag, Oktober 12th, 2013

Fries

Im Kino: Gravity mit Sandra Bullock und George Clooney

Hügel und Zweifel

Freitag, Oktober 11th, 2013

Hügel und Zweifel

Franz Ackermann in der Berlinischen Galerie

Franz Ackermann hat in seinem Künstlerleben schon einige großräumige Wandmalereien realisiert, zuletzt in der Kunsthalle Baden-Baden, vor zehn Jahren aber auch schon über die komplette Länge einer Münchner U-Bahn-Station oder in einem Football Stadion im texanischen Dallas. Insofern war die große Eingangshalle der Berlinischen Galerie mit ihren geschätzten 12 Metern lichter Höhe und 30 Metern Wandlänge für ihn fast schon ein gewohntes Format. 12 Assistenten haben unter immensem Zeitdruck während zweier Tage an dem Werk mit dem Obertitel „Hügel und Zweifel“ gearbeitet.
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Zwei Wochen in Lissabon (6)

Donnerstag, Oktober 10th, 2013

Sometimes Baudelaire dreamt of going to Lisbon. It would be warm there and he would, like a lizard, gain strength from stretching himself out in the sun. It was a city of water, marble and light, conductive to thought and calm. But almost from the moment he conceived of this Portuguese fantasy, he would start to wonder if hemight not be happier in Holland.
(Alain de Botton, The Art of Travel)

Lisboa 102

Der Monsanto-Park ist 800 Hektar groß, genug für pflastermüde Stadtwanderer. Wir hatten uns eine zweistündige Route durch den Park zurechtgelegt, aber als wir nach einer Stunde Wanderzeit Ausblick auf die Brücke des 25. April hatten, hielt uns nichts mehr auf den Trimm-Dich-Pfaden zwischen Pinien und Eukalyptusbäumen. Der Tejo zog uns an.
So sind heute wieder 15 bis 20 Spaziergangskilometer zusammen gekommen. Vielleicht muss man noch zwei bis drei Museumskilometer hinzurechnen, die wir in der Sammlung von Jose Berardo zurück legten.

Lisboa 103
Lisboa 100

Die Hängebrücke des 25. April ist 2,3 km lang. Sie wurde 1966 eröffnet. Damals hieß sie noch Salazar-Brücke, die Umbennenung erfolgte nach der Nelkenrevolution zur Erinnerung an die Nelkenrevolution (25. April 1974). Die Autofahrer müssen schwindelfrei sein. Man kann durch die Fahrbahn 70 m in die Tiefe blicken.

Lisboa 106

Heute ist es nicht möglich auf unserer Terrasse Abendbrot zu essen. Es weht ein böiger Wind.

Reclining Figure: arched leg
Henry Moore

Zwei Wochen in Lissabon (5)

Mittwoch, Oktober 9th, 2013

Lisboa 090

Heute eroberten wir spiralförmig den Burgberg (Castelo de São Jorge). Unser Ausflug dauerte sieben Stunden.

Lisboa 093

Lisboa 094

In der Geschichte der Sträßchen von Lissabon gab es eine Zeit, in der sich hinter geschlossenen Türen etwas ziemlich Ungewöhnliches zutrug. Die Leute, die sich auf der Straße begegneten, wussten nicht so recht, woher die Seufzer kamen, die eine lärmende Schar, eingeschlossen in vier Wänden, von sich gab. Es ging um ein krankhaftes Bedürfnis, ein Leben zu führen, wie es nur Dichter kennen – ein Spaziergang durch die Parallelwelt der Schlafwandler, die in unsere Zeiten einfielen.
(Claudia Galhos, In den Nebeln des Castelo de Sao George)

Lisboa 087

Lisboa 082

Lisboa 080

Im Reiseführer steht, dass sich die Schauspieler in Lissabon vor einer Aufführung „Viel Scheiße“ (muita merda) zurufen. Wenn früher viele Pferdekutschen vorfuhren, war das Theater gut gefüllt. Die Einnahmen der Theatermacher waren direkt proportional zur Anzahl der Pferdeäpfel auf dem Theatervorplatz.
Bei unseren Spaziergängen durch Lissabon würden wir uns „Wenig(er) Scheiße“ wünschen, dabei geht es heute nicht mehr um Pferdemist, sondern um Hundekacke.
So viele Hundehaufen gibt es nicht mal auf den viel breiteren Fußsteigen in Neukölln.
Die Anzahl der Hundehaufen ist indirekt proportional zur Spaziergangslust.

Wie das hier mit der Müllabfuhr geregelt ist, haben wir noch nicht herausbekommen. An jeder Straßenecke, vor manchen Haustüren stehen Mülltonnen. Daneben liegen Müllsäcke, die immer mehr werden, bis sie plötzlich weg sind. Kommt nachts ein bucklicht Männlein? Natürlich sind die Müllsäcke nicht immer gut verschlossen oder werden auf die eine oder andere Art beschädigt. Der herausquellende Unrat verteilt sich auf den Straßen. Diesen Mist räumt nur der Regen weg, nein, um.

Wir wissen immer noch nicht, wohin mit unserem Müll. Sollen wir ihn auch dem bucklicht Männlein anvertrauen oder dem Regen? Heute hat es zwei Stunden geregnet. Die Straßen glänzen, sind aber nicht sauber.

Obwohl unserer Apartment im Dachgeschoss (5. Etage) sich tagsüber kräftig aufheizt, müssen wir mit geschlossenen Fenstern schlafen. Die Flugzeuge donnern auch nachts über die Altstadt (wir wohnen im Bezirk Baixo Alto), die große Brücke über den Tejo brummt vor sich hin und die Kneipen in unserer Straße haben bis frühmorgens geöffnet. Die Gespräche der angeheiterten Gäste dringen bis in unserer Schlafzimmer vor.

Lisboa 077

Ich werfe die leere Streichholzschachtel in den Abgrund der Straße, über das Sims meines hohen balkonlosen Fensters. Ich erhebe mich von meinem Stuhl und lausche. Deutlich, als habe dies etwas zu bedeuten, hallt die Streichholzschachtel auf der Straße wider, und ich weiß, sie ist menschenleer. Kein anderes Geräusch ist vernehmbar, nur der Geräuschpegel der Stadt.
(Pessoa, 102)

Lisboa 075

Ein Sonnenuntergang ist ein intellektuelles Phänomen.
(Pessoa, 75)